Krümel und Pfefferminz – Allerbeste Freunde

Welch ein Glück für das Kinderbuch und seine Freunde, dass der Hanser Verlag sich der Übersetzung der französischen Reihe “Grignotin et Mentalo” von Delphine Bournay angenommen hat. Die beiden Freunde, die in der deutschen Übersetzung von Julia Süßbrich „Pfefferminz und Krümel“ heißen, erleben viele verschiedene Dinge miteinander und haben sich am Ende stets lieb, auch wenn es zuvor einen Streit gab. Entgegen des zweiten Bandes „Der Brieffreund“, in dem es eine über drei Kapitel zusammenhängende Geschichte mit fast ausschließlichem Dialoganteil gab, gibt es zum Auftakt vier einzelne Episoden mit deutlich mehr erzählerischem Anteil. Gleich geblieben ist jedoch das Erscheinungsbild von zwei bis drei Bildern mit Textanteil je Seite sowie die unterschiedlichen Textfarben von Frosch Pfefferminz (grün), Hase Krümel (rot) sowie dem Erzähltext (schwarz). Ab vier eignen sich die Geschichten zum Vorlesen, ab sechs kann der Nachwuchs es dann schon selber probieren, so der Verlag.

Die einzelnen Episoden punkten durch ihren sprudelnden Humor in Kombination mit großer Lebensweisheit. Zu komisch ist es etwa, wenn Krümel einen Obsthut trägt, der ihm aufgeschwatzt wurde, obwohl ihm ein anderer Hut viel besser gefiel. Oder dass er sich ein schwarzes Bild an die Wand hängt, das die Nacht abbildet und sich von dieser vor dem Schlafen verabschiedet. Ein Dichterabend, zu dem keiner erscheint, und der Dichter nur Überschriften, aber keine Gedichte gefunden hat oder die Eifersucht Krümels auf den Mond zeugen neben ihrer Situationskomik stets von großem Verständnis für die Zielgruppe und weit darüber hinaus. Ob die Angst im Dunkeln, mangelndes Selbstvertrauen, Verlustängste, Eifersucht oder das Abgelenktsein und sich nicht auf eine Sache konzentrieren können, dies alles kennt man doch so oder ähnlich nicht nur bei Kindern! Wie schön ist es, dass Bournay ein tiefes Freundschaftsverhältnis all dem zum Ausgangspunkt gibt, welches ganz und gar unkitschig, aber dennoch so liebevoll daherkommt. Auch die Illustrationen fügen sich perfekt in die Stimmung der Geschichten ein, ob die Darstellung der Nacht in Blautönen, die locker-leicht gezeichneten Hintergründe und Details oder die Mimik und Gestik der Figuren.