Das Mohnbuch – Liebeserklärung an eine florale Schönheit

Mit vollwertigen Rezepten von süß bis deftig

Autoren
Illustrator
Karin Bauer
Verlag
pala Verlag

Zusammenfassung zu “Das Mohnbuch – Liebeserklärung an eine florale Schönheit”

Nach einer Einleitung unter der Überschrift „Auf den Mohn gekommen“ beginnt der informative Teil des Buches: Die verschiedenen Mohnarten mit ihren Eigenschaften werden unter dem Kapitel „Mohn – Hauch der Vielfalt“ vorgestellt, viele davon mit einer Illustration, teilweise unterbrochen durch Gedichte rund um den Mohn. Die nächsten Abschnitte befassen sich mit der Kulturgeschichte der Pflanze und ihrer Mythologie sowie spezifischen Fakten in Infoboxen, zum Beispiel zu den Themen Mohn in der Kunst, Mohn in der Küche oder der Nährwert der Mohnsamen. Schließlich geht es auch um das aus Mohn hergestellte Rauschmittel Opium und die Kriege, die darum geführt wurden. Im letzten Abschnitt geht es außerdem um den heutigen Anbau von Schlafmohn.

Der Rezeptteil gliedert sich Kochwissen und allgemeine Hinweise sowie in die Kapitel „Gebäck und Kuchen mit Mohnfüllung“ (zum Beispiel die Klassiker Mohnkuchen und Mohnschnecken), „…und noch mehr süße Mohnspezialitäten aus dem Backofen“ (wie zum Beispiel Mohn-Spritzgebäck und Mohnkekse), „Salzige Spezialitäten mit Mohn aus dem Backofen“ (von Mohnbrötchen und -brot bis Mohnquiche), „Suppen, Snacks und Salate mit Mohn“ (beispielsweise Kartoffelsuppe mit Mohn, Mohnpesto oder Aufstrich mit Mohn), „Deftige Hauptgerichte mit Mohn“ (dazu zählen Speisen wie vegetarische Frikadellen mit Mohn oder Kartoffel-Mohn-Gratin) sowie „Nachspeisen mit Mohn“ (von Mohncreme bis Mohnkonfekt). Im Abschluss finden sich außerdem Bezugsquellen, Lesetipps sowie Fußnoten, Quellen und ein alphabetischer Rezeptindex.

Zitate

„Die Erkenntnisse über die medizinischen Wirkungen des Mohns blicken ebenfalls auf eine lange Geschichte zurück. Die Assyrer bezeichneten den Schlafmohn als ‚Pflanze der Freude‘. Bereits im ‚Papyrus Ebers‘ – eines der ältesten erhaltenen Schriftzeugnisse überhaupt, rund 1600 v. Chr. im alten Ägypten entstanden – werden Wurzeln, Samen und Kapseln der Mohnpflanze beschrieben. Geschätzt wurden vor allem die der Pflanze zugeschriebenen schmerzlindernden Eigenschaften.“

„Mohn zählt zu den Ölsaaten. Diese Einordnung weist darauf hin, dass das im Mohn enthaltene Fett (Anteil rund 40 Prozent, je nach Sorte bis durchschnittlich 50 Prozent) in Form von Öl gespeichert ist. Für einen Liter hochwertiges Mohnöl benötigt man drei bis vier Kilogramm Samen.“

Auszug aus den Rezepten

Apfelkuchen mit Mohngitter
Mohn-Haferflocken-Kekse mit Ingwer
Mohnbrötchen
Laugenbrezeln mit Mohn
Kartoffelsuppe mit Weißmohn
Linsenaufstrich mit Mohn und Sesam
Reissalat mit Mohn
Gefüllte Paprika
Blumenkohl-Mohn-Risotto
Mohn-Rosinen-Creme

Links

Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Hübsches Buch für Mohnfans und alle, die es werden möchten

4 von 5

Am Wegrand und auf den Feldern symbolisiert er den Sommer, er schmückt Geschirr und Textilien: der Klatschmohn. Auch im Gebäck kennt ihn schon jedes Kind. Doch es gibt noch zahlreiche andere Mohnsorten, beispielsweise den Schlafmohn oder den Türkischen Mohn. Karin Walz zeigt mit diesem Bild die Vielfalt der beliebten Pflanze auf. Botanische Hintergründe, historische Fakten, Anekdoten, Lyrik, kulinarisches Wissen und Mythologie vermischt die Autorin zu einem sehr unterhaltsamen kleinen Lesebuch, in dem natürlich auch die düstere Seite des Mohns, das Rauschmittel Opium, nicht fehlen darf. Abgerundet werden die Informationen und Geschichten von Karin Bauers zarten Illustrationen, die in schwarz-weiß zwar den rot-pinken Zauber der Pflanze nicht vollkommen einfangen können, aber dennoch bei der Unterscheidung der verschiedenen Blütenformen der Mohnsorten helfen und das Buch passend auflockern.

Bei den vegetarischen Rezepten muss angemerkt werden, dass das Buch klar nicht auf vegan lebende Menschen ausgelegt ist. Es gibt kaum vegane Rezepte, die Süßspeisen basieren ganz herkömmlich weitgehend auf Eiern, Milch und anderen Tierprodukten. Auch die Hauptgerichte und anderen Speisen setzen viel auf Käse, Eier und Milchprodukte. Sicherlich lässt sich das eine oder andere Rezept bei Bedarf abwandeln, Vorschläge zu Alternativen fehlen jedoch. Damit ist dieses Buch für vegane Mohnfans nur begrenzt zu empfehlen. Für Ovo-Lacto-Vegetarier finden sich allerhand vielfältige Rezepte sowie einiges Küchenwissen zur Verarbeitung und Verwendung von Mohn. Neben dem klassischen Gebäck und anderen Süßspeisen gibt es auch ausgefallenere Kreationen wie Hauptgerichte, Suppen und Salate mit Mohn. Die Rezepte sind übersichtlich und leicht zu verstehen, man hätte sich jedoch Zubereitungszeiten gewünscht. Die Gliederung der Rezepte wirkt ein wenig verwirrend, denn sie beginnt mit Süßspeisen und Gebäck aus dem Backofen, bevor die Kapitel mit herzhaften Speisen folgen, um schließlich mit dem Punkt Nachspeisen (also wieder Süßspeisen) zu enden. Rezeptfotos fehlen, wie in allen pala-Kochbüchern, stattdessen gibt es einige stimmungsvolle Illustrationen.

Fazit

Ein liebevoll zusammengestelltes und gestaltetes Buch rund um eine beliebte Kultur- und Nutzpflanze. Veganer und Veganerinnen werden von den Rezepten enttäuscht sein, Ovo-Lacto-Vegetarier kommen mit der Vielfalt jedoch auf ihre Kosten.

ISBN10
3895663182
ISBN13
9783895663185
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
140 Seiten