Während der Bär schlief…
Zusammenfassung zu “Während der Bär schlief…”
Bruno Bär ist ein Einzelgänger. Er wird von den Leuten bei seinen Spaziergängen gemieden, die über seinen weißen Zylinder lästern. Doch Bruno Bär kümmert sich nicht darum, er ist froh, wenn er seine Ruhe hat. Eines Tages fängt ein Specht an, während Brunos Mittagsschlafs ein Loch in seinen Zylinder zu picken, um dort zu nisten. Und nicht nur das, er verbreitet die frohe Kunde seiner neuen Wohnung in alle Himmelsrichtungen. Bruno Bär ist ganz und gar nicht begeistert. Doch die herbeigeflatterten Vögel sind nicht mehr zu stoppen und auf wundersame Weise wächst sein Hut immer mehr in die Höhe. Mit der Zeit gewöhnt er sich an seine neuen Untermieter und kann ihrem Gezwitscher sogar etwas Positives abgewinnen. Aber als er eines Morgens im Herbst seine neuen Freunde füttern will, sind alle ausgeflogen. Bruno ist wieder alleine. Werden die Vögel wiederkommen?
Zitate
„Bruno Bär war ein Einzelgänger.
Er hatte keine Freunde und keine Bekannten.
Niemand grüßte ihn, wenn er seinen täglichen Spaziergang machte.
‚Er ist schon ein wenig seltsam‘, tuschelten die Leute, wenn sie ihm begegneten.
‚Und immer trägt er diesen komischen Hut.‘
Bruno Bär kümmerte sich nicht darum.
Ihm war es gerade recht, wenn man ihn in Ruhe ließ.“
„Alles war weiß und still.
Eine dichte Schneedecke lag wie ein Teppich über dem Land.“
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Persönliche Bewertung
Zauberhaft surreale Freundschaftsgeschichte in Wort und Bild
Ayano Imais Bilderbuch über einen einsamen Bären erzählt vom tiefen Wunsch eines jeden nach Freundschaft, auch wenn Betroffene sich diese Erkenntnis oftmals nicht eingestehen wollen. Auch der Bär ist am Anfang scheinbar mit seiner Einsamkeit zufrieden. Erst das Unerwartete, Unverhoffte, etwas Neues musste geschehen, um die Alltagsroutine zu durchbrechen. Und während sich alle anderen über seine komische Kopfbedeckung ihre Köpfe zerbrechen, sehen die Vögel im Hut nichts Komisches, sondern die perfekte Nistmöglickeit. So kommt es immer auch auf den Blickwinkel an, wie Dinge wahrgenommen werden. Was für die einen „unnormal“ ist, ist eben für die anderen „normal“. So kann „Während der Bär schlief…“ nicht nur als Freundschaftsgeschichte gelesen, sondern auch als Plädoyer für den Blick über den eigenen Tellerrand verstanden werden.
Die Gestaltung des Buchs mit seinen surrealen Bildmotiven ergänzt hervorragend die Handlung und verleiht ihrer Komik eine amüsante Gestalt. Denn der Bär sieht in seiner Panik, in seinem Schock über die Veränderung nicht nur wie paralysiert, sondern auch urkomisch aus. Imais Stil wird allen gefallen, die sich auch für die Illustrationen von Quint Buchholz begeistern können und allen, die die Wäscheleinen mit Pilzen und Socken aus den Janosch-Büchern lieben. Die Bildaufteilung ist sehr klar gewählt. Auf der linken Seite stehen Text und kleinere freigestellte Zeichnungen, auf der rechten Seite sieht man ein großformatiges Bild. Ein einziges Mal taucht auch eine doppelseitige Illustration auf. Vor- und Nachsatz bildet die Essenz der Geschichte bei genauerem Hinsehen geschickt ab.
Fazit
Ein surreales Bilderbuch zum Thema Toleranz und Freundschaft, das mit seinen Bildern und seiner Geschichte gleichermaßen verzaubert! Ein mysteriöser Bär, ein Seitenhieb auf Modetrends und eine phantasievolle Verwandlung am Schluss lassen keine Wünsche offen außer dem nach mehr…
- ISBN10
- 3865661734
- ISBN13
- 9783865661739
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 32 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 3 Jahren