Als Natan klein war

Autoren
Illustrator
Anna-Clara Tidholm
Übersetzer
Salah Naoura
Verlag
Beltz und Gelberg

Zusammenfassung zu “Als Natan klein war”

Es gibt eine Zeit, die „früher einmal“ genannt wird. Zu dieser Zeit lebt der siebenjährige Natan bei seinem Vater in einer kleinen Hütte im Wald. Er hat keine Mutter mehr. Da seine Onkel und die Tante Emmi nicht besonders fleißig sind, muss Natan sich selber Brei kochen oder Holz hacken. Auch sein Vater kann sich nicht um ihn kümmern, denn er ist den ganzen Tag im Wald und legt Marderfallen aus. Natan geht früh morgens mit ihm mit und hilft ihm. Als eines Tages ein Reiter vorbeikommt und verkündet, dass alle Kinder ab sofort in die Schule gehen sollen, freut sich Natan – im Gegensatz zu seinem Vater. Natan darf in die Schule gehen, wo er viel zu entdecken hat, aber zumindest auf dem Weg dorthin soll er Eichhörnchen schießen. Als eines Tages im Winter dann die Schule niederbrennt, beschließt Natan, dass die Lehrerin, die in der Schule gewohnt hat, ab sofort bei ihm zu Hause wohnt und auch der Unterricht bis zu den Sommerferien dort stattfindet…

Wichtige Charaktere

  • Natan
  • Natans Papa
  • Fräulein Marie-Luise

Zitate

„Es ist so kalt, daß es knackt. Es ist mitten im Winter. Die Wölfe heulen und nagen nachts an den Häusern. Natan geht trotzdem zur Schule, weil er gern möchte. Er schießt keine Eichhörnchen mehr, er denkt an Kamele. An A wie Affe und P wie Papagei.“

Persönliche Bewertung

Rauhe und karge Schilderung einer vergangenen Kindheit in schwedischen Wäldern

3 von 5

Dass die Zeit „damals“ als Selbstversorger in den schwedischen Wäldern auch für Kinder eine harte Zeit gewesen sein muss, wo es nicht viel zu lachen, geschweige denn eine Kindheit gab, ist verständlich. Auch die Konflikte zwischen Vater und Sohn, als der Sohn zur Schule geht, statt dem Vater zu helfen, sind nachvollziehbar. Trotzdem könnte eine Geschichte über diese Zeit spannender und vielleicht phantasievoller erzählt werden – trotz des Anspruchs realistisch zu erzählen. Die Handlung plätschert so von Seite zu Seite und zu viele Sachen stören, weil sie unklar oder unlogisch bleiben. Z.B. wieso Natan keine Mutter mehr hat, warum die Onkel und seine Tante nicht mitarbeiten, wieso er den ganzen Tag im Schnee seinem Vater hilft, obwohl er keine Schuhe hat, oder wie die vielen Kinder von der Schule in die kleine Hütte von Natan passen.

Vielleicht hätte es der Geschichte gut getan, sie wäre von Natan selbst erzählt worden. Dann wären auch umständliche und für Kinder schwer zu verstehende Sätze wie „In der alten Zeit, die vor der Zeit liegt, die jetzt ist.“ oder „Natan ist mein Urgroßvater. Er wurde es, später.“ überflüssig. Wenn solch ein Thema realistisch erzählt werden will, dann sollte es auch keine unlogischen oder unklaren Sachverhalte in der Geschichte geben. Zudem sollte die Perspektive des Kindes stärker berücksichtigt werden, da es so möglich wäre, durch das kindliche Erleben zumindest mehr Spannung aufzubauen. Mit der Phantasie wird es dagegen schwer werden, wenn ein Kind schon Fallen aufstellen, Holz hacken und Eichhörnchen schießen muss. Aber gerade als Natan aufhört Eichhörnchen zu schießen, weil er wegen der Schule jetzt lieber an Kamele, Affen und Papageien denkt, wird eine Chance verpasst, der Geschichte mehr Phantasie statt einer brennenden Schule zu geben.

Fazit

Die Schilderung des harten Lebens als Kind in den Wäldern Schwedens hätte Natans Perspektive gutgetan. So plätschert die Geschichte vor sich hin, manchmal mit umständlichen Formulierungen und zu wenig phantasievollen Elementen um im Gedächtnis zu bleiben.

Originaltitel
Förr i tiden i skogen
ISBN10
3407791410
ISBN13
9783407791412
Dt. Erstveröffentlichung
1994
Gebundene Ausgabe
28 Seiten

Eine Antwort zu
Als Natan klein war

  1. papillionis

    Ein Blog, das auch Kin­der- bzw. Bil­der­bü­cher rezen­siert! Toll!