Vegane Köstlichkeiten – international
Rezepte aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa
Zusammenfassung zu “Vegane Köstlichkeiten – international”
Rezepte aus aller Welt – ein beliebtes Kochbuchmotto, doch in der veganen Ausführung bisher eher Mangelware. Die leidenschaftliche Köchin und Reisende Angelika Krüger stellt in diesem Buch eine Auswahl rein pflanzlicher authentischer Rezepte aus fast allen Kontinenten der Erde vor. Wie der Untertitel schon verrät, wurden Nordamerika und Ozeanien ausgespart, dafür gibt es Rezepte aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa, jeweils aus einer Auswahl der Länder des Kontinents.
Nach einer Einleitung und Hinweisen der Autorin zum Gebrauch des Buches, Anmerkungen zu den Rezepten und einer Zeichenerklärung beginnt der Rezeptteil mit Afrika und Gerichten aus Marokko, Ägypten, Äthiopien, Ghana, Tanasnia und Madagaskar. Die asiatischen Rezepte kommen aus der Türkei, Syrien, dem Iran, Indien, Sri Lanka, China, Korea, Japan, Vietnam, Thailand und Indonesien. Die kulinarische Reise durch Lateinamerika führt durch Mexiko, Brasilien und Argentinien. Im europäischen Kapitel schließlich gibt es Gerichte aus Finnland, Russland, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn und Griechenland. Jedes Rezept besteht jeweils aus einer Zutatenliste und Zubereitungsanleitung, manchmal ergänzen Varianten und Reiseanekdoten die Rezepte. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar mit Zutaten, die möglicherweise nicht allen Lesern und Leserinnen bekannt sind, ein Kurzportrait der Autorin sowie ein alphabetisches Rezeptverzeichnis.
Zitate
„Arame: eine in fadendünne Streifen geschnittene Braunalge mit mildem Geschmack.“
„Silberohr-Pilz: gelblicher Schwammpilz, der beim Kochen zu einer geleeartigen Masse wird und das Gericht andickt.“
Auszug aus den Rezepten
Kürbis-Okra-Gemüse (Marokko)
Gesäuerte Fladen (Ägypten)
Palmnussmus-Topf (Ghana)
Gedämpfter Bananenkuchen (Madagaskar)
Bohnen-Dill-Püree (Türkei)
Gemischter würziger Salat (Iran)
Tofu-Weizengluten-Topf mit Pilzen (China)
In Teig frittiertes Gemüse (Japan)
Nussiger Kürbis (Indien)
Säuerliche Jackfrucht (Sri Lanka)
Salat mit Glasnudeln (Thailand)
Gefüllte Süßreisknödel in Ingwersirup (Vietnam)
Wurzeltopf (Mexiko)
Pikanter Portulak (Brasilien)
Quinoa (Argentinien)
Pilzpfanne (Finnland)
Weizen-Mandel-Dessert (Russland)
Gerstentopf (Großbritannien)
Warmer Linsensalat (Frankreich)
Krautnudeln (Österreich)
Mangold mit Pinienkernen und Rosinen (Spanien)
Nachgekochte Gerichte
Bohnen in Kokossauce (Madagaskar)
Knoblauch-Minze-Zucchini und Kräuterreis (Iran)
Kompott aus getrocknetem Obst (Russland)
Feigen-Walnuss-Dessert (Griechenland)
Links
Persönliche Bewertung
Eine kulinarische Weltreise, versehen mit der einen oder anderen Anekdote
Einige Länder sind nicht gerade für ihre veganerfreundliche Küche bekannt, und doch gibt es, wie die Autorin zeigt, in jedem Land rein pflanzliche Gerichte zu entdecken. Die Zusammenstellungen muten für den allgemeinen Geschmack und die Gewohnheit teilweise weniger wie vollständige Hauptgerichte als vielmehr wie Beilagen an. Man muss mehrere Rezepte miteinander kombinieren, um eine komplette Mahlzeit zu erhalten (und entsprechend satt zu werden). Im besten Fall sollte also ein Getreide, ein Gemüse und ein eiweißhaltiges Gericht (aus verschiedenen Hülsenfrüchten) zubereitet werden. Hierfür hat die Autorin aus jedem Land mindestens ein eiweißhaltiges Gericht (leicht zu erkennen an den Symbolen) ausgewählt, dennoch überwiegen die Gemüsegerichte. Dies ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass in manchen Ländern die veganen Gerichte dünn gesät sind und die Autorin nicht auf Ersatzprodukte setzt. Hilfreich wären hier Hinweise gewesen, welche Beilagen passen bzw. welche Speisen sich gut geschmacklich kombinieren lassen.
Die Rezepte sind übersichtlich nach Kontinenten und Ländern sortiert und hier jeweils mit einer gleichbleibenden Ordnung, in der die Süßspeisen sich jeweils am Ende befinden. Die Autorin legt Wert darauf, dass möglichst alle Zutaten auch hierzulande erhältlich sind und das Nachkochen keinen Besuch im Spezialitätenladen oder Online Shop notwendig macht. Wo Alkohol als Zutat verwendet wird und wo das Ersetzen möglich ist, gibt die Autorin Alternativen an – ein Umstand, der keineswegs selbstverständlich ist. Zubereitungszeiten und Nährwertangaben fehlen in den Rezepten, stattdessen gibt es Symbole, die die Art des Gerichts bezeichnen und es möglich machen, vollwertige Mahlzeiten aus einem Land oder einer Region zusammenzustellen. Rezeptfotos gibt es leider keine, die gewohnt ansprechenden Illustrationen von Karin Bauer mögen jedoch viele Leser und Leserinnen darüber hinwegtrösten. Das Nachkochen der ausgewählten Rezept (siehe oben) klappte jedenfalls auch ohne appetitanregende Fotos durchweg gut.
Die kleinen Anekdoten von den Reisen der Autorin laden zum Schmunzeln und gedanklichen Reisen ein und ergänzen die Rezepte sehr schön. Nur die Geschichte des lebendigen Huhns als Gastgeschenk aus Ghana mögen einige vegane Leser als etwas unpassend in einem veganen Kochbuch empfinden. Die große Besonderheit des Buches liegt darin, dass die Autorin großen Wert auf Authentizität legt und ihre Rezepte während ihrer Reisen von Einheimischen des jeweiligen Landes gesammelt hat. So ist sichergestellt, dass es zwar eine teilweise an hier erhältliche Zutaten angepasste aber dennoch nicht „verwestlichte“ Küche ist.
Fazit
Ansprechend illustriertes, übersichtliches und alltagstaugliches Kochbuch für alle, die in der Küche gern fremde Länder bereisen und rein pflanzlich kochen möchten.
- ISBN10
- 3895663298
- ISBN13
- 9783895663291
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 200 Seiten