Emma

Autoren
Übersetzer
Helga Schulz
Verlag
Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
Anspruch
5 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Emma”

„Emma“ gehört zu den bekanntesten Romanen von Jane Austen, er wurde im Jahr 1816 veröffentlicht. Bei dem Werk handelt es sich zugleich um das letzte Werk der Autorin. Die Hauptfigur Emma stammt aus gut bürgerlichem Haus und lebt alleine mit ihrem Vater. Sie versteht es bestens, ihren Alltag interessant zu gestalten, was für sie vorrangig darin besteht, Ehen zu stiften. Allerdings gehen ihre Pläne meistens schief und führen unter den Betroffenen zu großen Missverständnissen. Mr. Knightley, der Schwager von Emmas älterer Schwester Isabella, beobachtet Emmas außergewöhnliches Hobby mit kritischem Blick, doch diese will sich von ihm nichts sagen lassen. Zunächst scheint ihre außergewöhnliche Leidenschaft von Erfolg gekrönt zu sein – so beginnt der Roman mit der Eheschließung ihrer Erzieherin Miss Taylor mit Mr. Weston. Damit verbunden ist deren gesellschaftlich höheres Ansehen. Auch ihrer Freundin Harriet Smith will sie zu einer Heirat verhelfen, um dieser eine bessere soziale Stellung zu verschaffen, doch Harriet hat sich in einen Farmer verliebt. Emma dagegen hat den Pfarrer, Mr. Elton, für Harriet auserwählt und ist sich sicher, dass diesmal ihre Pläne aufgehen. Emma schafft mit ihren Verkupplungsversuchen etliche, prekäre Situationen und Verwicklungen, bei denen sie selbst von unerwarteter Seite einen Heiratsantrag erhält. Zudem gerät sie selber in den Fokus, da auch sie verkuppelt werden soll. Der Versuch, sie mit Frank Churchill zu verheiraten, scheint zu gelingen, da dieser beginnt, Emma den Hof zu machen. Doch Emma lehnt ab – sie möchte nie heiraten. Ob sie standhält, und wem sie letztlich ihr Herz schenkt, erfahren die Leser nach etlichen, spannenden Ereignissen.

Wichtige Charaktere

  • Emma Woodhouse
  • Mr. Woodhouse, ihr Vater
  • Harriet, ihre Freundin
  • Mr. Elton
  • Mr. Knightley
  • Frank Churchill
  • Jane Fairfax

Interpretation

Jane Austen blieb sich auch mit diesem Roman treu, indem sie das Gedankengut der gehobenen Gesellschaft des Englands im 19. Jahrhundert zum Gegenstand ihres vorliegenden Buches machte. Doch war die Autorin stets einfallsreich darin, neue Ideen zu verarbeiten und interessante Charaktere zu erschaffen. Der Antrieb, den die Hauptfigur Emma zum Ehestiften veranlasst, ist Langeweile. Hier zeigt sich die Fähigkeit der Autorin, auf subtile Weise aufzuzeigen, dass Angehörige eines höheren, gesellschaftlichen Standes, ihre Zeit oft nicht sinnvoll ausfüllen konnten, indem sie sich beispielsweise für Arme und Benachteiligte engagierten. Um ihrem Dasein Leben einzuhauchen, suchten sie nach irgend einem Sinn. Im Falle der jungen Emma, deren Familie zu den angesehensten des Ortes gehört, wurde es die aufregende Beschäftigung, Alleinstehende zusammenzuführen und ihnen dadurch einen gesellschaftlichen Aufstieg zu ermöglichen. Doch Jane Austen zeigte auch, wie wenig menschliche Empathie und Reife darin liegen, indem sie im Roman für verwirrende Situationen und Gefühlschaos sorgte. Aber sie ließ ihre Figur auch daran reifen, was sich in gekonnten Schilderungen von Emmas Persönlichkeitsentwicklung eindrucksvoll offenbart.

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Persönliche Bewertung

Ein besonders unterhaltsamer Gesellschaftsroman mit vielen Turbulenzen

5 von 5

Jane Austens Roman erhält eine interessante Note, da sich die Handlung nicht auf einige wenige Personen konzentriert, sondern mehrere Beziehungen gleichzeitig geschildert werden. Dadurch wird die Handlung äußerst unterhaltsam und spannend – die entstehenden Missverständnisse sorgen für die amüsante Seite und steigende Spannung des Romans. Die Fähigkeit der Autorin, Protagonisten der höheren Gesellschaftsschichten ironisch zu betrachten, steigert das Lesevergnügen. Dabei wird aber gleichzeitig deutlich, dass die Autorin die Menschen liebt und nicht über sie spottet. Den Lesern gelingt es leicht, sich in die Handlungsweise und Gefühlswelt der Figuren hineinzuversetzen, zumal die Autorin aus der Sicht von Emma erzählen ließ. Manchen mag Emmas Charakter und Handlungsweise arrogant vorkommen, was die Autorin auch so kommen sah – schließlich bezeichnete sie Emma selbst als eine Heldin, die außer ihr selbst niemand „besonders mögen“ würde. Doch Emma sprüht vor Temperament, sie ist jung und naiv, aufgeweckt und sorglos – nur überschätzt sie ihre Gabe, Menschen zusammenführen zu können. Dadurch gewinnt sie andererseits an Sympathien, da es die Figur sehr authentisch wirken lässt. Die Leser können sich in das etwas eintönige Leben hineinversetzen, das die wohlhabende Emma genießt, das jedoch auch ohne jede Abwechslung ist.

Fazit

Wie gut, dass Emma dieser Eintönigkeit und Tristesse Leben einhaucht, indem sie Ehen stiften will – die Turbulenzen sind da vorgezeichnet und versprechen beste Unterhaltung für die Leserschaft.

Originaltitel
Emma
ISBN10
342314162X
ISBN13
9783423141628
Dt. Erstveröffentlichung
2012 (1816)
Taschenbuchausgabe
536 Seiten