Linus Lindbergh und der Riss in der Zeit

Band 1

Autoren
Illustrator
Stefanie Reich
Verlag
Sauerländer Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
5 von 5

Bei Amazon ansehen

Zusammenfassung zu “Linus Lindbergh und der Riss in der Zeit”

Linus Lindbergh wohnt zusammen mit seiner Mutter Anna, seinem Opa Anton, seinem Hund Captain Einsicht und dem Roboter Majus12 auf einem Flughafen, direkt zwischen den Landebahnen. Die ganze Familie besteht aus Erfindern, nur bei Linus will das Erfinden nicht so recht klappen. Sein Vater verschwand bei seiner letzten Erfindung spurlos und Linus fragt sich, woran sein Vater gearbeitet hatte und wie man ihn zurückholen kann. Schade nur, dass seine eigenen Erfindungen niemals funktionieren. Zwar geht Linus zur Schule, doch Freunde hat er keine. Da die Erfindungen seiner Eltern streng geheim sind, darf er niemandem erzählen, was sie beruflich machen. Genauso darf niemand ihn besuchen, es sei denn ihr Refugium wird vorher in ein unverdächtiges Zuhause verwandelt. Linus‘ einzige Freunde sind sein Hund Captain Einsicht und der Obdachlose Monsieur Ohneheim, der auf dem Flughafen wohnt. Dann wird auch noch Linus‘ Zuhause bedroht, denn sein Opa kann die Raten für die Pacht nicht bezahlen und seine Mutter weigert sich, die Lebensversicherung ihres Mannes anzurühren.

Linus macht unverhofft die Bekanntschaft von Riana, einer Schulkameradin aus seiner Klasse, als diese auf dem Flughafen ihren Hund vermisst. Linus und sein Opa helfen ihr suchen, und Riana erfährt, dass Linus‘ Eltern wirklich geniale Erfinder sind, wie ihm in der Schule rausrutschte. Als die Klassenfahrt ansteht und Linus und Riana zu früh am Treffpunkt sind, vertreiben sie sich die Zeit durch einen Spaziergang und finden sich unverhofft in einem mobilen Raumvergrößerer, entführt von den Zwillingen Chin und Chan. Bald erfahren sie von einer geheimen Organisation, der Linus‘ Vater angehört haben soll und was es mit seinem Verschwinden auf sich hat…

Wichtige Charaktere

  • Linus T. Lindbergh
  • Captain Einsicht
  • Linus‘ Opa Anton M. Lindbergh
  • Linus‘ Eltern Peter L. und Anna D. Lindbergh
  • Riana von Waldenfels
  • der Roboter Majus12
  • Monsieur Ohneheim
  • Professor Dagendorf
  • Chin und Chan
  • der Lehrer Herr Weigel
  • Rektor Rotschild
  • der Riesenschnauzer Mister T.

Zitate

„Majus tauchte in der Tür auf. Er hatte seinen Hals bis zum Anschlag ausgefahren und machte sich breit wie ein Bodybuilder, der sich für doppelt so groß hielt, wie er eigentlich war. Sein grimmiger Blick und die heruntergezogenen Augenbrauen taten den Rest. Nur die knallbunte Küchenschürze mit dem Motiv eines Surfers wollte nicht so recht zum Auftritt des aufgebrachten Haushaltsroboters passen.
‚Jetzt ist die Hafergrütze angebrannt!‘ schimpfte er und riss sich die Küchenschürze vom Leib. ‚Keiner hat hier Respekt vor meiner Arbeit. Keiner.‘ Ein Piepton, dann ein zweifaches Klack-Klack. Majus hatte sich in den Standby-Modus gefahren. Das tat er immer, wenn er beleidigt war.“

Links

Leseprobe (PDF) beim Verlag
Website zum Buch
Buch beim Verlag

Trailer zum Buch


Dieses Buch wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Sauerländer über Blogg dein Buch.

Persönliche Bewertung

Turbulenter und packender Start einer Abenteuer-Trilogie

4 von 5

Über dieses Buch lässt sich vor allem eines sagen: Es macht unheimlich Spaß es zu lesen! Gleich der Beginn schafft eine außergewöhnliche Kulisse, die erahnen lässt, dass es sich um eine besondere Geschichte handelt: Eine Art Ei inmitten von Landebahnen auf einem Flughafen als Zuhause ist ebenso verrückt wie grandios und charakterisiert treffend die Situation der Familie Lindbergh, insbesonders die von Sohn Linus. Zwar ist er von Menschen umgeben, aber dennoch isoliert. Er geht zwar zur Schule und muss seine Hausaufgaben machen, sein Tagesablauf gleicht damit oberflächlich dem jedes anderen Jungen in seinem Alter, aber dank der ausgefallenen Erfindungen seiner Familie gestaltet sich sein Leben dennoch vollkommen anders. Statt eines Dienstmädchens oder Butlers, einer Köchin oder eines Dieners gibt es den fortschrittlichen Roboter Majus, der nicht nur kochen kann, sondern Linus auch als Ersatz für einen menschlichen Freund dient. Dass dieser Roboter zudem einen ausgefallenen Kleidungsstil und einen eigenen, etwas seltsamen Geschmack hat, verleiht der Geschichte einen besonderen Witz.

Linus selbst findet sich in einer Situation, wie sie jedes Kind kennt, das sich von der breiten Masse abhebt – er ist ein Außenseiter. Das für ihn Ärgerliche an dieser Lage ist, dass er durch den Beruf seiner Eltern zur Geheimhaltung gezwungen wird, er also nicht freiwillig zum „Freak“ geworden ist. Seine Klasse spiegelt das typische Verhalten vieler Schulkinder wieder, die sich mit jemandem konfrontiert sehen, den sie nicht verstehen, der anders ist: Sie machen sich lustig und erschweren damit seine Situation. Dürfte Linus seine Situation erklären, würde sich die Lage ändern, doch das ist ihm verboten. So träumt er – wie sicherlich nicht wenige Kinder – davon, Aufmerksamkeit zu erhalten und bewundert zu werden. Er würde nur zu gern mit seiner talentierten Familie mithalten, doch alles misslingt ihm – auch eine sehr realistische Situation, die sicherlich jeder Leser kennt, der das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein. Neben allen abstrusen Erfindungen und dem Science Fiction Beiklang der Geschichte gibt es also einen sehr realistischen Kern, mit dem sich ihre jungen (oder älteren) Leser identifizieren können.

Dass das Buch aus Linus‘ Sicht erzählt wird, der nun wirklich kein Held ist, macht ihn zum Sympathieträger der Geschichte. Der wahre Held ist eigentlich Majus der Roboter, der sich mehr um Linus kümmert als seine Mutter, ihn tröstet und ihm zur Hilfe eilt, als Linus in Gefahr ist. Auch zweilichtige Charaktere fehlen nicht – der auf der ersten Seite bei der Vorstellung der Charaktere recht sympathisch beschriebene Professor Dagendorf entpuppt sich als zweifelhafte Gestalt, dessen Absichten recht unklar bleiben, den Leser aber nichts Gutes vermuten lassen. Was sich genau hinter der Beobachtung der Familie Lindbergh verbirgt, deutet sich zwar an, wird aber erst in der Fortsetzung der Geschichte aufgeklärt.

Fazit

Ein ansprechend geschriebener und abenteuerreicher erster Band einer Trilogie, der Lust auf mehr macht und vor allem durch seine ungewöhnlichen Charaktere und Kulissen begeistert.

ISBN10
341180808X
ISBN13
9783411808083
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Gebundene Ausgabe
224 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 10 Jahren