Lena lernt zaubern

Autoren
Verlag
Iatros Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
5 von 5

Bei Amazon ansehen

Zusammenfassung zu “Lena lernt zaubern”

Lena zieht mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Michael in ein Haus nach Kleinenhoven. Es ist Winter, und der graue Schnee scheint Lena perfekt zur grauen Stadt und der grauen Straße zu passen. Nicht einmal in den Garten darf sie, da dort unter dem Schnee ein Brunnen lauern soll, in den sie hineinfallen könnte. Als Lena eines Tages einen seltsamen Kater im Garten kennenlernt, hat das Grau ihrer Tage ein Ende. Der Kater führt sie an einen magischen Ort, gleich hinter dem Garten. Dort findet Lena in einer Astgabel ein Zauberbuch, geschrieben von der Hexe Mildred Inkanter. Das Buch ist eine Einführung in die Zauberei und natürlich selbst ein magischer Gegenstand: Es erscheinen immer nur dann neue Seiten mit Zaubersprüchen im Buch, wenn der Leser und Schüler mit den vorherigen Sprüchen erfolgreich war und bereit für schwierigere Aufgaben ist.

Doch das Zauberbuch enthält auch eine Warnung für Lena: Aus dem unter dem Schnee verborgenen Brunnen steigt das Böse an die Oberfläche und sorgt für Albträume und gesundheitliche Beschwerden. Mit Kater Felix‘ Hilfe gelingen Lena zunehmend mehr Zaubersprüche, doch scheinen sie ihr im Kampf gegen den mysteriösen Brunnen nicht zu helfen: Zauber für warme Füße oder einen gelingenden Kuchen scheinen Lena reichlich unsinnig. Dann lernt sie zwar, ein Schutznetz über ihr Bett zu spannen, dass sie vor bösen Träumen schützt, doch ihrer Mutter und ihrem Bruder und sogar Michaels Freunden geht es immer schlechter und Lena muss sich etwas einfallen lassen, um auch sie zu beschützen…

Wichtige Charaktere

  • Lena
  • Lenas Bruder Michael
  • Lenas Mutter
  • der Kater Felix
  • Mildred Inkanter

Zitate

„Der Stamm des Baumes fühlte sich so warm an, dass Lena es sogar durch ihre Handschuhe hindurch spüren konnte. Sie zog die Fäustlinge aus und legte beide Hände an die raue Rinde. ‚Welch ein schöner Platz‘, flüsterte sie, als die Wärme durch ihre Hände langsam in ihre Arme stieg. ‚Danke, Felix, dass du ihn mir gezeigt hast!‘
Aber der Kater maunzte wieder, und diesmal klang er merkwürdigerweise ungeduldig. Er deutete mit der rechten Vorderpfote nach oben auf die nächste Astgabelung. Lenas Blick wanderte höher. Was war das Dunkle dort oberhalb des linken Astes? Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und tastete mit der rechten Hand über dem Ast den Baum ab. Dort war ein großes Loch, vielleicht eine Spechthöhle. Ein wenig fürchtete Lena, dass ihr jeden Moment ein Vogel in den Finger picken oder ein Eichhörnchen sie beißen könnte – aber solange Felix ruhig blieb, machte sie sich keine allzu großen Sorgen.
Am Ende dieser Höhle ertastete sie schließlich etwas Rechteckiges, das offenbar mit Leder überzogen war. Ganz vorsichtig zog sie das schwere, alte Buch aus dem Loch heraus und las mit weit geöffneten Augen, was in geschwungenen Buchstaben auf dem Titel stand: ‚Zaubern für Anfänger und Fortgeschrittene – eine Anleitung von Mildred Inkanter‘.“

Persönliche Bewertung

Phantasievolle und abenteuerliche Geschichte über eine Nachwuchs-Hexe

4 von 5

„Lena lernt zaubern“ ist kein langes Buch. Auf den gut 80 Seiten wird eine ansprechende Geschichte erzählt, die zwar in sich abgeschlossen ist, aber dank ihres offenen Endes dennoch den Wunsch nach einer Fortsetzung weckt. Die Autorin erzählt Lenas Geschichte in einer einfühlsamen und ansprechenden Weise, die von der ersten bis zur letzten Seite zu unterhalten vermag.

Zwar beruht die Geschichte auf keinen revolutionär neuen Grundideen, doch die bezaubernden Umstände machen das allemal wieder wett – der Umzug in ein neues Haus, die Langeweile in den Ferien und die Bekanntschaft mit dem magischen Kater Felix und nicht zuletzt die Entdeckung, dass eine echte Hexe das Haus früher bewohnte und ausgerechnet Lena mit ihrem Zauberbuch das Zaubern lernen darf! Welches Kind hat sich nicht schon einmal gewünscht zaubern zu können; diese Geschichte zeigt jedoch, dass auch die Hexerei ein Handwerk ist, das gelernt werden muss und kein reiner Spaß ist. Neben dem Unterhaltungswert der Geschichte und dem ansprechenden Schreibstil sind es auch die hintergründigen Anspielungen auf soziale und persönliche Probleme, die das Buch ausmachen: Die Situation der Mutter, Lenas Eindruck von einer grauen Stadt und der Ironie, dass die arbeitenden Nachbarn in einer Sackgasse leben (ein perfektes Sinnbild für das Leben vieler Erwachsener). Einzig das Cover fällt ein wenig ab: Diese Geschichte hätte eine hochwertigere Aufmachung verdient!

Fazit

Eine gut gemachte Geschichte, die ihre Zielgruppe fesseln und begeistern dürfte. Interessenten sollten sich nicht vom Cover und von der schlichten Aufmachung des Buches abschrecken lassen, sondern der vielversprechenden Autorin und ihrem phantasievollen Kinderbuch eine Chance geben!

ISBN10
3869630094
ISBN13
9783869630090
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Broschierte Ausgabe
84 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 7 Jahren