Gespensterspuk in Hollywood

Mit dem „Gespensterspuk in Hollywood“ ist nun schon der fünfte Band der Reihe erschienen, und es ist zu befürchten, dass sich das Konzept irgendwann abnutzt: An Stelle eines (wie auch immer gearteten) Erzählers folgt der Leser der Handlung ausschließlich durch Dokumente, Briefe, Zeitungsartikel und Protokolle. Eine einzigartige Idee, die auch im fünften Band noch sehr gut funktioniert und dafür sorgt, dass sich die Bücher der Reihe sehr schnell, flüssig und kurzweilig lesen lassen. Große überfordernde Textabschnitte fehlen, sodass sich auch „Lesemuffel“ an die Friedhofstraße 43 herantrauen sollten.

Diesmal karikieren die Autorin und die Illustratorin die Filmindustrie, überspitzen die skrupellosen Machenschaften in einem Business, in dem nur das Geld zählt und in dem es nicht immer das Ziel ist, Literaturverfilmungen eng am Original zu halten. Genau dies müssen die drei Hauptfiguren auf unerfreuliche und unsanfte Weise feststellen. Aus der vergleichsweise harmonischen Welt ihrer Kleinstadt Schauderburg, wo es zwar durchaus Bösewichte gibt, aber das Leben weitgehend idyllisch verläuft, werden sie in die harte Glamourwelt Hollywoods hineingezogen – und dies tut insbesondere Ignaz und Severin nicht gut. Beide entwickeln sich angesichts des neuen bzw. versprochenen Ruhms zu eitlen Charakteren, über die Olivia nur den Kopf schütteln kann. Naturlich gibt es auch hier Verbündete, die dafür sorgen, dass am Ende dennoch alles gut ausgeht für die Familie Hoffnung-Griesgram-Spence. Und so heißt es am Ende: Aufatmen und auf die angedeutete Fortsetzung dieser großartigen Reihe freuen!