Kinder sind unser Leben
Zusammenfassung zu “Kinder sind unser Leben”
Veronica Ferres ist die Herausgeberin dieses Sammelwerkes. Die eigene, glücklich-unbeschwerte Kindheit hat sie maßgelblich geprägt. Für Veronica Ferres bildet die Kindheit, verbracht im familiären Umfeld, das Fundament für die nachfolgende Entwicklung. Die Schlussfolgerung: es ist wichtig, Kinder zu fördern und zu schützen. Und das ist der Job der Großen. Leider scheint in Deutschland, der Herausgeberin folgend, die gesamtgesellschaftliche Bedeutung einer gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nicht besonders tief im Bewusstsein verankert zu sein. Und so macht die Herausgeberin es sich mit diesem Buch zur Aufgabe, Menschen zu porträtieren, die sich vorbildlich für die Belange von Kindern engagieren. Der Leser und die Leserin treffen hier auf eindrucksvolle Menschen, die sich in sehr verschiedenen Initiativen für das Wohl von Kindern engagieren.
So erzählt Doris Kleisch, die beim Amoklauf in Winnenden ihre Tochter verlor, wie sie es lernte, mit dem Verlust weiterzuleben. Diese Frau engagiert sich heute in einer Initiative gegen Gewalt in Schulen. Der deutsche katholische Pfarrer Stefan Hippler hingegen, hat in Südafrika, wo Aids immer noch als Krankheit gilt, die auch Wunderheiler können, oder gar von offizieller Seite als Seuche geleugnet wird, eine Aids-Station für Kinder aufgebaut. Sehr engagiert und interessant ist auch die Initiative der Schweizer Anwältin Katja Cavalleri Hug, die sich dafür einsetzt und Kinder dabei unterstützt, vor Gericht eine eigene juristische Stimme zu haben. Sehr mutig ist Angela Oettjen, die sich dafür entschieden hat, in Kurzpflege – also immer nur vorübergehend – Kinder aufzunehmen, die von ihren Eltern nicht mehr versorgt werden können. Vorgestellt wird auch die Stiftung von Peter Maffay, ein sehr guter und lieber Freund der Herausgeberin, deren Zweck es ist, Mädchen und Jungen ein Domizil zu geben, hinter denen anstrengende Zeiten liegen.
Ihren Platz finden neben der Kindernothilfe, auch der ambulante Kinderhospiz, der Verein Happy Kids und andere Initiativen. Veronica Ferres zeigt das Engagement dieser Menschen für die Belange von Kindern, um zum Nachdenken anzuregen, vielleicht auch den einen oder anderen zu motivieren, selber zu helfen und benachteiligte oder Not leidende Kinder zu unterstützen. Sie selbst schreibt mit: Jedem Porträt, die zumeist in der Ich-Form berichten, ist eine Einleitung vorangestellt, in der Frau Ferres ihre persönliche Beziehung zur Person und zum Projekt erläutert Im Anhang des Buches finden sich neben Literaturhinweisen wichtige Adressen und Spendenkonten aufgeführt.
Zitate
„Doch das Aktionsbündnis lässt sich dadurch nicht einschüchtern, und dass sich der Einsatz lohnt, zeigen bereits erste Erfolge: Die Altersgrenze für den Gebrauch von Groß-Kaliber ist auf 18 Jahre gestiegen. Früher durften Jugendliche schon ab dem 14. Lebensjahr mit diesen Waffen trainieren.“
„Er möchte eine Krankenstation eröffnen, speziell für HIV-positive Mädchen und Jungen. Er möchte eine Anlaufstelle etablieren, wo sich Eltern und Verwandte hinwenden können, wenn sie Fragen zur Behandlung ihrer kranken Kinder haben. Hippler trifft auf Zurückhaltung, doch die Not ist groß, das wissen auch die Verantwortlichen. Wochen gehen ins Land. Aber Anfang 2001 ist klar: Das lange Warten hat sich gelohnt. …Das Projekt ist genehmigt.“
„’Die Erfolge machen mich glücklich. Natürlich geht es bei dem Projekt um die Kinder, doch eben auch um die Eltern. Beide sollen wieder zueinander finden.’“
„Die zumeist zweiwöchigen Ferien auf der Finca sind für die Mädchen und Jungen grundsätzlich kostenlos und werden durch Spenden oder Sponsoren finanziert. Bewerbungen kommen von Organisationen, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche kümmern.“
„Bernd Siggelkow hat eine Vision von einer besseren Welt, in der Kinder glücklich leben und aufwachsen, und er versucht die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Auch wenn er manchmal frustriert ist, dass um ihn herum viele Dinge so viel Zeit brauchen, damit sich etwas bewegt, und er sich fast sicher ist, dass es die Kinderarmut in Deutschland noch geben wird, wenn er in Rente geht.“
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Persönliche Bewertung
Beeindruckend gut geschriebene Erzählungen von und über Menschen, die Kindern und Jugendlichen in Not helfen
Wenn eine mega-prominente Schauspielerin Bücher schreibt, erwartet man zumeist nicht viel – zu häufig dient allein der Name als Verkaufsargument. Doch mit diesem Buch verhält sich anders. Hier liegt ein Sachbuch zu einem schwierigen Thema vor. Denn zumeist geht es um benachteiligte Kinder und die Ursachen dieser Not und Benachteiligung sind häufig in gesellschaftlichen Strukturen zu verorten. Aber es gibt Menschen, die es in die Hand nehmen, an diesem Übel etwas zu ändern. Häufig waren zutiefst persönliche Erlebnisse der Auslöser für ein Engagement, das dann viel bewegen konnte und noch heute bewegt. Der Herausgeberin gelingt es, diese Menschen eindrucksvolle, gut lesbare, häufig sogar sehr anrührende Geschichten erzählen zu lassen. Die Geschichten erzählen davon, wie alles kam, wie es sich zusammenfand, und wem geholfen werden konnte. Am Ende ist man erstaunt, über die Vielzahl an Möglichkeiten, helfen zu können, wenn man nur will, und mit offenen Augen und großem Herzen durch die Welt geht.
Fazit
Beeindruckend gut geschriebene Erzählungen von und über Menschen, die Kindern und Jugendlichen in Not helfen – gesammelt und herausgegeben von Veronica Ferres.
- ISBN10
- 3426275457
- ISBN13
- 9783426275450
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2011
- Gebundene Ausgabe
- 320 Seiten