Die Masken von San Marco
Commissario Trons vierter Fall
Zusammenfassung zu “Die Masken von San Marco”
„Die Masken von San Marco“ sind der vierte Fall des in Venedig lebenden adligen, jedoch verarmten Commissario Tron. Die Handlung spielt ungefähr im Jahr 1865. Der österreichische Kaiser Franz Josef möchte Venedig besuchen (die Stadt gehört noch zu Österreich), und hat die Idee, dort ein Attentat auf sich verüben zu lassen. Ziel des Ganzen: Steigerung der kaiserlichen Popularität beim Volk, beim Militär und bei der Kaiserin. Es kommt natürlich ganz anders, als der Kaiser es sich denkt, denn Commissario Tron fängt an zu ermitteln. Mit dabei diesmal auch die Kaiserin „Sissi“, Auch die Verlobte Trons bekommt eine Rolle, denn die Principessa muss den Commissario bitten, seine Ermittlungen derart zu gestalten, dass sich das Ergebnis positiv auf ihre geschäftliche Interessen auswirken möge. Da die Principessa ihre Geschäfte zusammen mit Tron`s Mutter betreibt – es geht um Pressglas – bleibt es ja dann sowieso in der Familie. Mit dabei dieses Mal auch wieder, der Chef des kaiserlichen Geheimdienstes Toggenburg, der aber keine Hauptrolle innehat, die übernimmt dieses Mal der kaiserliche Offizier Königssegg, den seine Spielsucht in den Fall verwickelt hat. Ob es dem Kaiser am Ende gelingt, mit seiner coolen Reaktion auf das auf ihn verübte Attentat auch seine Gemahlin „Sissi“ zu beeindrucken, soll hier nicht verraten werden, zumindest gelingt es Commissario Tron seine Principessa zu beeindrucken.
Wichtige Charaktere
- Commissario Tron
- Trons Assistent Bossi
- Trons Verlobte die Principessa
- Trons Vorgesetzter Spaur
- Kaiser Franz Josef und seine Gattin “Sissi”
Zitate
„‚Und dann sehen wir weiter.‘ Eine Redewendung, dachte Tron, die nicht nur geeignet war, fruchtlose Diskussionen zu beenden, sondern auch als Motto über seinem Leben stehen konnte, das er in den letzten Jahren geführt hatte.“
„‚Ich weiß genau, was ich an dir schätze.‘, sagte Tron. ‚Was denn?‘ Die Principessa rückte noch ein Stück näher, und Tron konnte ihren Frangipaniduft riechen, der sich mit dem fauligen Salzgeruch in der Luft vermischte. ‚Dein Geld und deine Desserts‘, sagte Tron.“
Persönliche Bewertung
Bemühter historischer Venedig-Krimi
Bemühter historischer Venedig-Krimi, in dem Kaiser Franz Josef ein Attentat auf sich selbst verübt und daher auch Kaiserin „Sissi“ eine Rolle bekommt.
Fazit
Erste Reaktion auf den vierten Venedig-Krimi des Commissario Tron war ein schlichtes „Enttäuschend“. Zuvor hatte die Rezensentin Wohlgefallen an dem fünften Fall „Requiem am Rialto“ gefunden, und war daher gespannt. Der vierte Fall ist jedoch deutlich weniger eindrucksvoll geschrieben. Die historische Hintergrundmalerei vermag nicht wirklich zu überzeugen, es fehlen überzeugende Details. Einzig beeindruckende Beschreibung ist die des Casinos und der an ihm vollzogenen innenarchitektonischen Veränderungen, seitdem das Reisebüro Cook mehrmals wöchentlich seine Gäste dorthin schickt. Anpassung an den Massentourismus im Jahre 1865, das ist recht witzig geschrieben.
Auch die eigentliche Krimihandlung, dass Attentat auf den Kaiser, und die sich daraus ergebenden Verwicklungen, wirken reichlich bemüht. Dieses „Bemühtsein“ scheint sogar auf die Personen abzufärben, die allesamt nicht wirklich facettenreich gezeichnet sind, so dass am Schluss die eindrucksvollste Figur im ganzen Roman ein Kirschtorte liebender kleiner gefleckter Pitbull ist, der sogar die Kaiserin Sissi amüsiert.
- ISBN10
- 3499242028
- ISBN13
- 978-3499242021
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2008
- Taschenbuchausgabe
- 352 Seiten