Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde
Zusammenfassung zu “Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde”
Der Notar Gabriel Utterson spürt einer Geschichte nach, die ihm Grauen bereitet, jedoch ebenso sein Interesse weckt: das Auftauchen eines kleinwüchsigen Mannes mit erschreckend bösartigen Gesichtszügen, der ein ausgesprichen schlechtes Benehmen an den Tag legt und auch vor Gewalt nicht zurück schreckt, scheint mit der Person des respektablen Dr. Henry Jekyll verknüpft zu sein. Durch hinterlassene Aufzeichnungen bestätigt sich ein schauriger Verdacht: bei Mr. Hyde und Dr. Jekyll handelt es sich um ein und die selbe Person.
Der Arzt Lanyon erklärt dies mit einer komplexen Identitätsstörung Jekylls, der zeitlebens seine düstere und böse Seite unterdrückte. In seinem Labor gelang es ihm schließlich ein Elixier herzustellen, das das Gute und das Böse in ihm selbst trennen konnte und so trat Mr. Hyde in Erscheinung. In dessen Form konnte Jekyll endlich alle unterdrückten negativen Gefühle und Neigungen ausleben.
Dieses Experiment blieb jedoch nicht ohne Folgen und zunehmend gewann die Person des Mr. Hyde die Oberhand und zeigte sich immer öfter. Jekyll ist sich der Folgen bewusst und nimmt sich schließlich das Leben um zu verhindern, sich eines Tages nicht mehr zurück verwandeln zu können und den Rest seines Lebens als Mr. Hyde verbringen zu müssen.
Wichtige Charaktere
- Dr. Henry Jekyll
- Mr. Edward Hyde
- Richard Enfield
- der Notar Gabriel Utterson
- Dr. Hastie Lanyon
Persönliche Bewertung
Anspruchsvoller Gruselklassiker mit psychologischer Tiefe
Stevenson versteht es meisterhaft Spannung aufzubauen und durch verschiedene Erzählperspektiven den Leser bis zum Schluss zu fesseln. Das Thema des Bösen im Menschen und der zwei Gesichter in einer Person wurde seit der ersten Veröffentlichung oft in anderen Romanen thematisiert, Stevensons Version ist jedoch an brillianter Sprache und einer beklemmend düsteren Atmosphäre kaum zu übertreffen und stellt bis heute viele modernere Gruselgeschichten in den Schatten. Unbedingt lesenswert, am Besten im Original!
Fazit
Die Geschichte von „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ dürfte schon allein aufgrund der zahlreichen Verfilmungen den meisten bekannt sein. Trotz aller guten und spannungsgeladenen Filmversionen sollte jedoch unbedingt das Buch gelesen werden, da nur Stevensons Sprache und psychologische Herangehensweise an das Thema Doppelgänger die Geschichte deutlich von anderen Geschichten über das Böse im Menschen und die Vorstellung des guten und bösen Gesichtes einer Person abhebt. Die Idee der Geschichte ist recht einfach gehalten, seine Brillianz erhält sie durch die verschiedenen Erzählperspektiven. Zwar besteht nicht lange ein Zweifel daran, dass es sich bei dem angesehenen Dr. Jekyll und dem „Monster“ Dr. Hyde um ein und die selbe Person handelt, doch die Hintergründe und die Entwicklung des Doppelgängers offenbaren sich dem Leser erst im Verlaufe der Seiten. Ein Meisterwerk, das durch eine anspruchsvolle und düstere Sprache die perfekte düstere Atmosphäre aufbaut.
- Originaltitel
- The strange case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde
- ISBN10
- 3596902908
- ISBN13
- 9783596902903
- Dt. Erstveröffentlichung
- 1886
- Taschenbuchausgabe
- 104 Seiten