Katzenzauber
Zusammenfassung zu “Katzenzauber”
Julian fährt wie jedes Jahr in den Sommerferien für ein paar Wochen zu seinen Großeltern aufs Land, damit seine Eltern einmal alleine in den Urlaub verreisen können. Bei seinen Großeltern im Dorf fühlt er sich sehr wohl, doch merkt er schnell, dass dieses Jahr etwas Merkwürdiges vor sich geht. Sein Großvater trifft er zum ersten Mal mit einer Katze, die es sich auf seinem alten Strohhut bequem gemacht hat. Julians Verwunderung darüber bekommt der Großvater gar nicht mit und findet alles völlig normal, ist er doch ein wenig angetrunken. Die Großmutter weiß nicht so recht, was sie davon halten soll. Als Julian bald darauf einen Mann trifft, der sich selbst als „Erbsenkönig“ vorstellt und kontinuierlich von Erbsen redet, ist wieder die kleine scharzweiß gefleckte Katze in der Nähe. Auch als auf dem Apfelbaum plötzlich Banenen wachsen, es grünen Schnee regnet und aus dem Backofen der Oma Musik ertönt, scheint die Katze irgendwie damit in Verbindung zu stehen. Gut, dass Julians Freundin Maria aus dem Urlaub zurück ist und mit ihm gemeinsam den Dingen auf den Grund gehen will. Vom „Erbsenkönig“ erhalten sie dafür ein mysteriöses Buch über die Katzen…
Wichtige Charaktere
- Julian
- seine Großeltern
- seine Freundin Maria
- eine schwarzweiß gefleckte Katze
- der Hohler-Franz
- R. Walser
Zitate
„Der Großvater bückte sich und hob ein wenig grünen Schnee auf.
Bevor Julian oder seine Großmutter noch etwas sagen konnten, hatte er den grünen Schnee auch schon in den Mund gesteckt.
‚Also, nach Erbsen schmeckt er bestimmt nicht‘, sagte der Großvater. ‚Das ist frischer kühler Schnee, wie er gehört. Da hat sich nur irgendwer in der Farbe geirrt…‘
Julian musste an die kleine Katze denken. Ihr schien er zu gefallen, der grüne Schnee.“
„‚Schade, dass du mir nie einen schreibst‘, sagte der Großvater zu ihr. ‚Ich würd auch gern einen Brief von dir bekommen. Aber für mich kommt nie ein Brief. Außerdem würd es mich interessieren, was du da schreibst, in einem Brief an mich.‘
Julian stellte sich das schön vor. Die Großmutter sitzt am Tisch und schreibt einen Brief. Ein paar Tage später kommt Post für den Großvater. Ein Brief – von der Großmutter!“
Persönliche Bewertung
Lustig-verrückte Feriengeschichte um seltsame Geschehnisse und eine magische Katze
Heinz Janischs „Katzenzauber“ ist erstmals 1997 unter dem Titel „Grüner Schnee und roter Klee“ beim Jungbrunnen Verlag erschienen und liegt nun in einer gekürzten Taschenbuchausgabe in der Reihe „Club Taschenbuch“ des Obelisk Verlags vor. Die Geschichte ist sehr fantasievoll und verrückt und wird episodenhaft erzählt. So kann man das Buch nach ein paar Kapiteln auch getrost aus der Hand legen und findet später trotzdem wieder leicht den Einstieg – ideal für Grundschulkinder, die es noch nicht gewöhnt sind, lange, durchgehende Texte zu lesen. Und doch fügt sich am Ende das in Episoden geschilderte zu einer Einheit zusammen, bei der die kleine, junge Zauberkatze das entscheidende Element ist.
Dass die Katze etwas mit den unglaublichen Ereignissen im Dorf zu tun hat, ist zwar relativ schnell offensichtlich, aber der Leser weiß nicht, was ganz genau dahintersteckt. Für die Auflösung zieht Janisch ein altes Buch zu Rate, in dem vom „Dorf der Katzen“ und ihrer Geschichte geschrieben wird. Die Stärke des „Katzenzaubers“ liegt nicht nur in der abwechslungsreichen Handlung sondern auch in der fantasievollen Ausgestaltung von Kleinigkeiten, etwa wenn Julian und Maria „Wolkenkino“ spielen, ein Spiel, in dem sie in den Wolken Bilder suchen und dazu eine Geschichte erzählen. Aufgrund der Kürze des Buchs und den zusätzlichen Kürzungen dieser Ausgabe können die einzelnen Charaktere leider nicht weiter ausgeleuchtet werden. Gerne hätte man etwa mehr vom „Erbsenkönig“ oder den sympathischen Großeltern erfahren.
Fazit
Ein Buch mit viel Fantasie und Leichtigkeit, das gerne länger hätte sein dürfen, von der Zielgruppe aber wegen seiner Kürze und einfachen Sprache ohne Probleme gelesen werden kann.
- ISBN10
- 385197736X
- ISBN13
- 9783851977363
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2014 (1997)
- Taschenbuchausgabe
- 112 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 9 Jahren