Die Chronik des Eisernen Druiden (1) – Die Hetzjagd
Zusammenfassung zu “Die Chronik des Eisernen Druiden (1) – Die Hetzjagd”
Atticus ist ein uralter Druide, der in der Gestalt eines jungen Mannes den kleinen Laden „Das Dritte Auge – Bücher und Kräuter“ in Arizona führt. Er besitzt ein machtvolles magisches Schwert, auf das der Gott der Liebe, Aenghus Óhg, Anspruch erhebt. Schon seit Jahrhunderten ist Atticus auf der Flucht vor Aenghus, doch nun scheint ihn der Gott aufgespürt zu haben. Die Morrigan, Göttin des Todes, warnt den Druiden und empfiehlt ihm die Flucht, doch Atticus weigert sich Arizona und seinen Laden zu verlassen. Er glaubt sich vorbereitet auf alles und alle, die ihm Aenghus schicken könnte, schließlich hat er in jahrelanger mühevoller magischer Arbeit ein machtvolles Armband gefertigt, das ihm große Macht verleiht. Zunächst sieht es so aus, als würde Atticus mit Aenghus‘ Handlangern tatsächlich allein fertig, doch schon als er von einer Horde Fir Bolgs angegriffen wird, muss er die Hilfe seines Wolfshundes Oberon und seines Vampiranwalts Leif in Anspruch nehmen.
Die Dinge verkomplizieren sich weiter, seit Atticus einen Vertrag mit der Hexe Emily schloss, deren Erfüllung einen Anti-Liebestrank beinhaltet, den sie ausgerechnet gegen Aenghus einsetzen möchte. Zwar gehört Emily zu einem Zirkel, dem auch Atticus‘ verbündete Hexe Radomila angehört, doch scheint zumindest ein Teil der Hexen sich auf Aenghus‘ Seite zu schlagen. Gleichzeitig hetzt ihm der Liebesgott die Polizei auf den Hals, und Atticus kann sich die misstrauischen Officer nur mit Hilfe seines Anwalts vom Leib halten. Seit Oberon während einer Jagd unter dem Einfluss der Jagdgöttin Flidais einen Parkranger tötete, ist die Polizei Atticus und seinem Hund auf den Fersen. Da sie während ihrer Durchsuchungen auch nach seinem magischen Schwert Fragarach suchen, ist sicher, dass sie von Aenghus oder einem seiner Verbündeten beeinflusst wurden. Es wird klar, dass die Konfrontation zwischen Atticus und der keltischen Gottheit Aenghus unmittelbar bevorsteht. Zum Glück kämpfen auch auf Seiten des Druiden sehr mächtige Verbündete wie ein Werwolf-Clan und eine indische Hexe im Körper einer jungen Bardame…
Wichtige Charaktere
- der Druide Atticus O’Sullivan
- sein Hund Oberon
- Aenghus Óhg
- die Morrigan, Göttin des Todes
- Brighid, Göttin der Poesie, der Schmiedekunst und des Feuers
- Flidais, Göttin der Jagd
- die Hexen Radomila, Emily und Malina
- die Werwölfe Hal Hauk und Dr. Snorri Jodursson
- der Wikinger-Vampir Leif Helgarson
- Granuaile/Laksha
- Atticus‘ Assistent Perry Thomas
- die Witwe Mrs. MacDonagh
- Detective Jimenez
Zitate
„Sie war eine Hexe. Ihre persönlichen Schutzzauber sandten Warnsignale aus, und obwohl ich nicht genau wusste, was sie ausrichten konnten oder wovor sie sie schützten, verriet mir ihre Aura sofort, was sie war. Ich murmelte hastig einen Bindezauber, um alle meine Haare am Körper zu behalten. Hexen können mit Haaren, Blut und selbst mit abgeschnittenen Fingernägeln ziemlich fieses Zeug anstellen, und noch wusste ich nicht, ob sie in friedlicher Absicht kam. Ihrer äußeren Erscheinung nach war sie nichts anderes als eine schick gekleidete Collegestudentin: kein schwarzer Umhang, kein spitzer Hut, keine haarige Warze auf einer langen Hakennase. Ihr braunes Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, was sicher auf eine ebenso sorgfältig durchdachte Entscheidung zurückzuführen war wie ihr Make-up und das pinkfarbene Lipgloss.“
„Eigentlich dachte ich, Sonntage sollten der Entspannung dienen. Als männlicher amerikanischer Staatsbürger habe ich sonntags das Recht, athletischen Männern in engen Trikots dabei zuzusehen, wie sie auf rituelle Weise in das gegnerische Territorium einfallen, und mich, während sie pausieren, mit Werbung für Autos, Pizza, Bier und Finanzdienstleistungen bombadieren zu lassen.“
Alle Bände der Reihe
1. die Hetzjagd
2. Hexed (bisher nur auf englisch)
3. Hammered (bisher nur auf englisch)
4. Tricked (bisher nur auf englisch)
5. Trapped (bisher nur auf englisch)
6. Hunted (auf englisch, noch nicht erschienen)
7. Shattered (auf englisch, noch nicht erschienen)
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Persönliche Bewertung
Moderne amerikanische Gesellschaft trifft auf irische Druiden und Götter - actionreich und unterhaltsam
Kevin Hearne versteht es bestens, seine Leser zu unterhalten. Humor und kernige Sprüche, actionreiche Kampfszenen und magische Elemente verbinden sich zu einem gelungenen ersten Teil einer Reihe, die eine interessante Verknüpfung aus moderner Gesellschaft und alten Mythen mit Gottheiten und magischen Kreaturen verspricht. Hohen Anspruch darf man nicht erwarten, dafür ist der Unterhaltungsfaktor umso größer. Ein wenig mutet „Die Hetzjagd“ wie eine paranormale amerikanische Serie mit vielen Action-Elementen an.
Neben klassischen Fantasyfiguren wie Vampiren, Werwölfen, Hexen und Ghule haben verschiedene Gottheiten ihren Auftritt. Zwar wirken diese Figuren hier und dort ein wenig klischeehaft – attraktive Gottheiten und ein Druide mit einem Körper, der dem modernen Schönheitsideal entspricht – doch insgesamt recht stimmig. Einzig die – insgesamt interessante – Figur des Druiden wirkt nicht völlig überzeugend: Angesichts seines Alters wirkt er wenig weise und bisweilen recht jugendlich-oberflächlich, auch wenn er dies selbst augenzwinkernd bemerkt. Der Druide Atticus fungiert als Ich-Erzähler in der Geschichte und lässt die Leser dementsprechend die Handlung durch sein Augen erleben. Augenzwinkernd kommentiert er die moderne Gesellschaft, die Radiomusik, die typische Sonntagsbeschäftigung der Amerikaner. Er tut dies ohne großen Tiefgang, jedoch mit einer gewissen Ironie, die den Humor der Geschichte bestimmt.
Verschiedene Referenzen zu modernen Technologien und Künstlern des 21. Jahrhunderts betonen die aktuelle Kulisse des Geschehens. Dem gegenüber stehen die Götter und uralten Wesen. In dieser Welt gibt es die Götter sämtlicher Pantheons, irische Mythologiegestalten genauso wie den christlichen Gott, Shiva und Jahwe, Maria und Josef. Damit kann in der Welt des Eisernen Druiden keine Religion für sich die alleinige Wahrheit beanspruchen – es glaubt einfach jeder an ein anderes, existierendes Göttersystem. Neben den vielen interessanten Figuren und Kulissen, die eine abwechslungsreiche Reihe versprechen, ist es die als komplex beschriebene Magie, die für ein spannungsvolles Setting sorgt. Erfreulich ist auch, dass es bei Kevin Hearne kein klischeehaftes „Gut“ und „Böse“ gibt – praktisch jeder der Charaktere hat das Potenzial zu beidem und handelt in der Regel vorrangig nach seinen eigenen Interessen, die beiden Seiten dienlich sein können. Entsprechend gibt es auch unter Göttern zwischenmenschliche Konflikte, Verrat und Verbündete, was auch für die Folgebände interessante Konstellationen verspricht.
Schade, dass der zweite Band erst in einem Jahr geplant ist, so wird es lange dauern, bis die vollständige Reihe ins Deutsche übersetzt ist! Man würde sich kürzere Frequenzen wünschen, besonders angesichts der Tatsache, dass die Reihe bisher im Englischen auf 7 Bände ausgelegt ist.
Fazit
Der erste Band aus der „Chronik des Eisernen Druiden“ wartet mit einer Vielzahl mythologischer Figuren sowie einer unterhaltsamen Mischung aus Humor, Action und Fantasy auf. Eine leichte Lektüre für alle, die sich für irische Mythologie interessieren.
- Originaltitel
- The Iron Druid Chronicles 1 - Hounded
- ISBN10
- 3608939318
- ISBN13
- 9783608939316
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 349 Seiten