Monstrum House (1) – Haus des Grauens
Zusammenfassung zu “Monstrum House (1) – Haus des Grauens”
Nachdem Jasper innerhalb eines Jahres an der dritten Schule ein Schulverweis erteilt wurde, legt der Mann von der Schulbehörde seiner Mutter nahe, ihn in „Monstrum House“, einer „Schule für schwierige Kinder“ anzumelden. Das Internat sei Jaspers einzige Chance, überhaupt noch eine Schule besuchen zu können. Seine Mutter hat keine andere Wahl und bringt Jasper zum „Monstrum House“, einem unheimlichen Schloss. Jasper spürt sofort: Diese Schule ist anders.
Seine Vorahnungen scheinen sich zu bestätigen, als die wartenden Schüler in zwei Gruppen eingeteilt werden und Jaspers Gruppe in ein Flugzeug steigen muss. Als Jasper und die anderen Schüler erwachen, sind sie zurück am Schloss, doch plötzlich fühlt sich das Gebäude anders an und es liegt Schnee. Sie lernen die Lehrerin Stenka und den skurrilen Direktor Lord Strasser kennen und erfahren, dass sie an ihrer neuen Schule zu Monsterjägern ausgebildet werden sollen. Sie lernen, dass es verschiedene Gruppen von Monstern gibt, die Mampfer, Kriecher, Kreischer und Wandler. Gleich in der ersten Nacht muss sich Jasper der ersten Mutprobe unterziehen und sein erstes Monster bezwingen – zunächst noch ein dressiertes. Und schon bald tritt auch der Ernstfall ein und er muss zusammen mit seinen neuen Freunden Saffy, Felix und Bertie ein echtes Monster einfangen, das im Schulgebäude herumläuft…
Wichtige Charaktere
- Jasper McPhee
- Jaspers Mutter
- Saffron Dominguez, genannt „Saffy“
- Felix
- Direktor Lord Strasser
- Stenka
- Mac
- Bertie Warf
- die Aufsichtsschüler Bruno und Craig
- Keulenheuler, Knaddelgeller, Suckelschmätzer und Wobbelformer
Zitate
„‚Die besonders bösartigen Vertreter der Gattung der Mampfer verschlingen ihre Opfer mit Haut und Haar. Das ist übrigens der Grund dafür, dass manche Menschen spurlos verschwinden.‘ Stenka machte eine kurze Pause und betrachtete mit liebevollem Lächeln das Bild des Suckelschmätzers an der Tafel. Sein Maul war weit aufgerissen und ein langer Faden dunklen Schleims tropfte ihm von der Zunge herab. ‚Dieser Prozess kann lange dauern und äußerst schmerzhaft sein. Ein Suckelschmätzer braucht zum Beispiel etwa eine Woche, um einen ausgewachsenen Menschen völlig zu verdauen.'“
„‚Alle Kinder dieser Welt haben von Natur aus Angst vor der Dunkelheit. Sie spüren es einfach, wenn da ein Monster lauert. Aber wenn sie älter werden, wird ihr Glaube an Monster immer schwächer. Bis sie nicht mehr sehen können, was tatsächlich da ist. Kinder haben völlig recht, wenn sie sich vor der Dunkelheit fürchten.'“
Alle Bände von Monstrum House
1. Monstrum House – Haus des Grauens
2. Monstrum House – Angriff der Monster
3. Monstrum House – Bestie aus der Tiefe
4. Monstrum House – Taken Over (noch kein deutscher Titel)
Trailer zum Buch (auf Englisch)
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Persönliche Bewertung
Höchst unterhaltsamer Auftakt zu einer verrückten Serie für Jungen und Mädchen
„Monstrum House“ wirkt ein wenig wie „Harry Potter“ mit einer düsteren, aber ebenso faszinierenden Schule, zwielichtigen Lehrern und einer sich früh anbahnenden Freundschaft zwischen drei Charakteren. Geschickt bezieht Zana Fraillon in ihre Geschichte bekannte Ängste von Kindern mit ein, mit denen sich die jungen Leser gut identifizieren können. Die Angst vor der Dunkelheit, vor Monstern unter dem Bett oder vor Träumen, in denen man einfach nicht vorwärtskommt, all das lässt sich durch verschiedene Monster erklären. Dass Erwachsene den Monsterglauben im Allgemeinen als Fantasie abtun, ist ebenso einfach begründet: Ab einem gewissen Alter nehmen Menschen Monster nicht mehr wahr, sie sehen nicht mehr, was wirklich da ist. Zum Glück lernen Jasper und seine Mitschüler, wie sie sich gegen die verschiedenen Monster zur Wehr setzen können, denn von den Erwachsenen ist keine Hilfe zu erwarten!
Simon Swinglers Illustrationen im Skizzenstil sind auf die Zielgruppe abgestimmt und lockern die knapp 200 Seiten auf. Die Gliederung mit relativ kurzen Kapiteln sorgt dafür, dass auch eher ungeübte Leser nicht überfordert werden. Die Wahl einer männlichen und einer weiblichen Hauptfigur sorgt außerdem dafür, dass sich sowohl Jungen als auch Mädchen mit den Charakteren identifizieren können. Saffy wird hierbei erfreulich modern und klischeefrei dargestellt: Sie beherrscht Kickboxen und zeigt sich als sehr mutige und eigenwillige Schülerin. Nebenbei zeichnet sie sich durch ihr Gerechtigkeitsgefühl aus, wenn sie zum Beispiel bemängelt, dass auf den Gemälden im Internat ausschließlich Männer zu sehen sind, oder wenn sie erzählt, dass sie das Auto ihrer reichen Eltern verkauft hat, um das Geld einer Hilfsorganisation für Straßenkinder zu spenden.
Dieser erste Band ist überaus witzig und weitgehend spannend. Die unterschiedlichen Monsterarten lassen vermuten, dass es viele weitere spannungsvolle Abenteuer geben wird, in denen Jasper, Saffy und Felix gegen die verschiedensten skurrilen Monster kämpfen müssen. Positiv ist hier, dass sich die Autorin eigene Fantasiemonster ausgedacht hat und nicht auf klassische mythologische Gestalten wie Vampire zurückgreift. Ihre Monster sehen absurd aus und tragen eben solche Namen – die gelungen von Michael Kohlhammer ins Deutsche übertragen wurden. Die Auflösung am Ende der Geschichte wirkt ein wenig vorhersehbar, doch ob es der Zielgruppe ebenso geht, sei dahingestellt. Das Buch endet mit einem echten Cliffhanger und lässt hoffen, dass die Übersetzung des zweite Bandes nicht zu lange auf sich warten lässt.
Fazit
Eine leicht zu lesende, zielgruppengerechte Geschichte für junge Leser und Leserinnen, besonders auch für Wenigleser und „Lesemuffel“. Eine Art moderner, einfach geschriebener „Harry Potter“ für Monsterjäger, der weitere unterhaltsame Abenteuer verspricht.
- Originaltitel
- Monstrum House: Locked In
- ISBN10
- 344013203X
- ISBN13
- 9783440132036
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2012
- Gebundene Ausgabe
- 191 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 10 Jahren