Harte Zeiten für Mister Vam

Autoren
Illustrator
Gergely Kiss
Verlag
Moritz Verlag

Zusammenfassung zu “Harte Zeiten für Mister Vam”

Eines Tages erwacht Mister Vam fürchterlich hungrig und sehr geschwächt in seinem Sarg – der sich passenderweise auf einem Friedhof befindet. Es ist eine laue Sommernacht. Mit Grausen stellt der Vampir zunächst einmal fest, dass er nicht nur wacklig auf den Beinen ist, sondern auch seine besten Beißzähne nicht mehr so fest sitzen wie sie es eigentlich sollten. Der nächste Schreck ereilt ihn, als er die Inschriften in den Grabsteinen liest. Dort steht nicht etwa ‚Gestorben 1666‘ sondern ‚Gestorben 2001‘. Das kann eigentlich nur ein schlechter Scherz sein. Als Mister Vam es gerade bis an die Friedhofsmauer geschafft hat, über die hinweg er zum Schloss des Fürsten Hubertus von Habefurcht gelangen kann, wo er am Hals der jungen Damen immer seinen Blutbedarf deckte, springt ihn aus dem Schatten der Mauer jemand an. Es ist ein Kater, der auf den Namen Paul Pinsky hört. Und Paul Pinsky sieht gleich das Potential, dass in einem echten Vampir liegt. Man kann nämlich einen Film mit einem echten Vampir drehen – das ist bisher noch niemandem gelungen. Während, ob der Möglichkeiten, die ein echter Vampir bietet, die Fantasie mit Kater Paul Pinsky durchgeht, versteht Mister Vam selbst nur Bahnhof. Und vor allem ist er einfach furchtbar hungrig und alles in ihm schreit nach Blut. Während der Diskussionen über den Filmvertrag verunglückt Paul Pinsky. Mister Vam und der Kater landen im Krankenhaus. Und was entdeckt der Vampir dort. Blut aus dem Beutel! Das ist einfach unglaublich. Aber der Kater will seinen zukünftigen Filmhelden nicht einfach den netten Krankenschwestern und dem Beutelblut überlassen. Er will seinen Echten-Vampir-Film drehen. Dafür muss der Vampir erst einmal zum Zahnarzt. Doch hier entdeckt jemand, was es mit Mister Vam auf sich hat – und er muss sein altes Gebiss, bei dem Reißzähne fehlen, behalten. Doch selbst dieser Tiefschlag hält den Kater nicht von seinen Träumen ab. Aber glücklicherweise landen die beiden wieder im Krankenhaus. Dort kennt Mister Vam sich schnell gut aus. Und will eigentlich nie wieder dort weg.

Wichtige Charaktere

  • Mister Vam – ein Vampir
  • Paul Pinsky – ein Kater
  • eine Krähe – die Assistentin von Paul Pinsky

Zitate

„Shorts? Sonnenschutzfaktor? Swimmingpool? ‚Ich bin Ihnen sehr verbunden‘, murmelte Mister Vam, denn was sollte er auch sagen, so lange er kein Wort verstand? Er hab die Decke einen Fingerbreit an und lugte darunter hervor. In einem Bett neben ihm saß der Kater, der sich ein Kopfkissen in den Rücken gestopft hatte. Er sah seltsam aus. Jemand hatte ihm eine Art Kittel angezogen und seine rechte Vorderpfote steckte in einem dicken, weißen Verband. In der anderen Pfote hielt er ein schwarzes Gerät mit Tasten. Jedesmal, wenn der Kater darauf drückte, wechselten in einer Kiste an der gegenüberliegenden Wand die bunten, beweglichen Bilder. Gerade saßen mehrere Männer darin und redeten alle auf einmal.“

„Mister Vam war natürlich viel zu rücksichtsvoll, um diesen Service zu missbrauchen. Ihm war bald aufgefallen, dass die Krankenschwestern schneller liefen und mehr zu tun hatten als alle Fräuleins, die er aus seiner eigenen Zeit kannte. Und da er ihnen ungern noch mehr Arbeit machen wollte, fand er am Ende selbst heraus, wie die Fernbedienung funktionierte. Schon am zweiten Tag hatte er gelernt, welche Knöpfe er drücken musste, um den richtigen Kanal zu finden. Oh, diese Liebesfilme! Mister Vam schmolz dahin, wenn er sie sah. Endlich begriff er, was Paul Pinsky meinte, wenn er von Filmen sprach.“

Alle Mister Vam Bücher

Harte Zeiten für Mister Vam
Neue Hoffnung für Mister Vam
Film ab, Mister Vam!

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Humorvolle Geschichte, über einen Vampir, der nach 250 Jahren Schlaf im 21. Jahrhundert landet

4 von 5

Die Geschichte vom Erwachen Mister Vams, der glatte 250 Jahre verschlafen hat, und seinen ersten Schritten ins 21. Jahrhundert, ist zweifelsfrei flüssig und humorvoll erzählt. Der erwachsene Leser muss immer wieder Schmunzeln. Wie geht das mit dem Fernsehen? Woher kommen die Autos? Es macht Spaß, den alten geschwächten Vampir zu begleiten. Sein liebenswürdiges Erstaunen und seine Aufgeschlossenheit, seine natürliche Höflichkeit sind einfach nur entzückend. Passend auch, dass der höfliche Naivling sogleich in die Hände des windigen Überlebenskünstlers Katers Paul Pinsky gerät. Der Kater vereinnahmt den Vampir sogleich und nimmt so gar keine Rücksicht auf dessen ureigene Bedürfnisse. Nicht mal um die Vampir-Nahrung kümmert er sich. Dafür erzählt er viel vom Filme machen und Geld beschaffen. Sicher ein interessantes Gleichnis. Und genau hier hakt die Geschichte aber auch. Für einen erwachsenen Leser ist zu kindhaft geschrieben, für einen jugendlichen Leser ist sie nicht fantasievoll-mysteriös-blutrünstig genug ausgeschmückt und für noch jüngere Leser ergeben sich echte Verständnisprobleme, wenn sie mit den Funktionsweisen des Filmgeschäftes konfrontiert sind. So stellt sich die Frage: Wer soll eigentlich mit dieser Geschichte angesprochen werden? Der erwachsene Vorleser? Wahrscheinlich. Aber bei aller Kritik: Die Geschichte selbst ist amüsant und humorvoll. Und die Rezensentin ist doch sehr gespannt auf die Fortsetzungen, denn in die Figur des Mister Vam hat sie sich doch ein kleines bisschen verliebt.

Fazit

Humorvolle Geschichte, über einen Vampir, der nach 250 Jahren Schlaf im 21. Jahrhundert landet und auf einen windigen Kater trifft, der natürlich einen Vampirfilm mit Mister Vam drehen will. Nicht wirklich kindgerecht!

ISBN10
3895652245
ISBN13
9783895652240
Dt. Erstveröffentlichung
2010
Gebundene Ausgabe
84 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 6 Jahren