Drachengasse 13 (2) – Geister aus der Tiefe
Zusammenfassung zu “Drachengasse 13 (2) – Geister aus der Tiefe”
Um in die Zwergenbande „Die Grubenjungs“ aufgenommen zu werden, muss sich der kleine Bortha einer gefährlichen Mutprobe unterziehen: Er muss allein durch die Verbotenen Hügel Bondingors laufen und in einem Turm eine Kerze anzünden und seinen Freunden damit ein Signal geben, bevor er wieder zurückkehren darf. Die Verbotenen Hügel sind eine eingemauerte und streng bewachte Sperrzone, die sich an das Zwergenviertel Bondingors anschließt, und die von den Zwergen gemieden wird. Was genau dort passiert ist, wissen die jüngeren Zwerge nicht, doch man sagt es spuke dort. Sando – der als adoptierter Zwergenneffe ein Mitglied der Grubenjungs ist – hat kein gutes Gefühl bei dieser Aufnahmeprüfung, und das zu recht: Bortha kommt nicht zurück. Sando möchte ihn suchen gehen, doch die restlichen Bandenmitglieder lassen ihn im Stich und kehren nach Hause zurück. Also bleibt Sando nichts anderes übrig, als seine beiden Freunde Nissa und Tomrin um Hilfe zu bitten.
Um den Zwergenjungen nicht unvorbereitet suchen zu gehen und vielleicht auch den „Geistern der Tiefe“ zum Opfer zu fallen, suchen die drei Freunde nach Informationen über die Verbotenen Hügel und über die Eigenschaften und Bekämpfungsmöglichkeiten von Geistern. Es gestaltet sich jedoch als recht schwierig, denn von den Zwergen möchte niemand über die Verbotenen Hügel sprechen und über das, was vor vielen Jahren dort geschah und zu den Geistererscheinungen führte. Schließlich haben die Freunde dennoch Glück und erfahren, dass in den Hügeln die Geister verschütteter Bergleute (Zwerge) ihr Unwesen treiben, die keine Ruhe finden, seit ihre Kameraden sie damals im Stich ließen und die nun auf Rache aus sind. Nissa, Sando und Tomrin bereiten sich zusammen mit dem Drachen Fleck auf eine gefährliche Rettungsaktion vor, die ihnen das erstaunliche Geheimnis des Geisterspuks offenbaren soll…
Wichtige Charaktere
- Tomrin von Wiesenstein
- Hanissa, “Nissa”
- Sando
- der Drache Fleck
- der Wasserspeier Glukk
- die bellurische Spürechse Pip
- Thimon, Wonkar, Grimbak und Thumril – die „Grubenjungs“
- Bortha, genannt „Kiesel“
- Tomrins Vater Ritter Ronan Bärenherz
- Sandos Onkel Gump
- Osrum Drachenschild
- Bondrok Granitschleifer
- Gumrak Eisenschild
- Xarblo Fel’Dathor
- Magister Kaspar Nekrominus Huibur, der Lehrer für Geisterkunde
Zitate
„Die Zwerge waren die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe Bodingors, gleich nach den Menschen. Das machte sie noch selbstbewusster, als sie es ohnehin schon waren. Und sie waren eigenbrötlerisch. Der Steinrat der Zwerge hatte den Baronen von Bondingor zwar Gefolgschaft geschworen, kümmerte sich aber dennoch gerne selbst um seine Angelegenheiten. Die Zwerge blieben am liebsten unter sich. Sie hatten im Grunde nichts gegen die anderen Völker Bodingors, aber direkt Tür an Tür mit ihnen wollten die meisten dann doch nicht wohnen.“
Alle Bände der Drachengasse 13 Reihe
1. Schrecken über Bondingor
2. Geister aus der Tiefe
3. Das Geheimnis der Xix
4. Der dämonische Spiegel
Links
Persönliche Bewertung
Ein augenzwinkerndes Abenteuer über Aberglauben, Stolz, Vorurteile und Habgier
Dieser zweite Band der Serie um die Drachengasse 13 knüpft perfekt an den ersten Band an, kann jedoch auch losgelöst von diesem gelesen werden. Das ist auch einer der großen Pluspunkte dieser Serie: jeder Band enthält ein abgeschlossenes Abenteuer, das ohne Vorwissen verständlich ist und das keine wichtigen Fragen offen lässt, die erst in einer Fortsetzung geklärt werden. Stattdessen fiebert der Leser den nächsten Bänden entgegen, weil die Welt Bondingors mit seinen magischen und phantastischen Bewohnern so unwiderstehlich ist, dass man gern dorthin zurückkehrt, um der Stadt mehr ihrer Geheimnisse zu entlocken.
Auch dieser zweite Band ist in einer wunderbaren Sprache erzählt, die anschaulich und lebensnah die Kulissen und Charaktere der Geschichte darstellt. Positiv sind auch hier die sehr menschlichen drei Hauptpersonen, mit denen sich die jungen Leser beiderlei Geschlechts gut identifizieren können. Sehr zu loben ist – wie im ersten Band – das Fehlen von Geschlechterklischees. Auch der liebenswerte Zwerg Gump, der sich sehr von der Zwergengemeinde unterscheidet und innerhalb dieser für ein wenig mehr Toleranz sorgt, ist ein echter Sympathieträger. Die abergläubischen und vorurteilsbehafteten Zwerge hingegen mit ihren Elfenwitzen und ihrer Engstirnigkeit gegenüber allen anderen Völkern sind ein gutes Beispiel dafür, welche Schwierigkeiten engstirnige Personen einer multikulturellen Gesellschaft bescheren können. Fragwürdig ist in dem Zusammenhang auch die strikte Trennung der Stadt in verschiedene Wohngebiete – das Elfenviertel, das Zwergenviertel usw. Wünschenswerter wäre doch eine Stadt, in der alle verschiedenartigen Bewohner friedlich nebeneinander wohnen. Doch vielleicht wird gerade diese Abschottung in einem späteren Band kritisch thematisiert, darum soll sie hier nicht zu sehr angeprangert werden.
Davon abgesehen bietet auch „Geister aus der Tiefe“ genügend Anregung zum Nachdenken – den Lesern werden durch die phantastischen und menschlichen Charaktere typisch menschliche Eigenschaften wie Stolz und Aberglauben, Feigheit, Mut, Vorurteile und Habgier vorgeführt. Man bekommt damit einen Spiegel vorgehalten und kann sich fragen, inwieweit man selbst davon betroffen ist und was sich dagegen tun lässt.
Fazit
Eine gelungene Fortsetzung einer empfehlenswerten und humorvollen Reihe, sprachlich anspruchsvoll und fesselnd geschrieben.
- ISBN10
- 3505129062
- ISBN13
- 9783505129063
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2011
- Gebundene Ausgabe
- 197 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 10 Jahren