Soap Fabrik
Zusammenfassung zu “Soap Fabrik”
Der Held des Buches ist Job Duivenkater, der sich selbst „die Schreibmaschine“ nennt. Eigentlich will er einen Roman schreiben, aber wie das Leben so spielt und es muss ja finanziert werden, landet er als Drehbuchschreiber bei einer der quotenstärksten Soaps der Niederlande. Auf die Freude über den gutbezahlten Job folgt schnell Ernüchterung, denn das Arbeiten für DWDSW gleicht einem Kriegsschauplatz, bei dem ein lebensgefährliches Gemetzel das nächste ablöst. Es wird getreten und gemobbt was die Psyche der Beteiligten so hergibt. Eines Tages taucht dann Eva auf, von der Job sofort hingerissen ist, und bekommt einen Stelle als Schattenschreiberin. Nach einem kurzen Flirt werden die beiden ein Paar. Eva ist begabt, oder hat vielleicht auch ganz oben einen Protegé, was dazu führt, dass sie Jobs Chefin wird, was der Paarbeziehung nicht gut tut, denn Evas Aufstieg und ihr Verhalten als Chefin, führen Job Dinge vor Augen, die er vielleicht lieber gar nicht gewusst hätte. Zur selben Zeit beschließt Jobs schwangere Freundin Anna bei ihm einziehen, ohne dem verhinderten Schriftsteller zu erzählen, dass sie eigentlich in ihn verliebt ist. Parallel zur Real-Geschichte werden auch noch die Geschichten der Soap-Figuren, die Job schreibt, in dem Büchlein erzählt. Die beste Story des Buches ist aber wohl die fast im Stil einer Reportage erzählte Beschreibung des „Wie wird es eigentlich gemacht“ einer Soap-Produktion. Technisch detailliert erzählt, erfährt der Leser, wie eine Daily-Soap zusammengeschustert wird, wie einzelne Erzählstränge auf die Werbepausen getrimmt werden, wie ein Cliffhanger aufgebaut sein muss, damit er die Zuschauer am nächsten Tag wieder vor die Kiste lockt …. Ob es in der „Soap Fabrik“ von Manon Spierenburg am Schluss ein Happy End für Job Duivenkater gibt, möge der Leser selbst herausfinden.
Wichtige Charaktere
- Soap-Drehbuchschreiber Job Duivenkater
- die neue Schattenschreiberin Eva
- Job`s schwangere Freundin Anna
- eine Daily Soap „Die Welt dreht sich weiter“, kurz einfach „DWDSW“
Zitate
„Einer der Nachteile ist, dass man, um eine Soapszene zu schreiben, in der Lage sein sollte, wie jemand zu denken, der vom Rinderwahnsinn befallen ist.“
Persönliche Bewertung
Kurzweiliger, desillusionierender Blick hinter die Kulissen einer Daily-Soap-Produktion
Wer hätte das gedacht! In diesem recht dünnen Büchlein, zugleich Erstlingsroman der niederländischen Autorin, die mehrere Jahre Projektleiterin bei der niederländischen Version von „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ gewesen ist, werden gleich mehrere Geschichten auf einmal erzählt, wobei jede für sich amüsant, kurzweilig und mit einer guten Prise Wortwitz geschrieben ist. Die Handlungsstränge sind intelligent miteinander verknüpft. Als Leser fliegt man nur so durch das Leben des Job Duivenkater, und leidet auch mit ihm. Unglaublich interessant und desillusionierend ist es zu erfahren, wie Soaps tatsächlich produziert werden. Schon allein die Beschreibung, des Wahnsinns, der sich hinter der Produktion von etwas doch so relativ sinnlosem, wie einer Daily-Soap verbirgt, macht das Buch empfehlenswert. Der Wortwitz, den Frau Spierenburg fulminant beherrscht ist da schon fast eine nette Dreingabe.
- Originaltitel
- De Zeepfabrik
- ISBN10
- 3379008516
- ISBN13
- 9783379008518
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2004
- Gebundene Ausgabe
- 295 Seiten