Skulduggery Pleasant (2) – Das Groteskerium kehrt zurück
Zusammenfassung zu “Skulduggery Pleasant (2) – Das Groteskerium kehrt zurück”
Seit Stephanie Edgley alias Walküre Unruh dem lebendigen Skelett Skuduggery Pleasant dabei hilft, die Welt zu retten, wurde ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie kämpft gegen gefährliche und skurrile Gegner, lernt Zaubern und muss sich nebenbei mit Skulduggerys eigenartigem Sinn für Humor auseinandersetzen. Als Baron Vengeous aus dem Gefängnis flieht, ist klar: Es gibt einen neuen Fall. Nicht nur dass er ein gefährlicher Verbrecher und Anhänger der Gesichtslosen und Mevolents ist, er gehört auch zu Skulduggerys größten Feinden, denn kein geringerer als das lebendige Skelett sorgte damals für die Verhaftung des Barons. Um an Skulduggery heranzukommen, soll Dusk, einer der Verbündeten des Barons, Walküre einfangen. Diese lernt unterdessen, dass Baron Vengeous vor seiner Verhaftung daran arbeitete, einen Gesichtslosen wieder zum Leben zu erwecken. Diese Aufgabe wird er nun versuchen zu vollenden. Dabei helfen soll ihm eine Rüstung mit den Kräften Lord Viles, des Totenbeschwörers, der bis zu seinem Tod ebenfalls zu Mevolents Generälen zählte. Was ihm außerdem fehlt ist eine geheime Zutat, um das „Groteskerium“ zu erwecken, mit dessen Hilfe die Gesichtslosen in die Welt zurückkehren könnten. Skulduggery, China und Walküre stellen fest: ihnen bleiben genau zwei Tage, um den Lord und das Groteskerium aufzuhalten…
Doch auch in ihrem „normalen“ Leben steht Walküre eine echte Prüfung bevor: das Familientreffen! Seit sie das Vermögen ihres Onkels Gordon erbte, können ihre Tante, ihr Onkel und ihre Cousine sie nicht leiden, und auch sonst kann Walküre dem Treffen nichts Positives abgewinnen. Dagegen freut sie sich, in dessen Arbeitszimmer auf ein Echo ihres verstorbenen Onkels zu treffen und sich mit ihm über den aktuellen Fall unterhalten zu können. Dabei erfährt sie mehr über das Groteskerium und dass sie sich an eine Person namens „die Qual“ wenden soll, die ihr verraten kann, wo sich das Groteskerium gerade aufhält. Skulduggery ist unterdessen ins Sanktuarium eingebrochen, um herauszufinden, ob es in ihren Reihen einen Verräter gibt, der Baron Vengeous beim Ausbruch geholfen hat. Unter Verdacht steht ausgerechnet der Großmagier Thurid Guild…
Wichtige Charaktere
- Stephanie Edgley alias Walküre Unruh
- Skulduggery Pleasant
- Stephanies Eltern
- Stephanies Onkel Gordon
- Großmagier Thurid Guild
- Nefarian Serpine
- die Qual
- Springer-Jack
- China Sorrows und ihr Bruder Bliss
- Tanith Low
- Grässlich Schneider
- Dusk
- Scapegrace
- Billy-Ray Sanguin
- Baron Vengeous
- Finbar Wrong
Zitate
„Billy-Ray Sanguin mochte die Infizierten nicht.
Er betrachtete sie im Vorbeigehen, schaute in ihre ausdruckslosen Gesichter mit den matten Augen. Die Hälfte von ihnen grub, die andere Hälfte räumte Steine fort, und das ohne jede Pause. Dusks Gewalt über sie war absolut.
Sanguin ließ sie schuften. Beim Gehen spürte er das Messer in seinem Gürtel. Es war groß und schwer und unhandlich. Sein Rasiermesser war ihm viel lieber gewesen, aber dieses Mädchen hatte es ihm ja weggenommen. Er wartete ungeduldig auf ein Wiedersehen mit ihr.“
„‚Willst du mich erschießen?‘, höhnte Vengeous. ‚Das würde mich nicht überraschen. Was weiß einer wie du schon von Ehre. Nur ein unzivilisierter Barbar bringt zu einem Schwertkampf eine Pistole mit.‘
‚Und nur ein Schwachkopf kommt mit einem Schwert zu einem Pistolenduell.‘
Vengeous blickte ihn finster an. ‚Wie du siehst, sind wir bei Weitem in der Überzahl.‘
‚Das bin ich gewohnt.‘
‚Deine Lage ist ziemlich aussichtslos.‘
‚Auch das bin ich gewohnt.‘
‚In wenigen Augenblicken werden dich diese schmuddeligen, untoten Kreaturen überwältigen und in einem Strudel aus Schmerz und Wut in Stücke reißen.‘
Skulduggery überlegte. ‚Hm, das wäre mal was Neues.‘
‚Tötet ihn!, bellte Vengeous.
Die Infizierten rückten vor, und Walküre sah, wie Skulduggery den Arm hin und her bewegte und ein Windstoß eine Staubwolke aufwirbeln ließ, die ihr die Sicht nahm.
Verschwommen sah sie, wie Vengeous zurückwich und schützend eine Hand über die Augen legte. Sie hörte Schüsse und kehlige Wutschreie, sah Lichtblitze und dann die Infizierten, die rückwärts durch die Luft flogen.
Als die Staubwolke sich senkte, standen nur noch Skulduggery und Vengeous.
‚Sechs Schüsse‘, sagte Vengeous, ‚ich habe mitgezählt. Dein Magazin ist leer.‘
‚Du gehst davon aus, dass ich in der Hektik nicht nachgeladen habe.‘
‚Und – hast du?‘
Skulduggery zögerte. ‚Nein‘, gab er dann zu und steckte die Pistole ein.“
Alle Bücher der Skulduggery Pleasant Reihe
1. Der Gentleman mit der Feuerhand
2. Das Groteskerium kehrt zurück
3. Die Diablerie bittet zum Sterben
4. Sabotage im Sanktuarium
5. Rebellion der Restanten
6. Passage der Totenbeschwörer
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Persönliche Bewertung
Ein schlagfertiger grotesker Held in seinem zweiten Abenteuer
Das Buch beginnt direkt im ersten Absatz mit einer bedrohlichen Situation voller Action und lässiger Sprüche – Eigenschaften, die charakteristisch für die Reihe sind. Auch dieser Band lebt von seinen beiden liebenswerten Hauptfiguren, von seinen turbulenten Handlungen. Die Übertreibung, die Action und das Komödienhafte haben bei Skulduggery Pleasant System. Hier darf man nichts zu ernst nehmen. Landy gelingt es, dass seine Kampfszenen nicht gewaltverherrlichend oder plump wirken, sondern sich perfekt in die phantasievolle, stellenweise durchaus intelligente Geschichte einfügen. Hintergründig ist zum Beispiel die Geschichte um Walküres Spiegelbild: Sie lässt sich im „normalen“ Leben von einer Kopie vertreten, die für sie in die Schule geht und ihre Eltern täuscht, die nicht ahnen, in welche gefährlichen Fälle ihre Tochter verstrickt ist. Doch obwohl die gespiegelte Walküre exakt so aussieht wie das Original, merken ihre Eltern, dass etwas nicht stimmt. Ein Mensch kann schließlich nicht einfach so dupliziert werden, es fehlt das Wesentliche, das ihn als Individuum ausmacht.
Mit Walküre hat der Autor eine Heldin geschaffen, die weiß was sie will, eine starke und mutige Heldin, die sich erfreulich unklischeehaft verhält (zum Beispiel trägt sie zum Schlafen ein Dubliner Fußballtrikot). Neben dem untoten Skelett Skulduggery Pleasant verhelfen auch die anderen skurrilen Charaktere mit ihren kreativen Namen der Geschichte zu ihrem Lesespaß. Das Schöne ist, dass nicht wenige Figuren auf beiden Seiten eher undurchsichtig sind, „Gut“ und „Böse“ ist nicht klar zu unterscheiden. Da gibt es den „Springer Jack“, der sich springend über die Häuserdächer fortbewegt, Walküres Freundin und Trainingspartnerin Tanith Lee, die stahlharte Kämpferin, den Wissenschaftler Kenspeckel Grouse, Walküres und Skulduggerys Dauerfeind Billy-Ray Sanguin, der im Boden verschwinden und aus diesem auftauchen kann, einen Mann mit dem wunderbanren Namen „die Qual“, der sich in ein Monstrum verwandelt, den bedrohlichen „Dusk“, einen nur bedingt menschlichen Charakter, der mit Hilfe eines Serums unter Kontrolle gehalten wird, den unvergleichlichen „Mr Bliss“ (dessen Name wunderbar ironisch ist – „bliss“ = Glück für einen derart abgebrühten Kämpfer). Es gibt zwar auch recht klischeehafte Charaktere wie Vampire und Zombies (hier „die Infizierten“), doch nimmt man dies Derek Landy nicht übel, da er ihnen mindestens ebenso viele einzigartige Figuren gegenüberstellt.
Fazit
Comedy, Action, Fantasy und ein wenig Krimi in einem – eine unvergleichlich unterhaltsame Mischung, die zwar nicht den höchsten Anspruch aufweist, doch von der ersten bis zur letzten Seite Spannung und Lesespaß bietet.
- Originaltitel
- Playing with Fire
- ISBN10
- 378556001X
- ISBN13
- 9783785560013
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2008
- Gebundene Ausgabe
- 334 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 12 Jahren