Prinzessin Pumpernickel
Zusammenfassung zu “Prinzessin Pumpernickel”
Der Umriss des Königreichs Pattaloonia ähnelt einem P. Daher sind im Lande keine Vor- und Nachnamen zulässig, die nicht mit einem P beginnen. Zum Glück gibt es zahlreiche schöne Namen, sodass die drei Töchter des Königspaars alle einer Prinzessin würdige Namen tragen. Doch dann wird die vierte Königstochter geboren, und es geschieht ein schlimmes Missgeschick: Während der Namensgebung entdeckt der König, dem das Essen so wichtig ist wie kaum etwas anderes, schwarzes rindeloses Brot, das er schon lange nicht mehr gegessen hat und dessen Name ihm daher entfallen ist. Als er sich wieder entsinnt, dass das Brot „Pumpernickel“ heißt und diesen Namen laut ausspricht, glaubt der Hofstaat, dies sei der Name der jüngsten Prinzessin und bricht nach anfänglicher Zurückhaltung in Jubel aus. Da ein König keine Fehler macht und König Peter daher das Missverständnis nicht aufklären kann, heißt die vierte Prinzessin nun also „Prinzessin Pumpernickel“.
Da eine Königstochter kaum den gleichen Namen tragen kann wie ein gewöhnliches Brot, wird die Zubereitung und der Import von Pumpernickel fortan verboten, wer sich noch daran erinnert, darf nicht darüber sprechen. So verschwindet die Erinnerung zunehmend, und die Prinzessin wächst von der Schmach ihres Namens unbehelligt auf. Als Liebling des Königs entwickelt sich Prinzessin Pumpernickel zu einem verzogenen selbstsüchtigen Kind, das kaum Freunde hat und sich von niemandem etwas sagen lässt. Am neunten Geburtstag der Prinzessin jedoch sorgt ein unvorhergesehenes Ereignis dafür, dass nicht nur die Erinnerung an das Pumpernickel-Brot in den Bürgern wachgerufen wird, sondern auch die jüngste Prinzessin selbst erkennt, wonach sie benannt wurde…
Wichtige Charaktere
- Prinzessin Pumpernickel
- König Peter
- Konigin Pia
- die älteren Prinzessinnen Ponderosa, Perdita und Pamelina
- Kammerzofe Padua
- der Hofmagier Peregrin Purpur
Zitate
„In der Nacht vor ihrem neunten Geburtstag schlief Prinzessin Pumpernickel schlecht – wie wohl die meisten Geburtstagskinder vor ihrem Ehrentag.
Aber Prinzessin Pumpernickel hasste den Gedanken, sie könnte etwas mit anderen, gewöhnlichen Geburstagskindern gemeinsam haben!“
„Das Letzte, was der Hofmagier gebrauchen konnte, waren Neugierige, die in seinem Turm hinter jede Tür und in jeden Schrank guckten. Denn Magie kann sich nur im Geheimen, im Verborgenen entfalten – abgeschirmt vom Lärm und Getriebe der Welt!“
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Persönliche Bewertung
Vergnügliche Prinzessinnengeschichte der anderen Art
Prinzessinnen sind immer schön und liebreizend? Keineswegs, wie Prinzessin Pumpernickel beweist! Zwar sieht sie mit ihren blonden Locken aus wie ein kleiner Engel, doch ist sie ein verzogenes Königskind, das von seinem Vater verwöhnt wird und als Ergebnis den Hofstaat terrorisiert und letztendlich, wenn es um die Freunde geht, doch sehr einsam ist. Ihr ungewöhnlicher Name fällt ihr selbst nicht auf, denn Worte haben immer genau die Bedeutung, die man selbst gelernt hat und deren Assoziation sich von klein auf eingeprägt hat. Als herauskommt, welche Bedeutung ihr eigener Name ursprünglich hatte, bricht für die Prinzessin eine Welt zusammen, und verständlicherweise wünscht sie sich einen neuen Namen, den sie sich nicht mit einem Brot teilen muss. Die Lösung am Ende des Buches ist so einfach, wie es sich für die Zielgruppe gehört (Eltern und andere ältere Leser ahnen sie natürlich schon lange vorher), und beinhaltet eine ebenso simple wie wichtige Botschaft – die an dieser Stelle nicht verraten werden soll, auch wenn sie naheliegt.
In diesem Buch zeigt sich, warum Angela Sommer-Bodenburg zu Recht eine so beliebte und erfolgreiche Autorin ist. In einfacher aber gekonnter Sprache erzählt sie eine höchst unterhaltsame Geschichte, die schon Kinder ab 6 Jahren verstehen und sich daran erfreuen können – ob für geübtere Leseanfänger oder als Vorlesebuch. Die überschaubare Länge der Kapitel, die kindgerechte Sprache und die Illustrationen machen das Buch insgesamt so attraktiv für junge Leser und Zuhörer.
Monika Parciaks Illustrationen und Vignetten geben der Geschichte von Angela Sommer-Bodenburg ein modernes Gewand und fangen wunderbar den Eigenwillen der Prinzessin und die Komik verschiedener Situationen ein, etwa wenn die Kammerzofe den beiden unerzogenen jungen Hunden nachläuft, die gerade ein Häufchen auf dem Prinzessinnenteppich hinterlassen haben. Aus Buchhexensicht ist der Turm des Hofmagiers mit seinem Lesezimmer und Labor natürlich ein besonderes Highlight!
Fazit
Angela Sommer-Bodenburgs neues Buch um Prinzessin Pumpernickel ist eine charmant erzählte und illustrierte Geschichte, die Kinder ab 6 Jahren und erwachsene Vorleser gleichermaßen erfreuen dürfte.
- ISBN10
- 3499216760
- ISBN13
- 9783499216763
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 160 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 6 Jahren