Meeresschatten
Zusammenfassung zu “Meeresschatten”
Als ihre Eltern und ihr Zwillingsbruder wegen eines Jobs nach London ziehen müssen, entscheidet sich Jo dagegen, bei ihnen zu wohnen und zieht stattdessen zu Familie Talbot in die kleine Küstenstadt Silver Glen. Hier hat Jo seit sie klein war mit ihrer Familie die Ferien verbracht und hier fühlt sie sich zu Hause. In der Schule findet sie in Kate und Ellen schnell Freundinnen, mit denen sie über alles reden kann, schwimmen geht und Jungs anhimmelt. Eines Tages sieht Jo von ihrem Lieblingsstrand aus eine Gestalt, die auf dem Felsen Fernhill herumklettert. Es scheint ein Junge zu sein, der plötzlich in einer Tür im Hügel verschwindet. Jo geht ihr „Phantom“ nicht mehr aus dem Kopf, besonders weil keiner außer ihr die Tür sehen kann. Als sie den Jungen schließlich wiedersieht, findet sie nicht nur heraus, dass er Fergan heißt, sie erfährt auch, dass er ein „Wasserwesen“ ist.
Jo fühlt sich von Fergan angezogen, doch es dauert lange, bis auch er trotz aller Bedenken seinen Gefühlen nachgibt und sie zusammen sein können. Und auch jetzt müssen sie vorsichtig sein, denn Fergan deutet an, dass die Gruppe der Wasserwesen in Silver Glen von jemandem bedroht wird. Vor einiger Zeit verschwand eine Frau namens Jane spurlos aus dem Ort. Ihr Verschwinden ist nicht nur deswegen schlimm, weil sie zu Fergans Familie gehört, sondern auch, weil sie in ihrem Labor im Fernhill an Medizin für die Wasserwesen forschte. Nun, da einige der Wasserwesen erkrankt sind – darunter Jos Mitschüler Anne und Colin -, könnten sie die Medizin dringend brauchen. Die Kranken sind zu schwach, um sich dem Meer auszusetzen, ohne Wasser können sie jedoch nicht lange überleben. Man sagt, dass ein Kind, das vor vielen Jahren in Silver Glen am Strand spielte und sich dort verletzte, mit seiner besonderen Gabe die Rettung der Wasserwesen sein werde. Es deutet alles darauf, dass Jos Zwillingsbruder dieses Kind war, und so versucht Jo, mithilfe seines Zeichentalents die Lage des geheimen Labors herauszufinden…
Wichtige Charaktere
- Johanna „Jo“ Winter
- Fergan McManus
- ihr Zwillingsbruder Tom und ihre Eltern
- Ellen „Miss Kirby“ und Kate Moorehead
- John und Paula Talbot und ihre Kinder Mona und Jamie
- Colin und sein Vater Liam Wood
- Greg
- Anne, Maggie und Leela
- Tessa
- Sam
- Jane
Zitate
„Sollte ich ihn jetzt ansprechen? Sollte ich ihn fragen, ob er vor zwei Tagen am Berg gehangen hatte? Wie dämlich war das denn, bitte? Und selbst wenn er dort gewesen war, was ging mich das eigentlich an? Auf einmal wusste ich nicht mehr, was das Ziel dieser Verfolgungsjagd sein sollte. Natürlich würde ich ihn nicht ansprechen.
Unentschlossen blieb ich stehen. In diesem Moment hielt auch er an. Hatte er mich hinter sich gespürt? Der Gedanke daran war beklemmend. Es fühlte sich an, als würde jemand auf meinen Brustkorb drücken. Was, wenn er mich entdeckte? Wenn er mich ansah? Mein Herz trommelte. Ich bekam einen Schweißausbruch. Er war kaum zwei Meter von mir entfernt und präsentierte mir seinen breiten Rücken.“
„Doch statt in den ‚Windmill Way‘ hastete ich in voller Schulmontur zu ‚meinem‘ Strand. Er war menschenleer. Ich setzte mich auf die flache Mauer, die den Steinstrand vom Parkplatz trennte, und atmete tief durch. Die salzige Seeluft tat gut und das Gekreische der Möwen verband sich mit dem Rauschen des Meeres zu einer gewaltigen Sinfonie. Ich starrte auf das tosende Wasser, beobachtete, wie die Gischt in die Höhe jagte. Ich liebte diese Wildheit.“
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Trailer zum Buch
Leonie Jockusch – MEERESSCHATTEN from Schwarzkopf & Schwarzkopf on Vimeo.
Persönliche Bewertung
Aufmachung und Inhalt klaffen leider weit auseinander
An diesem Buch fällt sofort die besondere Aufmachung auf: Ein gummiertes Cover, verziert mit zarten Schnörkeln; im Inneren finden sich wunderschöne Vignetten zu Beginn der einzelnen Kapitel sowie ansprechend bearbeitete Fotos vom Meer und der Küste, die perfekt zur Kulisse passen und in jedem Freund des Meeres die Sehnsucht wecken. Die Covergestaltung deutet insgesamt auf die Zielgruppe und das Genre (Romantic Fantasy) hin.
Das Grundmotiv der Geschichte ist die momentan sehr populäre aber wenig innovative Idee: Menschenmädchen verliebt sich in einen – natürlich überirdisch schönen – Jungen, der sich als Fantasywesen herausstellt. Die Beschreibung von Fergan entspricht jedem oberflächlichen Klischee eines männlichen Schönheitsideals. Der weibliche Hauptcharakter, Jo, wirkt insgesamt sympathisch, verhält sich jedoch sehr klischeehaft und oberflächlich. Leider entwickelt sich auch die Beziehung zwischen Jo und Fergan wenig überraschend, sodass die Geschichte insgesamt nur mäßige Spannung bietet. Man stellt fest: Die Autorin hat ihre eigene Geschichte aufgeschrieben und einen Fantasyaspekt hinzugefügt, das jedoch leider wenig fantasievoll. Die Wasserwesen und Erdwesen sind eine interessante Gattung, wirken jedoch wenig innovativ und überraschend. Auch die Sprache ist klischeehaft und lässt Tiefsinn und Poesie vermissen. Das Ansprechendste an dieser Geschichte ist vielleicht die wunderschöne Kulisse des Küstenortes.
Fazit
Eine Geschichte für Mädchen im Teenageralter, die sich mit Teenagerschwämereien identifizieren können. Wer Anspruch erwartet, ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Leider ist die Aufmachung des Buches deutlich eindrucksvoller und einzigartiger als der Inhalt und die Sprache der Geschichte. Tipp: Eine sehr ähnliche Handlung bietet Patricia Schröders Meeresflüstern, das der Liebesgeschichte immerhin einen kritischen Ton mitgibt und die Problematik Umweltverschmutzung und Meeresschutz anreißt.
- ISBN10
- 3862651827
- ISBN13
- 9783862651825
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2012
- Gebundene Ausgabe
- 408 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 12 Jahren