Meeresflüstern (1)

Autoren
Verlag
Coppenrath Verlag
Anspruch
3 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
3 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Meeresflüstern (1)”

Die siebzehnjährige Elodie verlässt ihre Heimatstadt Lübeck, um für ein halbes Jahr bei ihrer Großtante auf der britischen Kanalinsel Guernsey zu leben und den Tod ihres Vaters zu verarbeiten. Auf dem langen Weg zur Insel macht sie die Bekanntschaft des geheimnisvollen Javen Spinx, der das gleiche Ziel hat wie sie und ihr über ihre Nervosität hinweghilft. Guernsey selbst gefällt Elodie und auch ihr Zimmer in Tante Graces Haus ist sehr heimelig, doch ihre panische Angst vor Wasser verleidet ihr die Traumkulisse ein wenig. Schon bei ihrer Ankunft lernt Elodie das lebhafte Mädchen Ruby kennen, das ihr verspricht, sie ihren Freunden vorzustellen. Die entpuppen sich als eine Gruppe aus Surferjungs und Mädchen sowie Rubys Freund Ashton. Der gut aussehende Cyril fällt Elodie sofort auf, und auch er scheint Interesse an ihr zu zeigen. Doch die Stimmung in der Gruppe ist nicht harmonisch, seit sich einige von den Mädchen mit drei unbekannten rätselhaften Jungs auf der Nachbarinsel treffen.

Auch Elodies Ankunft steht bald unter einem düsteren Schatten: Als sie mit Ruby unterwegs ist, treffen sie auf die alte Silly, die prophezeit, dass Elodies Eintreffen unter keinem guten Stern steht. Sie bringe „großes Unheil über die Inseln, Tod und Schrecken“. Zwar erklären ihr Ruby und auch Tante Grace, dass niemand Silly ernst nimmt, doch einen Tag später wird ein totes Mädchen auf der Nachbarinsel gefunden, und Elodie fragt sich, ob die alte Silly diesen Tod voraussehen konnte. Das Geheimnisvolle: Das Mädchen, Lauren, das aus Rubys Freundeskreis stammt, wurde auf einer Wiese gefunden, doch sie ist ertrunken. Gleichzeitig fragt sich Elodie, was es mit dem schönen geheimnisvollen Jungen auf sich hat, dem sie des Nachts in ihren Träumen begegnet und den sie auch am Tage schon im Wasser gesehen zu haben glaubt. Als sie ihn, Gordian, schließlich kennenlernt und ihm trotz seines Widerstrebens näherkommt, fragt sie sich, wie weit sie ihm trauen kann oder ob sie sich in die Gefahr begibt, das nächste Opfer zu sein…

Wichtige Charaktere

  • Elodie Saller
  • ihre beste Freundin Sina
  • Elodies Großtante Grace
  • Gordian
  • Ruby Welliam und Ashton
  • Cyril
  • Tyler, Finley, Isaac und Mike
  • Lauren, Aimee, Olivia und Joelle
  • Frederik
  • Javen Spinx
  • Cecily Windom
  • Kyan, Elliot, Liam und Zak

Zitate

„Ich lehnte mich in den Sitz zurück und blinzelte gegen das Licht der Nachmittagssonne in die britische Insellandschaft hinaus. Die Häuser waren klein, allerhöchstens dreistöckig, und viele aus groben dunklen oder orangefarbenen Steinen gebaut. Einige waren in pastellfarbenen Putz gehüllt und mit Erkern und kleinen Balkonen geschmückt, und fast alle besaßen wunderschöne Vorgärten, in denen neben Rhododendren, Kamelien und Palmen viele Pflanzen wuchsen, die ich noch nie gesehen hatte. Überhaupt war alles sehr grün und blumig hier, obwohl der März seinen Zenit gerade erst überschritten hatte. Auf dem Weg nach St Saviour fielen mir unzählige Gewächshäuser auf, deren Glasdächer das Sonnenlicht reflektierten.“

„Ich schaute mir die Fotos tatsächlich noch an. Es war eine ganze Serie unter dem Titel ‚ELODIE WANDERT AUS – SCHNIEF‘, und es waren durchaus auch ein paar schöne dabei, vor allem die, auf denen Sina und ich zusammen zu sehen waren. Aber leider hatte die beste Freundin unter der Sonne es sich nicht nehmen lassen, auch sämtliche Knutschbilder ins Internet zu stellen. Luis und ich, Jannik und ich und immer wieder Frederik und ich. Ich konnte mich gar nicht erinnern, ihn so oft und so innig geküsst zu haben! Kein Wunder eigentlich, dass er sich etwas ausgerechnet hatte.“

Alle Bände der Reihe

1. Meeresflüstern
2. Meeresrauschen
3. Meerestosen (Juni 2013)

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Persönliche Bewertung

Teenagerromanze vor Traumkulisse mit einem Hauch von Umweltbewusstsein

3 von 5

Die Grundidee von Patricia Schröders Buch ist ein populäres Thema in modernen Fantasyromanen für eine vorrangig weibliche jugendliche Zielgruppe: Menschenmädchen verliebt sich in einen gutaussehenden Jungen, der sich als eine Art Fantasywesen mit übermenschlichen Eigenschaften entpuppt. Seit der Vorlage mit Bella und Edward florieren Geschichten dieses Strickmusters, auch das Meer ist ein wiederkehrendes beliebtes Motiv. Allein 2012 erschienen zwei sehr ähnliche Bücher: Dieses und Leonie Jockuschs „Meeresschatten“. Die größten Unterschiede liegen in den Kulissen, im Schreibstil und darin, dass Patricia Schröder ihrer Geschichte einen kritischen umweltbewussten Unterton verleiht, der seine Leser auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam macht. Patricia Schröder schreibt ansprechend und weitgehend frei von allzu abgegriffenen Klischees Sie legt mit „Meeresflüstern“ einen Pageturner vor, der maßgeblich von seiner faszinierenden Traumkulisse zehrt.

In einem modernen Teenagerroman dürfen die sozialen Medien natürlich nicht vernachlässigt werden, und so kommuniziert Elodie zeitgemäß per Facebook-Chat mit ihrer besten Freundin Sina. Etwas fragwürdig ist jedoch die humorvoll geschilderte Unart Sinas, kompromittierende Bilder von Elodie, bei denen diese offensichtlich sehr alkoholisiert war, auf Facebook zu veröffentlichen, ohne vorher ihr Einverständnis einzuholen. Sicherlich dürfte dies in vielen Kreisen gängige Praxis sein, in Zeiten des Datenschutz-Missbrauchs und der Facebook-Skandale würde man sich jedoch einen etwas kritischeren Umgang mit dieser Verletzung der Privatsphäre wünschen. Insgesamt verhält sich Elodie wie ein recht unbedarftes Teenagermädchen, das seinen Schwärmereien nachgeht und versucht, den Tod ihres Vaters zu verarbeiten, sich auf Guernsey abzulenken und neue Freunde zu finden. Sympathisch ist sie, doch ein wenig oberflächlich. Manche Leserin wird sich mit Elodie gut identifizieren können, anderen könnte ihre mangelnde Tiefe auf die Nerven gehen. Auch die anderen Charaktere wirken recht flach, positiv fällt hier das Pärchen Ruby und Ashton heraus – eine Abwechslung zur etwas öden Perfektion typischer Romantic Fantasy Charaktere. Wie beide mit Ashtons Tourette-Syndrom umgehen und Ruby kompromisslos zu ihm hält, ist fast ein wenig rührend und geht über die üblichen oberflächlichen Liebesbeziehungen hinaus.

Fazit

Der erste Band von Patricia Schröders Trilogie wirkt zwar wenig innovativ und überraschend, schafft es jedoch, eine gewisse Spannung aufzubauen und die traumhafte Kulisse Guernseys so zu beschreiben, dass man sich als Leser wunderbar in die Inselwelt träumen kann. Die recht klischeehafte Liebesgeschichte reichert sie auf erfreuliche Weise durch den Aspekt des Meeresschutzes an und verleiht dem Roman damit immerhin einen Hauch von Tiefe.

ISBN10
3649603195
ISBN13
9783649603191
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Gebundene Ausgabe
416 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 14 Jahren