Zu Hilfe, Miss Wiss! (2)

Auch in diesem zweiten Band präsentiert sich Miss Wiss als Verbündete der Kinder. Sie begegnet ihnen auf Augenhöhe und hilft in dieser Geschichte Jack durch die Angst vor der Operation und dem Krankenhaus an sich. Mit Magie, Humor und Einfühlungsvermögen ist die „Fachfrau für Übersinnliches“ der perfekte unkonventionelle Gegenpart zu den „normalen“ Erwachsenen, die sich oft wenig in die Welt der Kinder hineindenken können. „Zu Hilfe, Miss Wiss“ eignet sich gut als Geschichte, um Kindern den Krankenhausbesuch zu erleichtern. Natürlich gibt es im realen Leben keine Miss Wiss, ein Trostgeber ist sie dennoch. Neben den humorvollen Illustrationen von Tony Ross, die gut den Nerv der geschichte Treffen, ist es auch die einfache, aber dennoch nicht zu simple Sprache Terence Blackers (und der Übersetzerin Anu Stohner), die mit abwechslungsreichen Begriffen und gelungenen Dialogen für den perfekten kurzweiligen Lesespaß sorgt.

Eine wunderbare Episode am Rand: Die Ratte Herbert befreit die Labormäuse aus dem Keller. Ohne pädagogischen Hammer oder grausame Details kann diese Geschichte damit als kleiner kindgerechter Hinweis auf das Leiden von Labortieren verstanden werden. Kritische Eltern könnten dies dazu nutzen, mit dem Kind das Problem anzusprechen und auf kindgerechte Weise Lösungen aufzuzeigen (tierversuchsfreie Kosmetik, Alternativen zu medizinischen Tierversuchen, usw.) Wer sich mit dem Thema nicht befassen möchte, kann darüber hinweglesen, denn Terence Blacker verwendet keine Holzhammermethoden in seinen Büchern, keine langweiligen pädagogischen Lektionen. Genau so sollte man wichtige Botschaften vermitteln!