Drachen küsst man nicht
Zusammenfassung zu “Drachen küsst man nicht”
Auf Burg Knatterstein veranstaltet König Muskatnuss regelmäßig seine Ritterturniere, bei denen zur Belohnung der Sieger einen Kuss seiner Tochter, Prinzessin Kunigunde, bekommt. Anschließend wird ausgelassen gefeiert. Kunigunde allerdings gefällt dieses Geküsse ganz und gar nicht, sie muss vorerst aber den Weisungen ihres Vaters gehorchen. Beim siebten Fest passiert es dann: Drache Jaromir ist gekommen und möchte beim Turnier mitmachen, um einen Kuss von Kunigunde zu bekommen. Da König Muskatnuss fürchtet, dass niemand gegen den starken Zauberdrachen antreten will und es somit kein Turnier und keine anschließende Feier gäbe, verweigert er dem Drachen mit einem Trick die Teilnahme. Der Drache verflucht daraufhin zur Strafe die Prinzessin: Jeder, der sie küsst, wird in einen Frosch verwandelt. Kunigunde findet dies zuerst wunderbar, muss sie von nun an doch niemanden mehr küssen. Als ihr Vater das Verbot jedoch missachtet, nimmt das Unglück seinen Lauf und das Quaken beginnt. Zwar kann die Burghexe Aurania die Frösche zurückverwandeln, der Ruf der Burg Knatterstein ist indes hinüber, und die Besucher bleiben aus. Da beschließt Prinzessin Kunigunde mit einem klugen Einfall, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen…
Wichtige Charaktere
- Muskatnuss, der Feierliche, König von Knatterstein
- Prinzessin Kunigunde
- Jaromir, der dornige Drache
- Ritter Kevin der Bärenstarke
- Ritter Friedebert von Eselhausingen
- Ritter Siegesmund der Saure
- die Burghexe Aurania
- ein Musikant
Zitate
„König Muskatnuss machte ein finsteres Gesicht. ‚Aber Töchterchen, das ist deine Aufgabe‘, sagte er streng. ‚Du bist die Prinzessin. Ohne Kuss gibt es kein Turnier. Und ohne Turnier kein Fest!‘
Kunigunde sprang von ihrem Thron auf. ‚Küss deine Ritter der Schwafelrunde gefälligst selbst!‘, rief sie und stürmte aus dem Saal. Dabei knallte sie ordentlich das Tor hinter sich zu.“
„Ein verdutztes Rauchwölkchen stieg aus Jaromirs Drachen-Nasenspitze und hüllte den König samt Buch in eine dichte Schwefelwolke. Schnell nutzte der König den Moment und versteckte das alte Buch unter seinem Umhang, ehe Jaromir genauer hinsehen konnte.“
Persönliche Bewertung
Kurze, humorvolle und gut geschriebene Drachengeschichte der anderen Art
In 11 kurzen Kapiteln entführt Autorin Michaela Holzinger die jungen Leser in eine mittelalterliche Welt mit Drachen, Burg und einer selbstbewussten Prinzessin. Diese lässt sich nur widerwillig von ihrem Königsvater in die Schranken weisen und nimmt im Laufe der Handlung die Fäden für ein glückliches Ende der Geschichte selber in die Hand. Aber nicht nur die Prinzessin ist erwähnenswert modern geraten. Auch der Drache Jaromir wird nicht furchterregend, sondern sympathisch dargestellt. Wenn er Tränen vergießt, hat man Mitleid mit diesem traurigen Zeitgenossen. Die Illusrationen von Monika Maslowska fangen die moderne Stimmung, die durch die Geschichte weht, treffend ein. Der Drache hat einen Feuerlöscher unter dem Arm und neben seinen stachligen Schuppen libellenähnliche Flügelchen. Daneben fallen die stets auf einem Baum gezeichnete Burg sowie die in den Illustrationen vorkommenden Vögel auf, die den Verlauf der Handlung aufgreifend die Geschichte begleiten. Den Namen des Verlags weiß die Illustratorin ebenfalls mit einem Augenzwinkern zu zeichnen.
Michaela Holzinger schreibt in einem erfrischenden Ton und findet für ihre Charaktere überaus originelle, witzige Namen, die die Leser zum Lachen oder Schmunzeln bringen. Die Geschichte ist gut konzipiert, das letzte Kapitel greift schon im Titel das erste auf und rundet die Geschichte inhaltlich wie stilistisch ab, nimmt zudem einen Handlungsstrang nochmals auf: So kann man „Drachen küsst man nicht“ auch als eine Art Vorgeschichte des Märchens „Froschkönig“ lesen. Vor den zwei Geheimnissen, die im Buch gelüftet werden, muss sich niemand fürchten, es macht vielmehr Lust auf noch mehr „Drachen-Schnauf“! Sicherlich gibt es noch einiges von Jaromir und Kunigunde zu erzählen und vom Mittelalter, in dem sie leben. In einem zwölften Kapitel werden nämlich Begriffe und Redewendungen der damaligen Zeit kindgerecht erklärt.
Fazit
Eine erfrischend humorvoll geschriebene Drachengeschichte der anderen Art mit einer selbtbewussten Prinzessin, von der man gerne eine Fortsetzung sähe. Das Glossar am Ende des Buch erklärt zudem einige Bergifflickeiten des Mittelalters.
- ISBN10
- 3851976894
- ISBN13
- 9783851976892
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 61 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 7 Jahren