Genießen wie Goethe

Kräuter und Gemüse aus des Dichters Zeit

Autoren
Verlag
Hampp Verlag

Zusammenfassung zu “Genießen wie Goethe”

Das Kochbuch „Genießen wie Goethe – Kräuter und Gemüse aus des Dichters Zeit“ stellt vergessene Kräuter, Gemüse und Gewürze vor, die zu Goethes Zeiten weit verbreitet waren, zu unseren Zeiten in Deutschland jedoch kaum noch verwendet werden. Zu jeder vorgestellten Pflanze werden Tipps für den Anbau und die Verwendung gegeben. Angaben über die Heilwirkungen der Pflanzenteile, Bilder, Rezepte, sowie Zitate aus Goethes Briefen und Rechnungen und  runden die Pflanzenportraits ab.

Nach einer Einleitung in die Küche zu Goethes Zeiten und eine Einführung in die Entwicklung der gewerbsmäßigen Gemüseanbaus  sowie einer Abhandlung über Goethes kulinarische Vorlieben und Gebräuche beginnen die Pflanzenportraits. Es werden die Artischocke, der Bärlauch, die Brennessel, der Cardy, die Dicke Bohne oder Saubohne, die Gartenmelde, verschiedene Kräuter, die Kresse, der Kürbis, der Lowenzahn, der Mangold, die Pastinake, der Portulak, die Rapontica, die Rauke, die Rübchen, der Sauerampfer, der Spinat sowie Topinambur vorgestellt. Im letzten Teil gibt die Erntetabelle Auskunft über Zeitpunkt der Aussaat oder Pflanzung und Ernte der einzelnen Pflanzen.

Auszug aus den Rezepten

Portulak-Pfirsich-Salat
Artischocken mit Kartoffeln und Sauerampfer
Brennesselgemüse
Salat aus dicken Bohnen, Linsen und Roten Johannisbeeren
Grünkraut
Salbei-Küchlein
Vielerlei-Kräuter-Suppe mit Wickeln von Lattich
Kürbispuffer
Portulak-Pfirsich-Salat
Gebackene Rapontica-Wurzeln
Sauerampfer-Suppe

Zitate

„Pimpernelle regt die Tätigkeit von Galle, Leber und Niere sowie den gesamten Harnstoffwechsel an. Die Pimpernellenwurzel wird auch als Hustenmittel verwendet.“

„Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Melde nicht nur als Gemüsesorte überall in Deutschland zu finden. So wurde die Rote Gartenmelde auch zu Blumensträußen gebunden, die an Festtagen als Schmuck von Haus und Kirche dienten. Wie viele spinatähnliche Gemüse fiel die Gartenmelde dann der ‚Sortenbereinigung‘ zum Opfer. Der Kunsthistoriker und Zeitgenosse Goethes, Carl Friedrich von Rumohr – einer der berühmtesten Gastrosophen des 19. Jahrhunderts – nannte die Melde im ‚Geist der Kochkunst‘ (1822) ‚ein äußerst wohlschmeckendes, spinatähnliches Gemüse.'“

Geschenkidee zum Buch

Wer seine Gerichte nicht nur nach Goethe, sondern auch mit Goethe zubereiten will, der verwendet einfach den berühmten Dichter und seinen ebenso bekannten Dichterkollegen Schiller als Salz- und Pfefferstreuer. Wer hätte gedacht, dass Goethe und Schiller einem einmal derart zerstreut begegnen würden?

Persönliche Bewertung

Ein kulturhistorisches Kochbuch über vergessene Gemüse und Kräuter mit kleinen Mängeln

4 von 5

„Genießen wie Goethe“ versteht sich als Sammlung von Rezepten mit vergessenen Gemüsen, Kräutern und Gewürzen für Gourmets und Liebhaber guter Hausmannskost. Das Vorhaben, Rezepte mit Hilfe alter Koch- und Gartenbücher nachzukochen und zu präsentieren, verleiht dem Kochbuch seinen eigenen Charme. Die vorgestellten Pflanzen sind zwar nicht immer wirklich vergessen (die Kresse, der Kürbis und der Spinat sind schließlich auch hierzulande weit verbreitet), aber darüber lässt sich hinwegsehen. Negativ anzumerken ist jedoch, dass ein Rezeptindex fehlt und das Buch manchmal ein wenig lieblos erscheint, wenn Texte wiederholt werden oder im Kräuterkapitel als Untertitel Kräuter genannt werden, die anschließend gar nicht vorgestellt werden. Nichtsdestotrotz ein inspirierendes Buch, das dazu verleitet einmal die alten Gemüse- und Kräutersorten in den Speiseplan einzubinden. Die schönen Illustrationen und Anekdoten aus Goethes Zeit tun ihr übriges, um die Lektüre ansprechend zu gestalten.

Fazit

Trotz fehlendem Rezeptindex und kleinerer Mängel: Schade, dass das Buch inzwischen nur noch gebraucht erhältlich ist.

ISBN10
3930723263
ISBN13
9783930723263
Dt. Erstveröffentlichung
1999
Gebundene Ausgabe
32 Seiten