Das Unkrautland (1) – Auf den Spuren der Nebelfee

Autoren
Verlag
Cleon Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Das Unkrautland (1) – Auf den Spuren der Nebelfee”

Die Menschen in den Dörfern erzählen sich es spuke im Finsterwald, der alte Turm sei bewohnt und verirrte Wanderer hätten Licht und eine Gestalt in einem Zylinder gesehen. Außerdem ist die Gestalt als fliegender Schatten bekannt. Tatsächlich steht der alte verfallene Turm nicht leer. In ihm wohnt Primus, eine Gestalt, die trotz ihrer mindestens 200 Jahre jugendlich wirkt und der sich in eine Fledermaus verwandeln kann. Dennoch ist er kein Vampir, wenn er je etwas zu sich nimmt, dann vergreift er sich an den Torten des Konditors von Klettenheim.

Primus macht eines Nachts in Fledermausgestalt die unerfreuliche Bekanntschaft mit einer jungen Hexe, der er im letzten Moment entkommt. Sie begegnen sich erneut, als Primus drei Kinder verfolgt, die einen mysteriösen Spielzeugladen besuchen wollen: „Plims Spielzeugladen“. Dieser Laden gehört niemand anderem als der Hexe, die sich Miss Plim nennt und die Primus als Fledermaus gefangen nimmt, um ihn als Zutat für einen ihrer Tränke zu verwenden. Im letzten Augenblick kann Primus sie zu einem Handel bewegen, als er an der Wand ihrer Hütte die Zeichnung einer gigantischen Mondsichel sieht und sie feststellen, dass Primus einen Teil davon in Form eines bei Neumond leuchtenden Steines besitzt. Miss Plim ist auf der Suche nach Bruchstücken der Sichel, die vor vielen tausend Jahren am Himmel hing und die aus den verführerischen Elementen Macht, Reichtum, Unsterblichkeit, Schönheit und Glück zusammengesetzt war. Genauer gesagt sucht sie nach dem Stück mit dem Element Schönheit, denn ein verzauberter Spiegel in ihrer Hütte überzeugt die junge hübsche Jexe davon jeden Tag hässlicher zu werden.

Zusammen machen sich Primus und Plim auf, das Geheimnis der Sichel zu lösen und weitere Bruchstücke zu finden. In der Bibliothek von Hohenweis werden sie nicht fündig, doch dann zeigt ihnen der Bibliothekar ein Buch, das sich mit der Sichel beschäftigt. Bevor sie es jedoch lesen können, werden sie von einer finsteren Gestalt namens Rabenstein vertrieben, der sich als Besitzer des Buches ausgibt. Primus und Miss Plim bleibt also nichts anderes übrig, als nachts in die Bibliothek einzubrechen, um sich das Buch zu beschaffen.

Doch noch immer sind viele Fragen ungeklärt: was hat die Rätselrübe gemeint, als sie ihnen eine kryptische Antwort auf die Frage nach der Mondsichel gab? Wer hat die Sichel damals am Himmel angebracht und warum? Was haben der Eiskönig und die Nebelfee damit zu tun? Gibt es tatsächlich ein Schloss hoch in den Bergen, das schon lange vor der ersten Besiedelung des Landes bewohnt war? Und warum ist auch Rabenstein hinter der Sichel her? Auf der Suche nach Antworten müssen Primus und Plim bis in das unterirdische Reich der Kobolde reisen und viele Abenteuer bestehen, aus denen ihnen manchmal nur noch der Kürbis Snigg heraushelfen kann…

Wichtige Charaktere

  • Primus
  • die junge Hexe Plim
  • Primus‘ Mitbewohner: der Vogel Sir Bucklewhee und der Kürbis Snigg
  • Magnus Ulme
  • Rabenstein
  • die Kobolde
  • der Eiskönig und die Nebelfee
  • eine Rätselrübe und ein magischer und überheblicher Spiegel

Zitate

„Der Mond schien zu den Fenstern herein und tauchte den Raum in ein milchiges bläuliches Licht. Direkt neben dem Bett flackerte eine Kerze. Diese warf ihren Schein auf eine seltsame schwarze Gestalt, die mit ratlos ausgestreckten Armen daneben stand. Die Gestalt war mittelgroß und überaus dünn. Sie trug einen altmodischen Frack, weiße Gamaschen über den Schuhen und – genau, wie die Leute aus den Dörfern erzählen – einen hohen zerknautschten Zylinder auf dem Kopf.
Den schwarzen Schatten gab es also wirklich, wenngleich er aus Fleisch und Blut war. Unschlüssig stand er vor einer rustikalen Pendeluhr und blickte zum Ziffernblatt. Es schien, als würde er sich mit der Uhr unterhalten, da er eindringlich und laustark auf sie einredete.“

Alle Bände des Unkrautlandes

Auf den Spuren der Nebelfee
Das Geheimnis der Schwarzen Hütte
Die Gipfel der Schwefelzinnen

Links

Das Unkrautland im Internet
Leseprobe beim Verlag (PDF)

Persönliche Bewertung

Ein echter Geheimtipp für alle Fans der Fantasie

5 von 5

Wenn man den ersten Band des Unkrautlandes liest, taucht man sofort ein in eine fesselnde Welt voller absonderlicher Wesen mit geheimnisvollen Namen, fantastischer Schauplätzen und mysteriöser Handlungen. Ein wenig an Tim Burtons Welten erinnernd, bietet dieses Buch alles, was einen Bestseller ausmacht: fantasievolle Ideen, Charaktere, mit denen sich der Leser wegen ihrer oft menschlichen Züge identifizieren kann, eine spannende Handlung und nicht zuletzt eine bildreiche Sprache, mit deren Hilfe einen das Unkrautland in seinen Bann zieht. Ein Buch, das zwar für Kinder geeignet ist (der Verlag empfiehlt es ab 8 Jahren), aber dennoch zweifellos erwachsenentauglich ist, es sei denn man erwartet von einem Buch einen gewissen Anteil an Gewalt und Blutrünstigkeit, denn genau das bietet „Auf den Spuren der Nebelfee“ nicht. Diese Geschichte hat es nicht nötig, spektakuläre Kriege und Kämpfe zu inszenieren, die Handlung an sich fesselt genug. Unbedingt empfehlenswert!

Fazit

Stefan Seitz erschafft mit dem Unkrautland eine faszinierende Welt voller skurriler Gestalten, von denen man gar nicht genug bekommen kann. Von den schaurig-romantischen Kulissen bis zu einer Handlung voller Spannung und Magie bietet das Buch alle Zutaten für einen guten phantastischen Roman und ist dabei doch unkonventionell. Ein Geheimtipp, der bestimmt auch als Verfilmung ein Meisterwerk wäre und den Tim Burton sicher erstklassig umsetzen könnte.

ISBN10
3000202951
ISBN13
9783000202957
Dt. Erstveröffentlichung
2006
Gebundene Ausgabe
304 Seiten