Labyrinth der Geheimnisse (6) – Die Taucher im Teufelssee
Zusammenfassung zu “Labyrinth der Geheimnisse (6) – Die Taucher im Teufelssee”
Die Klassenfahrt der Klassen 6a und 6b steht an. Das Ziel ist der Teufelssee, der sich zwar für Jagos Geschmack deutlich zu nah an Witterstein, ihrem Wohnort, befindet, doch die Legenden, die sich um ein Ungeheuer im See ranken, lassen alle Schüler voller Spannung der Abreise entgegenblicken. Da beide Klassen gemeinsam reisen, können Jago, Phil und Kresse (die in die Nebenklasse der beiden Jungs geht) sich auf ein neues Abenteuer zu dritt freuen. Doch zunächst erhält Kresses Begeisterung einen Dämpfer, als sie ausgerechnet zu den „Prinzessinnen“ ins Zimmer einquartiert wird. Mit deren Schwärmerei für Mode und Makeup kann Kresse nichts anfangen, zumal die drei Mädchen sich ihr gegenüber sehr abfällig verhalten.
So verbringt sie ihre Zeit lieber mit Jago und Phil; und natürlich können es sich die drei Freunde nicht verkneifen, auf eigene Faust loszuziehen, um das Monster vom Teufelssee zu finden. Heimlich schleichen sie sich aus der Unterkunft und besteigen zu dritt ein Ruderboot, bestens vorbereitet mit ihrer Taucherausrüstung. Im Nebel ist der Weg nicht leicht zu finden, doch ihr Boot führt sie zur Schwarzen Insel und dem Geheimnis ein Stück näher. Doch die Freunde sind nicht allein: Vom Nebel verborgen folgt ihnen eine Gestalt, die ihnen auf die Schliche kommen möchte…
Wichtige Charaktere
- “Kresse”, Karoline Weber
- Jago Rotschmied
- “Phil”, Philipp Knappe
- Josefine „Josi“ und die anderen „Prinzessinnen“
- Herr Jahn
- Frau Dr. Rabenquarz
Zitate
„Doch als Kresse ihren Kopf zum Fenster drehte, nahm die Magie der Landschaft auch sie gefangen. Große grauweiße Wolken trieben über die Wasseroberfläche. Alles sah aus wie gemalt. Über die Berghänge am anderen Ufer waberte geheimnisvoller Nebel und die ganze Gegend strahlte eine verwunschene Einsamkeit aus. Die einzigen Lebewesen, die Kresse erspähte, waren zwei Wasservögel, die majestätisch über den Wellen kreisten.“
„‚War das eben ein Schrei?‘, fragte Phil. Jago, Kresse und er waren bereits ein gutes Stück ins Innere der Insel vorgedrungen. Gerade kämpften sich die drei durch ein Stück Wald, auf das am besten die Bezeichnung ‚Urwald‘ passte. Nicht einmal ein Trampelpfad führte durch das dichte Unterholz, das Phil wie ein einziges, feindselig gestimmtes Wesen vorkam. Immer wieder blieb sein T-Shirt an Zweigen und Ranken hängen, die von allen Seiten auf die Freunde eindrangen, als wollten sie sie festhalten. Phils ungeschützte Arme und Unterschenkel waren schon ganz zerkratzt.“
Alle Bände der Reihe
1. Achterbahn ins Abenteuer
2. Das Gruselkabinett der Gräfin
3. Lauschangriff im Lehrerzimmer
4. Das Spektakel des Schreckens
5. Schurkenjagd im Schloss
6. Die Taucher im Teufelssee
7. Wirbelsturm über Witterstein
Trailer zum Buch
Persönliche Bewertung
Eine Klassenfahrt voller Geheimnisse und Überraschungen
Mit dem sechsten Band verlassen die drei Freunde zum ersten Mal Witterstein – und was würde sich hierfür im Umfeld von Schülern besser anbieten als eine Klassenfahrt? Wenig überraschend ist, dass Kresse ausgerechnet mit ihren Widersacherinnen in einem Zimmer landet. Die „Prinzessinnen“ wirken stellenweise recht überspitzt, da es derartig oberflächliche und intolerante Charaktere jedoch auch in der Realität gibt, tun die drei Modepüppchen der Authentizität der Geschichte keinen Abbruch. Nicht völlig überzeugend ist jedoch der Wandel in der Beziehung zwischen Kresse und den drei Prinzessinnen. Sicherlich ist es plausibel, dass Oberprinzessin Josi nach dem gemeinsamen Abenteuer gewisse Sympathien für Kresse hegt, Gemeinsamkeiten ergeben sich daraus jedoch noch nicht. Dass also Kresse später statt mit ihren Freunden Zeit zu verbringen, die Gesellschaft der Prinzessinnen sucht, mit denen sie nichts gemeinsam hat, und sich sogar zu einer albernen Modenschau hinreißen lässt, ist zumindest fragwürdig. Schließlich verkündet Kresse noch zu Beginn der Klassenfahrt „…meine Ma sagt immer, wer ein gesundes Selbstbewusstsein hat, braucht keine Schminke und keine teuren Klamotten.“
Jago und Phil zumindest bleiben ihren Charakteren treu – Jago als leicht machohafter Abenteurer, der Autoritäten nicht akzeptiert und sich wenig Gedanken um die Welt macht, Phil als nachdenklicher kluger Kopf, der bei allen Erlebnissen seine Bedenken und seine Angst überwinden muss. Zu dritt ergeben die drei Freunde auch in diesem Band ein interessantes Gespann aus drei gegensätzlichen Figuren, die sich gut ergänzen.
Die Kulisse des geheimnisvollen Sees mit seiner wilden sagenumwitterten Insel ist die ideale Bühne für eine spannungsvolle Abenteuergeschichte. Matthias von Bornstätt erzählt gewohnt ansprechend, in einfacher, auch für Lesemuffel verständlicher Sprache, in Beschreibungen der Landschaften fließen jedoch in diesem Band auch malerische Worte ein, die wunderbare Bilder der Kulissen heraufbeschwören. Aufgelockert wird die Geschichte wie in jedem Band von Silvia Christophs modern anmutenden Illustrationen, die den Charakteren Gesicht und Gestalt verleihen, sowie durch die Quizboxen, in denen Fragen und Gedankenanregungen zum Grübeln und Mitmachen motivieren. „Der Taucher im Teufelssee“ endet mit einer Überraschung, ungeklärt bleibt jedoch weiterhin die Frage aus dem fünften Band, wer sich für die drei Freunde interessiert und ihnen nachstellt…
Fazit
Der sechste Band der Reihe um das „Labyrinth der Abenteuer“ bringt seine Leser und Leserinnen an einen geheimnisvollen Ort und beschert Kresse, Jago und Phil ein atemberaubendes Abenteuer mit überraschendem Ausgang. Allein die zwischenmenschliche Entwicklung zwischen Kresse und den drei Prinzessinnen wirkt auf kritische Leser nicht ganz stimmig.
- ISBN10
- 347340506X
- ISBN13
- 9783473405060
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2014
- Gebundene Ausgabe
- 144 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 9 Jahren