Vampir mit Vergangenheit

Autoren
Übersetzer
Britta Mümmler
Verlag
Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
Anspruch
3 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Vampir mit Vergangenheit”

Sookie Stackhouse ist Kellnerin in einer Bar in Bon Temps. Phantastische Kreaturen sind in Sookies Leben keine Seltenheit. Ihr Ehemann ist ein Vampir, ihr Exfreund ebenso, ihre beste Freundin ist Vampirin, ihr Chef hat eine Beziehung mit einer Werwölfin und in ihrem Haus wohnen außer ihr zwei Elfenverwandte. Sookie selbst ist ein Mensch, verfügt jedoch über einen Anteil Elfenblut und eine übersinnliche Begabung: Sie kann Gedankenlesen. Eines Frühlings geschehen mehrere seltsame Dinge gleichzeitig: Sookie hat ein Haus geerbt und als sie die alten Möbel einem Antiquitätenhändler vermacht, findet sie in einem Geheimfach einen Brief ihrer Großmutter mit einer erschütternden Lebensbeichte sowie einen mysteriösen Elfengegenstand. Gleichzeitig wird Sookies eigenes Leben bedroht, als sie Zeugin eines Übergriffs auf die Bar wird. Nach weiteren Vorfällen wird klar, dass eine persönliche Feindin Sookies hinter den Anschlägen stecken muss, die ihr nach dem Leben trachtet. Sookies Freund Eric und Pam möchten ihr gern helfen, sind jedoch auch mit Auseinandersetzungen zwischen Eric und seinem Widersacher Victor, einem der Vampirherrscher, beschäftigt…

Wichtige Charaktere

  • Sookie Stackhouse (Mensch)
  • Eric und Pam (Vampire)
  • Claude und Dermot (Elfen)
  • Sam (Mensch)
  • Sandra Pelt (Mensch)
  • Jannalynn (Werwolf)
  • Bellenos (Kobold)
  • Amelia (Hexe)
  • Bill (Vampir)
  • Victor (Vampir)

Zitate

„Das hätte ich vorhersehen müssen, sagte ich mir nun schon zum zehnten oder zwanzigsten Mal. Ich hatte mich in etwas hineingestürzt, auf das ich mich hätte vorbereiten müssen. Zumindest hätte ich Eric anrufen und ihm sagen sollen, was geschehen wird. Aber ich hatte befürchtet, dass er es mir ausreden würde, und ich hätte einfach wissen müssen, wie meine wahren Gefühle für ihn aussahen.
Erics wahre Gefühle für mich bestanden im Augenblick nur in einem: Wut. Er war total stinksauer. Einerseits konnte ich ihm das nicht vorwerfen. Wir waren verliebt ineinander, und das hieß auch, dass man Dinge miteinander besprechen sollte, stimmt’s? Andererseits konnte ich die wenigen Male, als Eric Dinge mit mir besprochen hatte, abzählen, ohne auch nur alle Finger auf einmal zu benötigen. Und zwar an einer Hand. In anderen Zusammenhängen warf ich ihm seine Reaktion also schon vor. Und natürlich hätte er mich die Lösung der Blutsbande nicht vollziehen lassen, und ich hätte nie erfahren, was ich aber wissen musste.“

Alle Bände der Sookie Stackhouse Reihe

1. Vorübergehend tot
2. Untot in Dallas
3. Club Dead
4. Der Vampir, der mich liebte
5. Vampire bevorzugt
6. Ball der Vampire
7. Vampire schlafen fest
8. Ein Vampir für alle Fälle
9. Vampirgeflüster
10. Vor Vampiren wird gewarnt
11. Vampir mit Vergangenheit
12. Vampire und andere Kleinigkeiten (Erzählungen)
13. Cocktail für einen Vampir
14. Die Welt der Sookie Stackhouse (Lexikon & Kurzgeschichte)
15. Vampirmelodie

Links

Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Unterhaltsame Vampirgeschichte ohne viel Tiefgang

3 von 5

Die Fortsetzung einer Reihe zu lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, ist immer ein Risiko. In diesem Fall lässt sich der elfte Teil der Serie ohne allzu große Verständnisschwierigkeiten lesen, auch wenn sicherlich mit der Welt der Sookie Stackhouse vertraute Leser mehr Vergnügen an diesem Buch haben werden. Zu komplex ist die Welt mitunter, zu viele Geschöpfe, politische Verstrickungen und Namen tauchen im Laufe der Geschichte auf.

Schon das Cover der deutschen Ausgabe lässt Böses ahnen und deutet auf die Zielgruppe hin: eine weibliche Leserschaft mit Affinität für die allseits beliebten Vampirgeschichten. Es tauchen die üblichen Fantasyfiguren auf, die mehr oder weniger klischeehaft charakterisiert werden. Man muss Charlaine Harris zugute halten, dass sich „Vampir mit Vergangenheit“ zu großen Teilen recht amüsant liest und satirische Ansätze zeigt. Das Buch insgesamt als Satire zu bezeichnen, fällt jedoch schwer, zu viele Klischees in Sachen Vampire und Geschlechterrollen werden aufgefahren – schon die Beziehung zwischen der „heißen Kellnerin“ Sookie und ihrem gewalttätig-leidenschaftlichen Vampir-Lover erinnert an eher anspruchslose Schundliteratur. Das mag in Ansätzen satirisch gemeint sein, kommt in der Geschichte jedoch kaum so rüber und zeigt nicht den Anspruch, den man in einer guten Satire erwarten könnte.

Charlaine Harris schreibt recht ansprechend und auch die Charaktere sind nicht uninteressant: von der kleinen weiblichen Werwölfin Jannalynn, die mit dem raubeinigen Barkeeper Sam liiert ist bis zu den Elfen und dem Kobold, der den Anblick nackter Menschenhaut abstoßend findet – dieses Buch profitiert vor allem vom Witz der Autorin und ihrer flüssig zu lesenden Sprache, die dafür sorgen, dass sich die Geschichte zügig und ohne große Anstrengungen lesen lässt. Darüber hinaus hängt der Lesespaß natürlich auch von einem sehr subjektiven Faktor ab: Wie sehr sich der Leser oder die Leserin mit der Hauptperson (die die Geschichte in Ich-Form erzählt) identifizieren kann und ihr oder ihm Sookie Stackhouse sympathisch ist.

Fazit

Als seichte Urlaubslektüre ist diese leicht satirische Vampirgeschichte gut geeignet. Wer zudem eine Vorliebe für amerikanische Serien hat, wird seine Freude an dieser Fortsetzung der Sookie Stackhouse Reihe haben, denn die Geschichte liest sich wie eine solche Episode mit ihren Charakteren und actionreichen Gewaltszenen. Wer mehr Anspruch vorzieht, sollte vielleicht lieber zu Büchern wie den Radleys greifen.

Originaltitel
Dead Reckoning
ISBN10
3423213868
ISBN13
9783423213868
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Taschenbuchausgabe
416 Seiten