Junge Werwölfe

Die neun Kurzgeschichten in diesem Buch haben auf den ersten Blick nur eines gemeinsam: es geht um jüngere oder ältere Menschen, die sich in außergewöhnlichen Situationen befinden und vor einer emotionalen Herausforderung stehen. Ein Schuljunge stellt sich vor ein Werwolf zu sein und treibt seine Phantasterei so weit, dass er eine Mitschülerin beißt und nicht wenige Mitschüler irritiert und verängstigt. Ein junges Paar ist auf der Haussuche und besichtigt unwissentlich das Haus des Maklers, der isch überaus merkwürdig verhält. Der Vater einer Tochter erinnert sich an eine Situation, in der er als Jugendlicher ein Mädchen babysitten musste und sie in der Badewanne missbrauchte, und fürchtet sich nun davor, seiner eigenen Tochter das gleiche anzutun.

Eine der ausgefallendsten Geschichten ist die einer Frau, der es nicht gelingt, schwanger zu werden, bis sie Opfer eines brutalen Serienvergewaltigers wird. Sie entscheidet sich das Kind zu bekommen und wird von ihrem Mann nach seinen Kräften unterstützt, obwohl dieser emotional mit der Situation völlig überfordert ist. Zu groß ist die Wut auf den Vergewaltiger, zu groß die Angst, das Kind könnte ein ebensolches Monster wie sein Erzeuger werden und vor allem ihn und seine Frau immer an das grauenvolle Verbrechen erinnern.