Das Kartoffelbuch

Geschichte und Geschichten – Alte und neue Rezepte

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Verlag
Heel Verlag

Zusammenfassung zu “Das Kartoffelbuch”

Das Kochsachbuch zur „urdeutschen“ Kartoffel, die ja bekanntermaßen so deutsch gar nicht ist, startet mit dem Kartoffellied von Matthias Claudius, das auf gegenüberliegender Buchseite mit einem Kartoffelstich aus der Erstausgabe des Hortus Eystettensis bebildert ist. Auf diesen Starter folgt die eigentliche Einleitung, wiederum schön bemalt mit einer Reproduktion der „Kartoffelernte in Barbizon“ von Max Liebermann. Inhaltlich folgt der Text der Qualität der Bilder, und beginnt mit der ersten überlieferten Quittung, ausgestellt auf die ersten Kartoffeln, die deutschen Boden erreichten. Nachdem die Kartoffel Deutschland erreicht hat, wird „Das Innenleben der Kartoffel“ kompetent untersucht. Botanisch gut vorgebildet, begibt sich der Leser im Anschluss daran auf die Suche nach der „Herkunft der Kartoffel“ und erfährt nebenbei, warum die Kartoffel eigentlich Kartoffel heißt. Der größte Teil des Buches ist der „Kulturgeschichte der Kartoffel“ gewidmet, die sowohl von den Inkas als auch von Kartoffelkriegen, wie auch von Vincent van Gogh`s „Kartoffelessern“ zu berichten weiß. Historische Rezepte runden die Kartoffelgeschichte ab. Passend zur Hungerkatastrophe in Irland im Jahre 1846, ausgelöst durch die Kartoffelfäule, wird ein klassisches Irish Stew serviert. Abgerundet wird die Zeitreise durch die Kartoffelgeschichte mit dem Kapitel „Kartoffeln mit Kaviar“, das den „freien (Ver)Fall“ der Kartoffel von einem Grundnahrungsmittel zu einem Fertigprodukt (Pommes, Röstis, etc.) beschreibt. Der Rezeptteil am Schluss des Koch-Sachbuches versucht die Ehre der vielseitigen Knolle wieder herzustellen, indem er interessante Kartoffelvariationen jenseits der Fast-Food-Industrie vorstellt. Übrigens: ein Register der gängigen Kartoffelsorten liefert das Buch natürlich auch.

Zitate

„Selbst während der Belagerung Leningrads durch die deutsche Armee wagten die wenigen vor Ort noch ausharrenden Wissenschaftler nicht, die wissenschaftliche Kartoffelkollektion anzugehen – handelte es sich doch um die südamerikanischen Sorten, die die russischen Expeditionen zwei Jahrzehnte zuvor unter großen Mühen nach Hause getragen hatten. Nach dem Krieg stellte sich dann heraus, dass Vavilov (Leiter der Kartoffelexpedition Anmerk. des Verfassers) nicht an natürlichen Ursachen, sondern an Hunger gestorben war.“

Persönliche Bewertung

Sehr empfehlenswertes KochSachBuch – hintergründig, gut recherchiert, gut erzählt und kompetent bebildert

4 von 5

Ist das ein Kochbuch oder Sachbuch? Von beidem etwas, und auf alle Fälle herausragend gemacht! Man bekommt sofort Appetit, sowohl auf eine leckere Portion Erdäpfel als auch auf weitere Streifzüge durch kulinarische Geschichte. Könnte doch öfter alles Gute so nah beieinander liegen, wünscht die Rezensentin und liebäugelt mit einem prominenten Platz im Kochbuchregal für dieses Kartoffelbuch. Empfehlenswert für alle, die noch nicht ganz vergessen haben, dass man Kartoffel nicht nur als Pommes verzehren kann und sich dabei auch noch eine gewisse Neugierde für hintergründig erzählte, gut recherchierte, reich bebilderte, kulinarische Kulturgeschichte bewahrt haben. Punktabzug: Bei so reichhaltiger Information fragt man dann doch an der einen oder anderen Stelle nach einer Quellenangabe.

ISBN10
3898804321
ISBN13
978-3898804325
Dt. Erstveröffentlichung
2005
Gebundene Ausgabe
174 Seiten

Eine Antwort zu
Das Kartoffelbuch

  1. Alexandra

    5 von 5

    ein sehr leckers buch . ohne Kar­tof­feln gbt es kei­ne gummibaerchen