Broken Lands
Zusammenfassung zu “Broken Lands”
1877. Sam ist ein New Yorker Waisenjunge, der sein Geld durch Kartenspielen verdient. Als er eines Tages an einen geschickteren Spieler sein Geld verliert und ein alter Mann mit einer Gitarre namens Tom Guyot ihn vor einer Schlägerei rettet, nehmen merkwürdige Ereignisse ihren Lauf. Als Folge seiner neuen Bekanntschaft mit Tom erfährt Sam von der Fata Morgana Feuerwerk-Kompanie, die vor dem Hotel Broken Land ein Spektakel ankündigt. Zu dieser Kompanie gehört ein junges chinesisches Mädchen namens Jin. Bei ihren Besorgungen für das Feuerwerk stolpert Jin über eine furchtbar verstümmelte Leiche, über der eine rätselhafte Botschaft an die Wand geschrieben ist: Eine Nachricht über einen gewissen Jack, der zwar eine mythologische Figur ist, aber tatsächlich real zu sein scheint.
Gleichzeitig setzen Jacks Diener Bones und Walker alles daran, die fünf Säulen New Yorks, die Hüter der Stadt, entweder auf ihre Seite zu ziehen oder zu beseitigen. Nachdem sie eine der Säulen ermordet haben und ein zweiter, ein junger Abgeordneter, sich auf ihre Seite geschlagen hat, fehlen ihnen noch drei Hüter, um alles für die Ankunft Jacks vorzubereiten. Sie bedienen sich der mächtigen Mittel eines Zauberers, um die Säulen aufzuspüren, doch haben sie nicht damit gerechnet, dass sich Sam und seine Verbündeten ihren Plänen entgegenstellen und alles daran setzen, sie aufzuhalten und New York zu retten…
Wichtige Charaktere
- Saverio Noctiluca, genannt Sam
- Jin
- Jins Onkel Liao
- Mr Burns
- Constantine Liri
- Ilana Ponzi
- Susannah Asher
- Tom Guyot
- Walter Mapp
- Ambrose
- Mr Sawyer
- James Hawks
- Frederick Overcaste
- Jasper Wills
- Mike
- Alsae Tesserian
- Tycho McNulty
- Bones
- Walker
- Jack Höllenkohle
- Basile Christophel
Zitate
„Eine Kreuzung kann ein Ort großer Macht sein; das sollte niemanden wirklich überraschen. Es ist ein Ort, an dem man wählen kann, an dem man geprüft wird, ein Ort des Übergangs, und in diesen Dingen liegt beträchtliche Kraft.
Aber eine Kreuzung ist nicht immer das, was sie zu sein scheint. Eine Kreuzung kann einem auflauern. Und selbst wenn man zu wissen meint, welche davon man einschlagen will und welche man links liegen lässt, genau dann wird sich die Kreuzung als etwas völlig anderes offenbaren.“
„Jin zuckte mit den Schultern. ‚Man bricht die Zehen, bricht das Fußgewölbe, faltet den Fuß nach Belieben, wickelt ihn in nasse Tücher, bindet ihn zusammen. Dann musst du aufstehen und heraumlaufen, weil das Gewicht des Körpers das Zusammendrücken unterstützt. Wenn die Tücher trocknen, ziehen sie sich zusammen. Du musst die Füße alle paar Tage neu binden. Oder besser gesagt: Jemand anders bindet sie, jemand, dem Schmerzensschreie nichts ausmachen. Die Frau, die mir zuerst die Füße zusammenband, prahlte damit, dass sie in China sehr begehrt gewesen sei, weil sie fast taub war und kein noch so großes Geschrei ihr etwas anhaben konnte.'“
Illustrationen aus Broken Lands
Links
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Verlag Freies Geistesleben über Blogg dein Buch.
Persönliche Bewertung
Mysteriös, abwechslungsreich und atemberaubend
Die Grundidee von „Broken Lands“ – die Gefahr durch „böse Mächte“, die eine Stadt, ein Land, die ganze Welt bedrohen, und der bestimmte „Hüter“ entgegentreten, ist keine neue. Kate Milford spickt ihre Geschichte jedoch mit solch interessanten Charakteren und geheimnisvollen folklorischen sowie historischen HIntergründen, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen kann. Alchemie trifft auf Hoodoo-Zauberei, Feuerwerkstechnik und Fantasyfiguren.
Die Autorin bedient sich für ihre Geschichte einer realen historischen Kulisse. In der Nachbemerkung ist zu lesen, welche Fakten und Hintergründe authentisch sind und wo sie sich gewisse Freiheiten in der zeitlichen Einordnung erlaubt hat. Ihren Lesern ermöglicht Kate Milford es so, Einblick in das New York und Brooklyn um das Jahr 1877 zu erhalten, in die gesellschaftlichen Schichten und das harte Leben der Brückenarbeiter, die an der beeindruckenden Brooklyn Bridge mitbauten und dabei teilweise ihr Leben ließen, aber auch in die Ungerechtigkeiten und den Rassismus, den Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe zu erdulden hatten. Ebenso interessant wie erschreckend ist zudem die chinesische Tradition des Fußbindens, die Jin eindrucksvoll schildert (siehe Zitat).
Als Hauptfiguren wählt Kate Milford einen Jungen und ein Mädchen, beide zwar Kinder ihrer zeitlichen Epoche und ihres kulturellen HIntergrundes, jedoch keine klischeehaften Charaktere. Jin ist eine starke und mutige weibliche Figur, die unerschrocken und sehr kenntnisreich mit gefährlichen Substanzen hantiert und eine beeindruckende Kunst beherrscht. Sam ist ihr etwas unbeholfener Partner, der ihr zur Seite steht und durch Jin erheblich seinen Horizont erweitert. Dazu kommen verschiedene Verbündete unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Hintergründe, nicht alle von ihnen normale Menschen. Auf der Gegenseite stehen furcheinflößende zauberkräftige Wesen, die ebenso faszinieren wie sie abstoßen.
Die schwarz-weißen Illustrationen von Andrea Offermann sind eine echte Bereicherung für das Buch und passen perfekt zu den schaurigen Charakteren und der geheimnisvollen Atmosphäre der Geschichte. Ein Bonus sind außerdem die Karten von Brooklyn und Coney Island auf den Innenseiten des Buchcovers.
Fazit
Kate Milford bettet ihre Handlung geschickt in einen realen historischen Hintergrund, verwebt ansprechende einzigartige Hauptfiguren, mythologische Hintergründe aus verschiedenen Ländern, Fantasyfiguren und geschichtliche Fakten zu einer fesselnden Geschichte. Kurzweilig und kreativ!
- Originaltitel
- The Broken Lands
- ISBN10
- 3772527736
- ISBN13
- 9783772527739
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2014
- Gebundene Ausgabe
- 486 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 13 Jahren