Die Hüterin der Gewürze
Zusammenfassung zu “Die Hüterin der Gewürze”
Die junge Inderin Tilo besitzt einen kleinen altmodischen Gewürzladen namens „Spice Bazaar“ in San Francisco. Sie wurde schon als junges Mädchen auf der Insel der Alten Heilerin zu einer Hüterin der Gewürze ausgebildet und über die Regeln einer Hüterin belehrt: so darf sie den Laden nicht verlassen und keinen näheren Kontakt zu anderen Menschen aufbauen. Sie besitzt als Hüterin eine Magie, mit denen Hilfe sie die Probleme und Sehnsüchte der Menschen erkennt und die in den Gewürzen bestimmte Kräfte weckt, mit denen sie die individuellen Probleme ihrer Kunden – vor allem asiatische Emigranten – lösen kann, doch diese Magie darf sie nicht zu eigennützigen Zwecken benutzen.
Tilos Leben verläuft gleichförmig, sie führt ihren Laden, kümmert sich um ihre Gewürze, mahlt, hackt und bereitet magische Gewürzmischungen zu. Ihren Kunden hört sie zu, hilft ihnen mit Rat und auf sie abgestimmten Gewürzen. Doch dann lernt sie den jungen Amerikaner Doug kennen, der hinter der Hülle der alten Frau Tilos wahre Gestalt sieht, und sieht sich mit ihren aufkommenden Gefühlen konfrontiert. Sie weiß, dass ihre Liebe keine Chance hat, denn wenn sie die ihr auferlegten Regeln bricht, verliert sie ihre Magie und muss ihren Laden aufgeben. Schon berichten ihre Kunden ihr, dass die Wirkung ihrer Gewürze nachlässt, dass auf ihre Gewürze kein Verlass mehr sei…
Wichtige Charaktere
- Tilo
- Doug
Zitate
„Im Laden hat jeder Tag eine Farbe, einen Geruch. Und wenn man zuzuhören weiß auch eine Melodie. Und der Freitag, der Freitag, wenn ich der Rastlosigkeit besonders nahe bin, er summt wie ein Auto, kurz bevor es losfährt. Summt und vibriert, kurz davor, über den neonglitzernden Freeway zu entschwinden, hinter dem sicherlich offene Felder liegen, die in Farben getaucht sind, die an Indigo erinnern. Man atmet tief ein, denn wer weiß, wann man das nächste Mal wieder atmet. Und dann stellt man fest, dass die Bremsen blockieren.“
„Lassen sie mich Ihnen etwas über Chili erzählen.
Getrockneter Chili, lanka, ist ein überaus mächtiges Gewürz. Und mit seiner blasenroten Haut auch ein überaus schönes. Sein anderer Name lautet Gefahr.
Chili singt in der Stimme eines Falken, der über sonnengebleichten Hügeln kreist, wo nichts wächst. Ich, lanka, wurde aus Agni geboren, dem Feuergott. Ich tropfte von seinen Fingerspitzen, um dieser faden Erde Geschmack zu verleihen.
Lanka, ich glaube, dich liebte ich am meisten.
Der Chili wächst in der Mitte der Insel, im Herzen des schlummernden Vulkans. Erst wenn wir die dritte Ebene unserer Lehre erreicht haben, dürfen wir uns ihm nähern.
Chili, Gewürz des roten Donnerstags, dem Tag der Abrechnung. Dem Tag, der uns einlädt, das Gefäß unserer Existenz hochzuheben und auszuschütten. Tag des Selbstmords, Tag des Mords.
Lanka, lanka. Manchmal lasse ich deinen Namen über meine Zunge rollen. Schmecke das verlockende Stechen.
Die Alte Heilerin hat uns so viele Mal vor deinen Kräften gewarnt.
‚Töchter, benutzt ihn nur als letztes Mittel. Es ist einfach, eine Flamme zu entzünden. Aber wie schwer ist es, sie wieder zu löschen.'“
Persönliche Bewertung
magisch und geheimnisvoll - ein Märchen aus Indien
Die Autorin schafft es den Leser mit ihrer Geschichte vollkommen in ihren Bann zu ziehen. Man glaubt die Gewürze des alten, geheimnisvollen Ladens zu riechen und zu schmecken und schließt die Charaktere mit ihrem individuellen Charme ins Herz. Eine Reise in eine scheinbar verwunschene Welt, in die lebhaft und farbenfroh beschriebene Welt der Gewürze und ihrer Hüterin. Wunderbar schon die Einteilung des Buches in Kapitel, die nach den wichtigsten indischen Gewürzen benannt sind.
Fazit
Ein bezauberndes Buch – voller Magie zwischen Tradition und dem modernen Leben der Großstadt.
- Originaltitel
- The Mistress of the Spices
- ISBN10
- 3453150147
- ISBN13
- 9783453150140
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2005
- Taschenbuchausgabe
- 416 Seiten