Aufessen?!

Autoren
Illustrator
Rebecca Cobb
Übersetzer
Stephanie Menge
Verlag
Sauerländer Verlag

Zusammenfassung zu “Aufessen?!”

Ein kleines Mädchen sitzt in seinem Zimmer auf dem Boden und malt mit Pinsel und Buntstiften, als ihre Mutter sie zum Mittagessen ruft. Obwohl das Mädchen gerne weiterspielen würde, muss sie dem Befehl ihrer Mutter folgen und sich an den Tisch setzen. Nachdem sie eine Weile auf ihr Essen gestarrt hat, entdeckt sie unter dem Tisch ein Krokodil, das sie nach ihrem Essen fragt. Auch Bär und Wolf sind plötzlich da und wollen etwas zum Mittagessen haben…

Wichtige Charaktere

  • ein kleines Mädchen
  • ihre Mutter
  • ein Krokodil
  • ein Bär
  • ein Wolf

Zitate

„Als es Zeit fürs Mittagessen war, sagte Mama: ‚Iss schön deinen Teller leer!‘
Ich sagte: ‚Jetzt nicht. Später.'“

„Ich sagte: ‚Ich dachte immer, ihr esst gern kleine Kinder?‘
‚Pfui!‘, sagte das Krokodil. ‚Kinder schmecken ekelhaft.'“

Persönliche Bewertung

Ein lustiges, fantasievolles Bilderbuch über das selbstbestimmte Essverhalten von Kindern

5 von 5

Schon mit dem Titelbild und den Vorsatzblättern wird klar, dass es sich hier um ein fantasievolles Bilderbuch handelt. Mit ihren Armen und Händen erschafft das kleine Mädchen das Schattenbild eines Krokodils, genauso wie sie zu Beginn der Handlung die Tiere aufs Papier malt, die sie später am Mittagstisch besuchen werden. Rebecca Cobb schafft es, das Thema „Selbstbestimmtes Essen bei Kindern“ pointiert und aus dem kindlichen Blickwinkel heraus zu betrachten. Dabei ist es konsequent, als Erzählerin das kleine Mädchen selber zu nehmen. Bei ihren Illustrationen, die an Bilderbücher aus den 60iger oder 70iger Jahren erinnern, verzichtet sie auf deckende Hintergünde und belässt es bei der Darstellung der Figuren und des Mobiliars. Dadurch entstehen Weißflächen, die im wohltuenden Kontrast zu den bunten Charakteren stehen und deren Wirkung verstärken.

Rebecca Cobb hat für ihre Geschichte eine klare Struktur gewählt: Zwischen zwei Doppelseiten mit je vier Panels wie in einem Comic, die auf unnachahmliche Weise die Situation vor und nach dem Besuch der Fantasietiere einfangen, werden die gezeichneten Tiere zum Leben erweckt und offenbaren dem kleinen Mädchen, wie gerne sie ihr Essen mögen, und wie wenig sie kleine Kinder aufessen! Auf wunderbare Weise wird mit dem Magengrummeln des Kindes auf das eigene Körpergefühl der Hauptdarstellerin eingegangen. Weil sie Mittags noch keinen Hunger hatte und ihr Essen den Tieren überlassen hat, knurrt ihr am Abend der Magen und sie kann es gar nicht erwarten, bis es Abendessen gibt. So wenig Hungergefühl sie zu Beginn der Geschichte hat und lieber weiterspielen würde, so sehr freut sie sich am Abend auf ihr Essen.

Fazit

In Zeiten, in denen viele Kinder Essstörungen entwickeln und in denen es immer noch den Spruch „Aufgestanden wird erst, wenn der Teller leer ist“ in Familien gibt, kommt ein Buch wie jenes von Rebecca Cobb gerade recht. Auf den Punkt, humor- und fantasievoll mit einer ansprechenden Optik ist ihr ein wertvoller Beitrag zur kindlichen Selbstbestimmung gelungen, der unbedingt in Kindergärten und Familien gelesen und betrachtet werden sollte!

Originaltitel
Lunchtime
ISBN10
341181117X
ISBN13
9783411811175
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
32 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 3 Jahren