Interview mit Nicole Just
Im Interview hat uns die Kochbuchautorin Nicole Just unsere Hexenfragen zu ihren Inspirationen, neuen Projekten und Herausforderungen beantwortet.
Seit ihrem erfolgreichen Kochbuch „La Veganista„, das die Bestsellerlisten stürmte, ist Nicole Just eine gefragte Kochbuchautorin. Ich kenne Nicole, seit wir 2009 Arbeitskolleginnen bei einer Berliner Agentur waren. Inzwischen sind wir beide selbständig, Nicole hat mit „La Veganista“ eines meiner liebsten Kochbücher herausgebracht und gerade ist ihr zweites Buch, „Vegan backen„, erschienen. Grund genug, sie um ein Interview zu bitten. Hier also unser allererstes Interview auf der Buchhexe, für das Nicole mir freundlicherweise ein paar Hexenfragen beantwortet hat.
Buchhexe: Was ist die größte Herausforderung als vegane Kochbuchautorin?
Nicole Just: Allen Erwartungen und Anforderungen gerecht zu werden. Sowohl von Außen, als auch in Bezug an meine eigenen Erwartungen an mich und meine Arbeit. Ich möchte, wenn ich am Ende ein Buch in den Händen halte, mit mir und meiner Leistung zufrieden sein und den Lesern das bestmögliche Ergebnis liefern.
Buchhexe: Wenn du nicht gerade kochst oder backst und neue Rezepte entwickelst, was machst du sonst gern?
Nicole Just: Im Moment bleibt ehrlich gesagt nicht viel Zeit für Hobbys zumal ich mein Hobby ja zum Beruf gemacht habe und es sich trotz vieler Stunden in der Küche und vor allem am Schreibtisch nicht anfühlt, wie „Arbeiten“.
„Eine gute Inspirationsquelle ist immer ein Blick in meinen eigenen Kühl- und Vorratsschrank.“
Buchhexe: Einige deiner Rezepte (zum Beispiel die Biscuitrolle mit Blaubeercreme) habe ich so oder ähnlich noch nie in meinen vielen veganen Koch- und Backbüchern gesehen. Wie entwickelst du neue Rezepte? Von wem oder was lässt du dich inspirieren und wie kommen dir neue Ideen?
Nicole Just: Eine gute Inspirationsquelle ist immer ein Blick in meinen eigenen Kühl- und Vorratsschrank. Kennst du noch die Sendung „Kochduell“, die früher im Vorabendprogramm lief? Den Köchen wurde ein Zutatenkorb zur Verfügung gestellt aus dem sie in kürzester Zeit etwas Kochen mussten. Ich mache das oft sehr ähnlich und lege alle Zutaten zu Hause auf meine Arbeitsplatte in der Küche. Und dann beginne ich einfach zu kochen. Andersherum schreibe ich viele Ideen erst einmal auf, ohne zu wissen, ob sie funktionieren. So entstehen dann erst einmal die Überschriften der Rezepte. In der Küche zeigt sich dann, ob meine Vorstellung sich in der Realität gut umsetzen lässt.
Buchhexe: Wir haben einen erstaunlichen Verbrauch an gutem Olivenöl und Soja-Reis-Milch. Welche Zutaten sind für dich in der täglichen Küche unverzichtbar?
Nicole Just: Olivenöl gehört ganz sicher auch dazu! Und wer meine Bücher kennt weiß, dass ich Agavendicksaft liebe, auch und besonders zum Kochen. Was außerdem auf keinen Fall fehlen darf sind gute, hochwertige Gewürze.
„Ich muss es also irgendwie schaffen, dass ein Rezept mit jedem Produkt funktioniert.“
Buchhexe: Deine Kochbücher sind bei GU erschienen. Was mir besonders aufgefallen ist, sind die hilfreichen Angaben zu Nährwerten und Zubereitungszeiten, die in vielen veganen Kochbüchern fehlen. Auch dass viele Rezepte mit alltäglichen, leicht zu beschaffenden Zutaten auskommen, finde ich sehr positiv. Worauf legst du Wert bei einem guten Kochbuch bzw. Rezept?
Nicole Just: Am meisten Wert lege ich auf Umsetzbarkeit. Die besondere Schwierigkeit im Umgang mit veganen Produkten liegt ja darin, dass es nur sehr wenig standardisierte Produkte gibt. Pflanzliche Sahne ist da ein gutes Beispiel: Es gibt zwar mittlerweile viele Sorten, die lassen sich aber alle mehr oder weniger gut aufschlagen und weiterverarbeiten. Ich muss es also irgendwie schaffen, dass ein Rezept mit jedem Produkt funktioniert.
Buchhexe: Woran arbeitest du gerade? Gibt es im nächsten Jahr ein neues Kochbuch von dir?
Nicole Just: Ja, es wird im nächsten Jahr wieder mindestens ein Kochbuch von mir geben. Derzeit arbeite ich sogar an mehreren Projekten. Außerdem gebe ich weiterhin Kochkurse und bin in diesem Jahr noch ein wenig auf „Lesereise“ unterwegs. In meinem Fall bedeutet das, über die vegane Ernährung zu sprechen und Menschen überall in Deutschland mit Probierhäppchen zu verköstigen. Meine aktuellen Termine und Kochkurse halte ich immer hier fest.
„Vielleicht etwas mit Apfel, Süßholz einem Schuss Gin und schwarzem Pfeffer.“
Buchhexe: Wenn du für eine Hexenparty kochen und backen solltest, was würdest du servieren?
Nicole Just: Was ganz sicher nicht fehlen darf, ist ein guter Cocktail. Vielleicht etwas mit Apfel, Süßholz einem Schuss Gin und schwarzem Pfeffer. Ein passendes Gericht – nicht nur für Hexenpartys – ist auch mein Käsekrapfen mit Rote Bete Mousse. Und dann darf natürlich die Hexentorte nicht fehlen. Da fällt mir spontan ein Rührteig mit Kürbis ein, den ich mit Vanillecreme und Beeren füllen würde.
Wir danken Nicole sehr für das Interview und wünschen ihr ganz viel Erfolg für alle kommenden Projekte!