Henri Rousseau – Träume vom Dschungel

Autoren
Verlag
Prestel Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Henri Rousseau – Träume vom Dschungel”

Der große Kunsthistoriker Werner Schmalenbach widmet sich in diesem Buch ganz und gar dem naiven Maler Henri Rousseau. Zuerst beschreibt er die Ankunft des „Zöllner in seiner geliebten Stadt Paris“, um sogleich zu einem wesentlichen Punkt im Verständnis für die Kunst des Malers zu kommen, in dem er Rousseau in Auseinandersetzung mit dessen Traum bringt, ein echter „akademischer Maler“ zu sein. Die folgenden Kapitel tauchen tief in das Schaffen und Werk des Künstlers Henri Rousseau ein. Die Ausstellungen im „Salon des Indèpendants“ kommen ebenso zur Sprache, wie die Urwaldbilder und das Bild „Der Traum“. Auch weniger bekannte Bilder bekommt der Leser im Kapitel „Andere Themen, andere Bilder“ vorgestellt. Einen großen Platz nimmt die Bewertung und Einordnung Rousseaus in Hinsicht auf die „zeitgenössischen Künstler, Dichter und Literaten“ ein. Der Einfluss des Malers Rousseaus auf den „Symbolismus“ und das „Dekorative“ wird genauso gewürdigt wie auch die nachhaltige Wirkung des Malers auf „die junge Künstlergeneration“. Eine strukturierte Übersicht der „Lebensdaten“, aber auch die sehr gelungenen Reproduktionen der Werke Rousseaus runden diese Monografie ab.

Wichtige Charaktere

  • der naive Maler Henri Rousseau und seine Bilder

Zitate

„1907 erwarb Picasso bei einem Trödler für fünf Franken ein ganzfiguriges Frauenbildnis von Rousseau, im selben Jahr, als er die Demoiselles d`Avignon schuf. Ein Zusammenhang ist schlechterdings nicht zu sehen. Ja, es kann durchaus verwundern, daß ihm gerade in diesem entscheidenden Augenblick seiner Kunst dieses Bild des ‚Zöllners‘ so gut gefiel. …’Wichtig‘ war Rousseau um diese Zeit für Picasso nicht, der Augenblick seiner Aktualität in Picassos künstlerischem Bewusstsein war längst überschritten. Rousseau war einfach ein Maler, zu dem sich Picasso nach wie vor hingezogen fühlte, sozusagen ein vertrauter und verehrter Kollege und ‚copain‘ über die Jahrzehnte hinweg.“

Persönliche Bewertung

Faszinierend ansprechende, unterhaltsame Einführung in die Welt der modernen Kunst

5 von 5

Zweifelsohne bezeichnete der Spiegel Werner Schmalenbach zu Recht in seinem Nachruf als „legendären Kunsthistoriker“. Nun mag sich diese ruhmvolle Bezeichnung vorwiegend auf das wissenschaftliche Schaffen Schmalenbachs bezogen haben, aber die Rezensentin würde dieses Kompliment gerne auch auf die Fähigkeit des Autors Schmalenbach beziehen, dem kunstinteressierten Laien ein warmes Verständnis für den Künstler und seine Kunstwerke nahezubringen. Fast erwacht die Figur des Henri Rousseau zum Leben. Der Leser kann in eine vergangene Zeit eintauchen und sitzt zusammen mit Picasso, Rousseau und Gertrude Stein beim „Banquet Rousseau“. Liest sich der Text schon mitreißend, so unterstreichen Papierqualität und die Drucke der Bilder die Klasse des Buches noch. Beeindruckend ist zudem, wie es Schmalenbach gelingt, den intellektuellen Horizont Rousseaus zu umreißen und abzugrenzen, gegen andere Künstler seiner Zeit. So wird klar verständlich, warum Henri Rousseau ein naiver Maler war – und trotzdem ein großartiger Künstler, dessen Werk zu Recht im Louvre hängt. Unbedingt zu empfehlen.

ISBN10
3791319515
ISBN13
978-3791319513
Dt. Erstveröffentlichung
1998
Gebundene Ausgabe
98 Seiten