Mein wildes Buch

Wer hat als Kind nicht Detektivgeschichten geliebt und vielleicht sogar selbst ein kleines Detektivbüro eröffnet! Nachdem Keri Smiths bisherige Bücher vor allem kreative Bastel- und Erlebnisstunden am Schreibtisch versprachen, inspiriert dieses Buch ausdrücklich dazu, die eigenen vier Wände zu verlassen, die Welt zu entdecken, mit allen Sinnen zu erleben, Eindrücke festzuhalten und auf kreative Weise zu dokumentieren. Und noch etwas ist anders: Während andere Kreativbücher in willkürlicher Reihenfolge bearbeitet werden können, folgt „Mein wildes Buch“ einer logischen Reihenfolge, die sich empfiehlt einzuhalten, da die Aufgaben des „Grünen Handbuches“ sich mit Kenntnis und Übung aus den ersten Teilen besser umsetzen lassen.

Auf gewohnt unkonventionelle und einfallsreiche Weise und in einmalig künstlerischem schwarz-grünem Design führt Keri Smith ihre jungen und älteren Leser an verschiedene Dokumentationstechniken und andere Detektivmethoden heran. Es gilt Aufgaben zu lösen, sich auszuprobieren und nachzurecherchieren. DIe verschiedenen Übungen und Anregungen schulen nicht nur die Beobachtung, sie sensibilisieren auch für die verschiedenen Sinne und für die Abenteuer, die sich direkt vor der Haustür erleben lassen. Es muss nicht immer ein Urlaub in der Ferne sein, denn mit Kreativität und den richtigen Ideen lassen sich an jedem Ort der Welt aufregende Erlebnisferien verbringen! Und das ganz ohne technische oder andere kostspielige HIlfsmittel, denn nach Keri Smiths Prinzip lässt sich alles, was sich so findet, verwenden, um daraus Dinge zu fertigen oder eine Aufgabe zu erfüllen (Beispielsweise ein Detektiv-Taschenset zusammenzustellen, sich für die Observation zu verkleiden oder für ein Ablenkungsmanöver zu sorgen). So kann wirklich jeder seine Freude an diesem Buch haben (aus eigener Erfahrung ist das Buch definitiv auch etwas für junggebliebene „Erwachsene“!).

Und vielleicht das Schönste: Dieses Buch muss nicht allein bearbeitet werden, denn im „Grünen Handbuch“ geht es auch darum, eine Art Geheimclub zu gründen, gemeinsam die Welt zu entdecken, Versammlungen abzuhalten und neue Mitglieder zu finden. Damit kann „Mein Wildes Buch“ auch eine Gruppe junger Leserinnen und Leser während der Oster-, Sommer- oder Herbstferien bestens unterhalten. Und neben all den Vergnüglichkeiten klingt doch auch – gewollt oder ungewollt – unaufdringlich ein pädagogischer Ansatz durch: Die Natur muss bei allen Erlebnissen und Beobachtungen geachtet werden, und die Abenteuer im Freien sind der Zeit vor dem Bildschirm vorzuziehen!