Der weise Hase Isopo

Ein Bilderbuch aus Japan

Autoren
Illustrator
Tejima Keizaburo
Übersetzer
Izukawa Yoko
Verlag
Baobab Books

Zusammenfassung zu “Der weise Hase Isopo”

Der Hasengott Isopo ist älter geworden und macht nicht mehr so weite Sprünge wie früher, als er noch jung war. Er lässt sich jetzt lieber sein kaltes Fell von der Sonne wärmen und ruht sich aus. Doch an einem besonders schönen Morgen, als er die Sonne über den schneebedeckten Bergen aufgehen sieht, ist die Kälte vergessen und er beschließt noch einmal einen Ausflug zu machen. Bei diesem begegnen dem Hasengott verschiedene brenzlige Situationen, bei denen er wie immer natürlich helfen will. Aber alles ist anstrengender geworden und längst nicht so, wie Isopo meint. Er ist traurig und entäuscht über sich, trifft am Ende aber eine Entscheidung, die ihm gut tun wird…

Zitate

„Hoh rim rim, hoh rim rim. Was für ein schönes Leben hatte Isopo Kamui, der Hasengott!
Hoh rim rim, hoh rim rim. Er sprang über Bäche und Berge, er durchquerte Wiesen und Wälder. Seine Beine trugen ihn, wohin er wollte, und jeder Tag im Jahr war einfach fabelhaft.“

„Er wählte dieses Mal eine andere Richtung. Vielleicht würde er im Wald ein paar Leckereien finden. Da lohnte sich ein Umweg. Im Schatten lag zwar immer noch Schnee, aber im Unterholz sprossen schon die ersten zarten Frühlingsblätter hervor. Nicht mehr lange, und es würde wieder reichlich gutes Essen geben.“

Alle übersetzten Bücher von Keizaburo Tejima

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Schwanenwinter
Fuchsträume
Der weise Hase Isopo

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Persönliche Bewertung

Eine einfach erzählte Geschichte mit Tiefgang, illustriert mit wundervollen Bildern!

4 von 5

Die Geschichte über den Hasengott Isopo ist eine Geschichte über das Älterwerden. Sie stammt von den Ainu, den Ureinwohnern Japans und wurde mündlich überliefert, so wie alle Geschichten der Ainu, da sie für ihre Sprache nie eine Schrift entwickelt haben. Die Geschichte mag einfach erzählt sein, hat jedoch durch die Konzentration auf das Wesentliche einen starke Wirkung. Eltern werden sich dabei ertappen, wie sie selber über ihr eigenes Älterwerden nachdenken und Kinder werden Fragen zum Alter stellen wie z.B. „Warum kann Isopo denn nicht mehr so große Sprünge machen?“ Das Ende der Geschichte lässt Parallelen zu den eigenen Großeltern zu und macht deutlich, dass der körperliche Verfall, wenn er denn akzeptiert wird, nicht zwangsläufig in Unzufriedenheit münden muss. Außerdem wird auf den eigenen Wert des Alters aufmerksam gemacht und auf den elementaren Zusammenhang zwischen eigener Lebenszeit und universalem Lebenszyklus (Geburt, Leben, Tod). Eine Debatte um den Umgang mit älteren Menschen in der heutigen westlichen Gesellschaft schließt sich beim Nachdenken über das Buch unweigerlich an. Aber dieses Buch kann noch viel mehr: Es kann Neugierde wecken für die Geografie Japans, für das Leben der Schneehasen, für die Geschichte der Ainu (wird im Nachwort angerissen) und Begeisterung auslösen über die eindrucksvollen Bilder, die vom japanischen Holzschnitzer Keizaburo Tejima stammen und einen Gegenpol zu der allgegenwärtigen Hektik des Alltags bieten.

Zwei Sachen bleiben noch anzumerken. Zum einen, dass die Geschichte von den Ainu singend vorgetragen wird und daher die „Refrains“ im Text („Hoh rim rim, hoh rim rim“) beim ersten lesen etwas verwunderlich erscheinen. Zum zweiten wird auf einem Bild das Zerlegen eines gefangenen Wales dargestellt, was zu einer Diskussion über den Walfang in Japan führen könnte.

Fazit

Ein weises Buch über das Älterwerden mit beeindruckenden farbigen Holzschnittillustrationen!

Originaltitel
Isopo Kamui
ISBN10
3905804336
ISBN13
9783905804331
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Gebundene Ausgabe
36 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 5 Jahren