Achtung, Teenager!
Jugendliche verstehen, fördern und fordern
Zusammenfassung zu “Achtung, Teenager!”
Die Autorin ist diplomierte Pädagogin und Erziehungsberaterin. Das Buch „Achtung, Teenager! behandelt den alltäglichen Umgang mit Jugendlichen und will erklärterweise Eltern hilfreich zur Seite stehen.
Ausgangspunkt ist das Konzept der autoritär-fordernden Erziehung, worauf die Autorin im Vorwort hinweist. Gleich im ersten Kapitel wird das von 3-Schritte-Konzept (Teenager verstehen, Teenager fördern, Teenager fordern) der Autorin vorgestellt. Das zweite Kapitel erläutert kurz und knapp Grundzüge der körperlichen, sexuellen, geistigen und psychischen Entwicklung von Pubertierenden. Grundsätzlich werden Anmerkungen für Eltern zum Umgang mit Auffälligkeiten geliefert. Kapitel Drei ist das umfangreichste des Buches und es ist dem konkreten Alltag, dem Zusammenleben mit einem Teenager gewidmet. Dabei werden sehr konkrete Hilfestellungen zu den alltäglichen Fallstricken geliefert, die die Pubertät so mit sich bringt. Zuerst geht es um die Kommunikation: Man sollte Jugendlichen aktiv zuhören und sie ernst nehmen, nonverbales Verhalten überprüfen und sorgsam mit Ironie umgehen. Gefühlsausbrüchen und Trotzanfällen sollte man tolerant und standhaft gegenüberstehen. Peergruppen sind wichtig für die Entwicklung von Jugendlichen, Vorbilder und Idole ebenfalls, wiederum ein Punkt, bei dem aus Sicht der Autorin konsequente Toleranz angebracht ist. Der nächste Punkt widmet sich dem Freizeitverhalten von Jugendlichen unter dem Motto „Die Suche nach dem Kick“. Abenteuerhafte Verhaltensweisen und die ihnen zugrundeliegenden Motivationen werden vorgestellt, besonders geeignet für Eltern die, noch nicht wussten, was „freeriden“ oder „trainsurfen“ wohl sein mag, und erst recht nicht, wie mit derartigem Verhalten umzugehen ist. Das Kapitel Internet widmet sich kompetent den Risiken, die die häufige Nutzung des Netzes für die Teenager, sowohl Jungen als Mädchen, mit sich bringt. Wie motiviere ich mein Kind, seine schulische Leistungen, trotz der Pubertätskrise und daraus folgender Unlust, nicht zu vernachlässigen? Diese Frage versucht der letzte Punkt des dritten Kapitels zu ergründen.
Das vierte Kapitel trägt den Titel: Typische Teenagerprobleme: So helfen sie? und behandelt recht geläufige Problemfelder wie Esssucht, Störungen des Selbstwertgefühls, Aggressivität und Depression in kurzen prägnanten Fallbeispielen.
Das fünfte und letzte Kapitel widmet sich den Elternsorgen. Wie kann der Spagat zwischen Nähe und Distanz bewältigt werden? Wie können Regeln durchgesetzt werden? Was tun, wenn man selbst überfordert ist? Auf diese Fragen wird versucht eine Antwort zu finden. Die im Anhang zu findenden Checklisten, Links und Adressen, sowie der als Muster abgebildete Teenager-Vertrag sollen dabei eine Hilfestellung sein.
Zitate
„Den ‚einzig richtigen‘ Weg gibt es in Sachen Familie nicht. Doch es gibt Erziehungsstile, die sich bewährt haben. Zum Beispiel der sogenannte autoritative Erziehungsstil, eine Mischung aus Wertschätzung, emotionaler Unterstützung und Förderung. Hier stellen die Eltern hohe Ansprüche an das Verhalten ihres Kindes, setzen klare Standards und Regeln. Es herrscht eine offene Kommunikation, wobei der Standpunkt des Teenagers geachtet, der eigene aber auch vertreten wird. Jungen und Mädchen ziehen daraus gute soziale Kompetenzen und erreichen ein hohes Mass an Eigenverantwortung.“
Persönliche Bewertung
Prägnanter, übersichtlicher Checklisten-Ratgeber
Ratgeber zum Thema: Wie bekomme ich das Zusammenleben mit Teenagern in den Griff. Empfehlenswert für Menschen mit Liebe zu Checklisten.
Fazit
Für Fans von Checklisten ist das Buch sicher zu empfehlen, denn es gibt einen Handlungsrahmen vor, der abgearbeitet werden kann. Für Menschen, die Checklisten weniger schätzen, vor allem im Umgang mit Jugendlichen, ist dieser Ratgeber vielleicht hilfreich, um einen Moment innezuhalten, und sein eigenes Verhalten im Miteinander mit Heranwachsenden zu reflektieren, vergangene Zeiten Revue passieren zu lassen und sich vorzunehmen, wieder ein wenig mehr und vor allem öfter zuzuhören, wenn das eigene Kind – ja das tun auch Teenager! – die Nähe seiner Eltern sucht. Ob man für ein harmonischer Miteinander einen Teenager-Vertrag abschließen muss (mit Datum und Unterschrift), wie das von der Autorin propagiert wird, bleibt dahingestellt.
- ISBN10
- 3855694508
- ISBN13
- 9783855694501
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2009
- Gebundene Ausgabe
- 125 Seiten