Günter Grass
vollständiger bürgerlicher Name: Günter Graß
geboren: 16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr (Polen)
Biographie
Günter Grass wuchs als Sohn eines deutschen Vaters und einer polnischen Mutter mit kaschubischen Wurzeln in einfachen Verhältnissen im Danziger Vorort Lanfuhr auf. Die Eltern besaßen ein Lebensmittelgeschäft. Grass besuchte das Gymnasium und wurde, durch seine Mutter katholisch geprägt, Messdiener. Auch in der Hitlerjugend wurde Grass aktiv, obwohl ihn die Nazi-Ideologie nach eigenen Worten nicht wirklich überzeugte.
Um den beengten Verhältnissen seines Elternhauses zu entfliehen, trat Grass mit 15 Jahren freiwillig in die Wehrmacht ein und wurde der Waffen-SS zugeteilt. 1945 gerät er verwundet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Der Verlust seiner Heimat und die Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus prägten entscheidend seine spätere schriftstellerische Arbeit.
Nachdem er eine Lehr als Steinmetz absolviert hatte, studierte Grass Malerei und Bildhauerei in Berlin und Düsseldorf. Im Jahre 1954 heiratete Grass die Tänzerin Anna Schwarz. Aus diese Beziehung gingen vier Kinder hervor. 1955 wurde Grass Mitglied der Literaturvereinigung Gruppe 47 und bestritt erste Lesungen vor Publikum. In den Folgejahre lebte er in Paris und Italien. Mit der Veröffentlichung der “Blechtrommel” im Jahre 1959 gelang ihm der internationale Durchbruch als Autor. Das groteske Bild der Nazi- und Nachkriegszeit gilt als bedeutendstes Werk des Schriftstellers.
Seit 1965 unterstützte Günter Grass den Wahlkampf der SPD. Er traf mit Willy Brandt zusammen und wurde 1982 selbst Mitglied der Partei. Für seine Verdienste um Prosa und Lyrik erhielt Günter Grass 1965 den Georg Büchner Preis. Zwischen 1983 und 1986 begleitete Grass das Amt des Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin. 1988 führte ihn eine Studienreise nach Indien. Er wurde begleitet von seiner zweiten Frau, der Organistin Ute Grunert. Im Jahre 1999 erhielt Günter Gras den Nobelpreis für Literatur. Sein Schreibstil gilt als umstritten und fand in John Irving oder Salman Rushdie begeisterte Nachahmer.
Wichtigste Werke
Die Blechtrommel
Hundejahre
Der Butt
Die Rättin
Ein weites Feld
Links
www.guenter-grass-haus.de
www.grass-medienarchiv.de
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Die Blechtrommel
Für den 1959 erstmals erschienenen Roman "Die Blechtrommel" erhielt Günter Grass den Literaturnobelpreis.
Rezension von Buchhexe Redaktion