Hilda und der Troll
Zusammenfassung zu “Hilda und der Troll”
Das Mädchen Hilda lebt mit ihrer Mutter in einem Holzhaus inmitten der Wildnis. Dort begegnet sie auf ihren Streifzügen, bei denen sie malt und die Gegend erkundet, den fantastischsten Wesen. Bei ihnen im Haus kehrt ein Holzmännchen ein, wenn Hilda vergisst, die Tür zu schließen. Es bringt der Familie zwar Feuerholz, doch so ganz geheuer ist der Gast Hilda nicht, wenn er sich vor den Kamin legt. Nachdem sie in einem Buch über Trolle gelesen hat, bricht sie von zu Hause zum Malen auf und meint, in einer Felsformation einen versteinerten Troll zu sehen. Diesen möchte sie unbedingt abzeichnen und um auf Nummer sicher zu gehen, lässt sie Hörnchen eine Glocke an einem langen Felsvorsprung befestigen. Nach dem Zeichnen schläft sie ein und wird tatsächlich vom Klingeln der Glocke geweckt. Zu allem Überfluß hat es auch noch angefangen zu schneien…
Wichtige Charaktere
- Hilda
- ihr Freund Hörnchen
- ihre Mutter
- das Holzmännchen
- ein Steintroll
Leseprobe
Alle Bände der Reihe
Hilda und der Troll
Hilda und der Mitternachtsriese
Hilda und die Vogelparade
Hilda and the Black Hound (noch nicht ins Deutsche übersetzt)
Persönliche Bewertung
Traumhafter Auftakt einer Comicwelt, von der man gar nicht genug bekommen kann!
„Hilda und der Troll“ ist der erste Hilda-Comic, den Luke Pearson gezeichnet hat. Erstmals unter dem Titel „Hildafolk“ in wesentlich kleinerem Format im Original erschienen, ist trotz der nur 24-seitigen Geschichte mittlerweile ein gebundenes Comic-Album mit Leinenrücken geworden. Spotlackprägungen, grafisch gestaltete Vor- und Nachsatzblätter sowie eine Karte, ein Blick in Hildas Zimmer und in das Buch „Trolle und andere gefährliche Kreaturen“ machen diesen ersten Band zu einem echten Schmuckstück im Bücherregal.
Die Einflüsse von Hayao Miyazaki und Tove Jansson auf Pearsons Hilda sind leicht auszumachen und zeigen an, in was für eine Welt der Leser sich begibt. Es ist eine Welt, in der es niemanden wundert, wenn ein Holzmännchen ins Haus hineinspaziert kommt, wenn man bei einem Spaziergang einen Meeresgeist oder einen Riesen trifft. Die Magie, die viele Kinder und manche Erwachsene noch in ihrer Welt mittels Phantasie wahrzunehmen wissen, begegnet einem hier auf jeder Seite. Selbst die blauen Haare Hildas wirken auf den Leser normal, ebenso, dass sie keinen Vater zu haben scheint. Es ist eben so wie es ist in Pearsons Hildawelt. Augenzwinkernd nimmt man zur Kenntnis, dass Hildas Mutter selber einen zeichnerischen Beruf zu haben scheint und Hilda ebenso gerne malt. Formell wohltuend ist die unregelmäßige Gestaltung der Panels und einzelnen Seiten. Pearson löst Rahmen auf, wo sie ihm zu eng sind, oder setzt Panels in ein ganzseitiges Hintergrundbild.
Die ohne große Wendungen spannend erzählte Episode aus Hildas Leben beeindruckt nicht nur mit der alles durchströmenden Phantasie, sondern auch mit Witz und Weisheit. Gleich zweimal wird Hilda in der Geschichte ihre Vorurteile über Bord werfen müssen. Holzmännchen und Troll sind ganz anders als sie denkt. Das Holzmännchen sagt sehr kluge Dinge, genau wie der Perspektivwechsel von Hilda am Boden und dem Riesen in der Luft sind dies die Dinge, die das Buch weit davon entfernen, einzig ein Comic für Kinder zu sein. Über jede Altersgrenze und Geschlechter hinweg ist das Hilda-Universum viel zu verlockend, um nicht noch sehr lange fortgeführt zu werden. Viele der Figuren bleiben aufgrund der Kürze oberflächlich, bergen aber ein enormes Potenzial. Ein Blick auf die Karte am Anfang des Comics lässt vermuten, dass dies erst die Spitze des Eisbergs der Hildawelt ist.
Fazit
Der Auftakt einer Comic-Reihe mit recht abruptem Ende, von der ein starker Sog ausgeht. Zum Glück sind schon weitere Titel erschienen, die Elfen aus „Hilda und der Mitternachtsriese“ kündigen sich in den Bildern dieses Bandes bereits an. Wer Miyazaki und die Mumins mag, wird sich auch in Hildas Welt wohlfühlen!
- Originaltitel
- Hilda and the Troll, vormals Hildavolk
- ISBN10
- 3943143678
- ISBN13
- 9783943143676
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 36 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 6 Jahren