Das schwarze Buch der Farben
Zusammenfassung zu “Das schwarze Buch der Farben”
Der Junge Thomas erlebt in diesem Buch die wichtigsten Farben anhand von Beispielen aus der Natur: von Gelb, Rot, Braun über Blau, Weiß und Grün bis hin zur „Königin der Farben“: Schwarz. Thomas ist blind und mag alle Farben, denn er kann sie hören, riechen, fühlen und schmecken.
Während sich jeweils auf der linken oberen Seite jeder Doppelseite ein kurzer Text in Blindenschrift und am Ende der Seite in Druckschrift befindet, sind auf der rechten Seite den Text aufgreifende Abbildungen in Relieflack zu sehen und zu erfühlen. Das Buch ist durchgängig mit schwarzen Seiten und in silberner Schrift gehalten. Am Ende steht das vom Franzosen Louis Braille 1825 erfundene Braille-Alphabet, die Schrift aus sechs Punkten, mit der Blinde lesen können.
Wichtige Charaktere
- Thomas
Zitate
„Die Farbe Rot ist so süß wie eine Erdbeere und so saftig wie eine Wassermelone, und sie tut weh, wenn sie aus einem abgeschürften Knie quillt.“
„Die Farbe Braun raschelt unter seinen Füßen, wenn die Blätter vertrocknet sind. Manchmal duftet sie nach Schokolade und manchmal riecht sie sehr schlecht.“
Links
Persönliche Bewertung
Ein Farbenbuch der ganz besonderen Art
„Das schwarze Buch der Farben“ sensibilisiert für die Welt der blinden und sehbehinderten Menschen. Es inspiriert dazu, Farben einmal anders wahrzunehmen, alle Sinne einzusetzen. Von sehenden Menschen werden bestimmte Sinne wie das Riechen, Schmecken und Fühlen häufig vernachlässigt, die für blinde Menschen essenziell sind. Dieses Buch hilft dabei, sich wieder auf sie zu besinnen und die Welt mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen zu erkunden. Die Abbildungen in Relieflack sind für Sehende sehr ästhetisch anzuschauen. Es ist jedoch fraglich, ob ob blinde oder sehbehinderte Menschen die komplexen Reliefabbildungen inhaltlich wahrnehmen und verstehen können. Damit haben Blinde, die laut Klappentext auch als Zielgruppe des Buches angedacht waren, am eindrucksvollsten Element des Buches vielleicht eher weniger Freude. Damit Blinde die Abbildungen tatsächlich auch gut erkennen und die Erdbeeren, das Gras, die Blumen und den Grashüpfer darauf identifizieren können, hätten die Illustrationen vermutlich vereinfacht und nach bestimmten Kriterien gestaltet sein müssen. Dann wären sie für Sehende jedoch weniger ansprechend geworden.
Fazit
Das vermeintliche Paradox – ein Buch der Farben, ohne Farben dargestellt – ist eine interessante Idee, die die Frage aufgreift: Wie nehmen blinde oder sehbehinderte Menschen Farben wahr? Es ist wünschenswert, dass ein solches Buch in Bildungseinrichtungen eingesetzt wird, um Verständnis zu schaffen und den Horizont der jungen Leser, aber auch den von Erwachsenen, zu erweitern. Auch als Geschenkbuch für sehende Menschen eignet sich „Das Schwarze Buch der Farben“ sehr gut.
- Originaltitel
- El libro negro de los colores
- ISBN10
- 3596853052
- ISBN13
- 9783596853052
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2008
- Gebundene Ausgabe
- 24 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 5 Jahren