Montignac Rezepte und Menüs
oder: Die feine Küche nach der Methode Montignac
Zusammenfassung zu “Montignac Rezepte und Menüs”
Die Montignac-Methode ist eigentlich das, was gemeinhin als Diät bezeichnet wird. Ihr Grundprinzip beruht auf der Beachtung des glykämischen Indexes von Kohlenhydraten. Aber das ist eben nur „ein“ Grundprinzip, denn die Methode appelliert an Grundeinstellungen zum Thema Essen und Nahrung. Und macht man sich diese zu eigen, hat man gute Chancen auch sein Gewicht zu reduzieren. Und zudem noch gesund und fit zu werden.
In dem vorliegenden Montignac-Kochbuch werden die Bausteine der eigentlichen Montignac-Methode nur gestreift. Eindringlich verweist der Autor darauf, seine Grundlagenwerke zu lesen. Hauptsächlich liefert das Buch Rezepte, die sich unter Beachtung der von Montignac vorgeschlagenen Ernährungsweise, kochen und genießen lassen. Und doch wird mehr geboten als ein Kochbuch. Dafür sorgt schon die Einleitung, in der Montignac die Gefahren der industriellen Fertignahrung vorträgt. Das erste Kapitel steht dann ganz im Sinne einer Kurzeinführung in die Montignac-Methode und verrät allerhand Wissenswertes über „Zusammensetzung und Nährstoffgehalt von Lebensmitteln“. Richtig spannend ist Kapitel Zwei: Hier geht es um „Lebensmittel mit verkannten Ernährungseigenschaften“, zu denen Wein, Schokolade, Gänseleber und Gänsefett sowie Rohmilchkäse gehören. Diese Lebensmittel sind Montignac zufolge gesund und sollten auf dem Speiseplan nicht fehlen. Kapitel Drei ist dann eher praktisch orientiert und schlägt ganz konkrete „Menüs für drei Monate (in Phase I)“ vor. Hier findet der Leser tabellarisch aufgelistet Rezeptvorschläge für drei Monate sowohl für das Mittagessen als auch für das Abendbrot. Frühstück und Snacks werden im Fließteil des Textes eher allgemein abgehandelt. Ab Seite 55 fängt dann der eigentliche Rezeptteil an, der sich an der üblichen Gliederung nach Vorspeisen, Hauptgerichten, Frischen Gemüsebeilagen, Kohlenhydrathaltigen Gerichte orientiert. Überraschenderweise lesen sich die vorgestellten Rezepte ausgesprochen lecker und gar nicht spartanisch. Nach einer Schlussbemerkung, die noch einmal die grundlegendsten Prinzipien der Montignac-Methode vorstellt, schließt dieses Koch-Ratgeber-Buch mit einer Rezeptübersicht.
Zitate
„Wer sich nicht damit zufriedengegeben hat, eine Gewichtsabnahme mit Hilfe einiger Prinzipien herbeizuführen, sondern sich stattdessen darum bemüht hat, die Methode hinsichtlich ihrer Ernährungsphilosophie richtig zu verstehen, hat nicht nur den erhofften dauerhaften Erfolg erzielt, sondern auch eine unerschöpfliche Quelle der Gesundheit und des Wohlbefindens entdeckt.“
„Wer sich noch nicht mit den Grundlagen der ‚Montignac-Methode‘ vertraut gemacht hat und dazu neigt, sich lediglich an die Empfehlungen dieses Buches zu halten, sollte meinen Rat befolgen und sich zunächst mit den Prinzipien der Methode durch die Lektüre der Werke aneignen. Nur unter dieser Voraussetzung läßt sich aus dem Inhalt dieses Buches Nutzen ziehen.“
„Die westliche Welt ist sich seit kurzem bewußt, daß in dem Großteil der industriell gefertigten Nahrungsmittel keine Nährstoffe mehr enthalten sind. Deshalb empfiehlt die Pharmaindustrie die Einnahme von Zusatzpräparaten in Form von Tabletten oder Kapseln. Da dies ein lukratives Geschäft darstellt, ist sie auch nicht an einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten interessiert.“
Auszug aus den Rezepten
Rettichcremesuppe
Griechischer Salat
Gebratene Färsenleber
Linsen mit Speck
Spaghetti Carbonara
Mangocreme mit Kiwipüree (sehr leichte Ausnahme)
Weitere Bücher zur Montignac-Methode
„Essen gehen und dabei abnehmen“
„Ich esse, um abzunehmen“
Persönliche Bewertung
Ein Diätkochbuch mit etwas drögem Charme, das Lust auf Essen macht
Ein Diätkochbuch, das Lust auf Essen macht? So etwas gibt es tatsächlich! Vorausgesetzt man ist kein überzeugter Fast-Food-Fanatiker, bekommt man beim Lesen der von Michel Montignac präsentierten Rezepte wirklich Appetit auf eine echte Ernährungsumstellung. Denn „Jacobsmuscheln mit Schinken“ hören sich doch einfach mal verführerisch an. Schaut man genauer hin, ist nicht einmal die Zutatenliste besonders abschreckend. Die meisten der verlangten Lebensmittel und Zutaten lassen sich in guten Supermärkten besorgen. Die von Montignac in dem Rezeptteil vorangestellten Betrachtungen, zu dem „Was und Wie wir dieses Was essen“, sind eine eindringliche Ermahnung, doch endlich einmal das Industrie-Essen, dass viele von uns in sich hineinschaufeln, zu hinterfragen. Eines ist allerdings nötig, will man sich nach der Montignac-Methode ernähren. Man muss tatsächlich kochen. Dass dieses Kochen dann nicht besonders aufwendig ist, steht auf einem anderen Blatt, aber ohne Kochen geht es nicht. Also, auf in die Küche! Denn wenn Montignac Recht hat, dann werden Figur und Gesundheit es danken. Eines muss Montignac sich jedoch auch für dieses Buch vorhalten lassen: für die Gesamtheit der Diät-Bessenen ist seine Herangehensweise (und auch sein Schreibstil) ein wenig arg wissenschaftlich geraten. So sieht dieses Kochbuch dann auch gar nicht wie ein Kochbuch, sondern eher wie eine wissenschaftliche Arbeit über Rezepte aus. Aber davon kann man ja abstrahieren, dem Genuss und der Figur zuliebe.
Fazit: Ein Diätkochbuch, das Lust auf Essen macht – vorausgesetzt man lässt sich von dem drögen Charme, unter dem dieses Kochbuch seine Reize versteckt, nicht abschrecken.
- Originaltitel
- Recettes et Menus Montignac
- ISBN10
- 393098900X
- ISBN13
- 9783930989003
- Dt. Erstveröffentlichung
- 1995
- Gebundene Ausgabe
- 283 Seiten