Pongo sucht die Sonne

Autoren
Illustrator
Jesse Hodgson
Übersetzer
Marc Schmid
Verlag
Knesebeck Verlag

Zusammenfassung zu “Pongo sucht die Sonne”

Pongo ist ein einsamer Orang-Utan. Er lebt im dichten, dunklen Regenwald versteckt im Unterholz, wohin sich nie ein Sonnenstrahl verirrt. Daher beschließt er, die Sonne zu suchen, und begibt sich auf eine Reise, die ihn immer höher im Dschungel hinaufklettern lässt. Er weiß von der Sonne nur, dass sie sehr hell und orange sein soll, ebenso wie er selbst. Bei seiner Suche kommt es zu einigen Verwechslungen mit „unechten Sonnen“, die sich als andere Tiere entpuppen. Ganz oben angekommen findet Pongo dafür dann sogar gleich zwei „echte“ Sonnen…

Wichtige Charaktere

  • Orang-Utan Pongo
  • eine Schlange
  • ein Pavian
  • Bienen
  • Papaya

Zitate

„Plitsch platsch plitsch platsch, machte der Regen tagein, tagaus auf den Blättern.
‚Ich bin ein so einsamer Orang-Utan‘, seufzte ein sehr durchnässter Pongo.
‚Es ist so nass und düster hier im Regenwald.“

„Pongo schwang sich auf in die Baumwipfel.
Er sah etwas in den starken Ästen eines Baums schimmern.“

Illustrationen aus dem Buch

Pongo sucht die Sonne

Pongo und die Schlange

Persönliche Bewertung

Lustiges und hochromantisches Dschungelerlebnis in Buntstiften

4 von 5

Dieses Bilderbuch von Jenny Hodgson spielt nicht nur im Regenwald, sondern ist erfreulicherweise sogar mit Pflanzenfarben gedruckt. Dabei ist es inhaltlich gar kein typisches Umweltschutzbuch. Doch wer die Geschichte mit seinem sympathischen Hauptcharakter gelesen und die Schönheit des Dschungels betrachtet hat, der wird dies indirekt hoffentlich auch zu schützen wissen. Die Aufmachung des Buchs ist konsequent an der Kulisse ausgerichtet. So gibt es keine Hochglanzseiten, die Buntstiftzeichnungen erscheinen auf mattem FSC-Papier. Hochwertig produziert, mit grünem Halbleineneinband und einer Prägung des Titels, werden an diesem Buch nicht nur Kinder, sondern auch bibliophile Menschen ihre Freude haben.

Die zu Sonnen stilisierten Buchtaben „O“ in Pongos Namen auf dem Titel deuten, im Nachhinein betrachtet, bereits die Doppeldeutigkeit der Geschichte an. Pongo sucht nämlich eigentlich nicht nur die Sonne als solche, weil er in der dunklen unteren Schicht des Regenwaldes sitzt und es regnet, er sucht auch eine Sonne im übertragenen Sinne, eine Freundin und eine Aufmunterung seiner Traurigkeit. Das Ende macht das Buch somit hochromantisch und ist auch für Verliebte eine Überlegung wert. Für Kinder ist sicher der Handlungsablauf am interessantesten. Er steigert sich, indem Pongo immer höher hinaufklettert und immer neue Tiere trifft. Durch seine Wahrnehmung kommt es zu lustigen Verwechslungen. Kurz vor Schluss findet sich eine Übersicht aller Stationen des Orang-Utans auf dem Weg zur Sonne.

Insgesamt ist es ein eher ruhigeres Buch mit wenigen Details, auch wenn man auf den einzelnen Seiten Käfer, Frosch oder Ameisen finden kann. Der Fokus liegt aber ganz klar auf Pongo und seinen Begegnungen. Was Hodgson bei der Gestaltung des 2012 ausgezeichneten Buchs mit ihrem Kalt-Warm und Hell-Dunkel Kontrast alles richtig macht, bei den Begegnungen unterläuft ihr doch ein Fehler, den Biologen schwerlich verzeihen werden. Ein Orang-Utan und ein Pavian würden sich in der freien Wildbahn niemals begegnen, sie leben auf verschiedenen Kontinenten. Wer sich für ähnliche Bücher, die im Dschungel spielen interessiert, bei denen ebenfalls die Sonne vorkommt, dem sei „Als die Sonne ein Kind war“ wärmstens empfohlen.

Fazit

Ein sehr natürlich, umweltbewusst und hochwertig hergestelltes, ruhig erzähltes Buch mit Witz, Romantik und Doppeldeutigkeit! Für die Zielgruppe, aber auch für alle Romantiker, Verliebte oder Sammler als Geschenk zu empfehlen. Biologen könnte der inhaltliche Fauxpass stören.

Originaltitel
Pongo
ISBN10
3868737235
ISBN13
9783868737233
Dt. Erstveröffentlichung
2014
Gebundene Ausgabe
32 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 3 Jahren