Meine rätselhaften Lehrjahre (1) – Der Fluch der falschen Frage

Autoren
Illustrator
Seth
Übersetzer
Sabine Roth
Verlag
Goldmann Verlag
Anspruch
3 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Meine rätselhaften Lehrjahre (1) – Der Fluch der falschen Frage”

Während der dreizehnjährige Lemony Snicket mit seinen Eltern in einem Café am Bahnhof sitzt und auf seinen Zug wartet, steckt ihm eine Dame einen Zettel zu. Lemony befolgt die Anweisungen, klettert aus dem Toilettenfenster und steigt in einen „Roadster“. Die Frau ist seine neue Mentorin, S. Theodora Markson, und zusammen sind sie auf dem Weg zu ihrem neuen Fall. Ihre neue Kundin hat sie nach Schwarz-aus-dem-Meer bestellt, einem fast menschenleeren, sehr abgelegenen Ort, wo Theodora und Lemony einen entwendeten Gegenstand von hohem Wert wiederfinden sollen. Die Diebe der Statue von einer Bordunbestie, denn darum handelt es sich, sollen die Mallahans sein, die im Leuchtturm wohnen.

Also begeben sich Lemony und Theodora zum Leuchtturm, wo sich Lemony mit Moxie, der Tochter der Leuchtturmfamilie, anfreundet und von ihr erfährt, dass sich die gesuchte Statue schon immer im Besitz der Familie Mallahan befand. Was steckt also hinter dem Diebstahl? Theodora zeigt sich uneinsichtig uns besteht darauf, die Statue für die Auftraggeberin zurückzustehlen. Bei der nächtlichen Aktion geht jedoch etwas schief, die örtliche Polizei taucht auf und Lemony macht Bekanntschaft mit  Ellington Feint, die nahe des Leuchtturms in einem Baumhaus wohnt und ihren Vater sucht. Und nicht zum ersten Mal im Verlauf der Geschichte stellt sich Lemony die vollkommen falsche Frage…

Wichtige Charaktere

  • Lemony Snicket
  • S. Theodora Markson
  • Moxie Mallahan
  • Ellington Feint
  • Boing und Quietsch
  • Mimi und Harvey Mitchum
  • Dashiell Qwertz
  • Mrs. Sallis
  • Brandhorst
  • Prosper Weiss

Zitate

„Ich dachte, wenn ich nur konzentriert genug starre, könnte ich vielleicht die Lichter der Hauptstadt sehen, die so unerreichbar weit weg lag. Das war natürlich Unsinn, aber warum darf man nicht ab und zu aus dem Fenster starren und Unsinn denken, solange es der eigene Unsinn ist?“

„Ich ging ins Bad mir die Zähne putzen. Zähne sollte man immer putzen, wenn man gerade wütend ist, weil man dann fester bürstet und die Zähner sauberer werden.“

„Am nächsten Morgen wurde mir klar, warum unser Zimmer Fernostsuite hieß. Es lag im fernsten östlichsten Zipfel des Gebäudes, sodass sich die allerersten Sonnenstrahlen durch die Fensterläden zwängten und mir in die Augen pikten. ‚Geht spielen‘, befahl ich den Sonnenstrahlen. ‚Ich komm dann schon.‘ Die Sonnenstrahlen bestanden darauf, dass ich jetzt sofort kam, also setzte ich mich im Bett auf und ging ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen und andere Kleider anzuziehen.“

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Persönliche Bewertung

Absurd und sprachlich pointiert, doch stellenweise ohne roten Faden

4 von 5

Lemony Snicket dürfte vielen Lesern aus seiner überragenden und erfolgreich verfilmten Buchreihe „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ bekannt sein. Mit diesem Vorwissen ist die Skurrilität seiner neuen Reihe keine Überraschung, schließlich wird sie schon im Klappentext angekündigt. Und genau so präsentiert sich „Der Fluch der falschen Frage“: Voller Absurditäten, sowohl in der Handlung als auch in den Charakteren oder den begleitenden Kommentaren bzw. Gedanken des Ich-Erzählers Snicket. Was dabei ein wenig auf der Strecke bleibt, sind die Tiefe der Charaktere und die Geschichte selbst. Zwar zieht sich der Diebstahl oder vermeintliche Diebstahl der Figur durch die gesamte Geschichte, Hochspannung kommt jedoch nicht auf, und einen klassischen Krimi darf man auch nicht erwarten. Zumindest gelingt es Snicket, seine Leser auf einige falsche Fährten zu locken, obwohl sie eigentlich offensichtlich sein müssten.

Eine seiner großen Stärken ist Snickets schräger Humor und sein Sprachtalent, das dem Leser zahlreiche ungewöhnliche Vergleiche und anderweitige sprachliche Highlights beschert – die von der Übersetzerin Sabine Roth gekonnt ins Deutsche übertragen wurden. Sicher ist: Wer keinen Sinn für Albernheiten und Abschweifungen hat, wird mit Lemony Snicket auch in dieser Reihe nicht warm werden. Wer jedoch seinen spitzfindigen Humor zu schätzen weiß, wird sich wunderbar amüsieren. Ein echtes Highlight sind hier auch die Vignetten und ganzseitigen Illustrationen von Seth in Schwarz-Blau-Weiß, die die Geschichte begleiten.

Dieses Buch endet mit einem echten Cliffhanger, im Grunde ist auf der letzten Seite kaum eine Frage beantwortet, der Fall noch lange nicht gelöst. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Suche nach der Bordunbestie und Brandhorst in den Folgebänden fortsetzen wird und welche Absonderlichkeiten die Leser im weiteren Verlauf von Snickets „Autobiografie“ erwarten…

Fazit

„Der Fluch der falschen Frage“ ist ein unterhaltsames Buch, das vor allem durch seinen skurrilen Humor und die scharfsinnnigen Beschreibungen punktet. Leider bleibt Lemony Snickets neue Reihe hinter seiner herausragenden „Reihe betrüblicher Ereignisse“ zurück.

Originaltitel
Who Could That Be at This Hour? All The Wrong Questions 1 (Noir Book 1)
ISBN10
3442312744
ISBN13
9783442312740
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
224 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 9 Jahren