Die kleinen Rosinchen – Meine ersten Wörter
Zusammenfassung zu “Die kleinen Rosinchen – Meine ersten Wörter”
Das Bilderbuch ist zur spielerischen Erweiterung des Wortschatzes gedacht. Dementsprechend gibt es nur in der Rubrik „Vorlesestunde“ zusammenhängende Textpassagen in Form von Märchennacherzählungen. Das Buch beginnt mit einem kurzen erklärenden Vorwort und der Vorstellung der einzelnen Registerkarten bzw. Kapitel. In den ersten drei Kapiteln geht es in verschiedene Lebensräume, in denen Kinder sich bewegen, wie etwa das eigene Zuhause („Meine Welt“), den Supermarkt („Unterwegs“) oder auf den Spielplatz („Spielzeit). Die genannten Kapitel haben je vier themenrelevante Unterpunkte. Bevor es zur bereits erwähnten „Vorlesestunde“ mit fünf Märchen kommt, können die Kinder im vierten Abschnitt des Buchs „Lernzeit“ das Zählen bis 20, Farben und Formen, Jahreszeiten und das Benennen von Dingen gezielt üben. Abschließend gibt es „Ratespiele“, die Bezug auf den vorangegangenen Inhalt nehmen und mit einer „Lernkontrolle“ vergleichbar sind.
Wichtige Charaktere
- die kleinen Rosinchen
Zitate
„Liebe Eltern,
das Konzept von ‚Meine ersten Wörter‘ orientiert sich an den wertvollen Erfahrungen von Müttern und Vätern und ist somit ganz nah an den Bedürfnissen der Kleinen ausgerichtet.“
Alle Bände der Reihe
Die kleinen Rosinchen – Meine ersten Wörter
Die kleinen Rosinchen – Was versteckt sich hier?
Persönliche Bewertung
Locker-leicht illustrierte und abwechlungsreiche spielerische Wortschatzerweiterung für die Kleinsten
Im Mittelpunkt dieses wattierten Bilderbuchs steht ganz klar die Zielgruppe und ihre Lebenswelt. Nicht nur, weil es der Inhalt des Buches ist, sondern weil alles anhand eines Geschwisterpaars (die kleinen Rosinchen) lebendig dargestellt wird. Die Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend gestaltet. Es gibt Hervorhebungen mit Spotlack auf dem Cover, die Möglichkeit, den Namen des Kindes („Dieses Buch gehört:“) einzutragen, Registerkarten sowie ein Lesebändchen. Mit den beiden letztgenannten Extras folgt das Buch wunderbar seinem eigenen Konzept, je nach Stimmung des Kindes ein anderes Kapitel aufzuschlagen. Lesebändchen und Registerkartenoptik am Seitenrand zur Unterteilung der verschiedenen Kapitel sind in der Praxis sicherlich sehr hilfreich. Einziger „Schönheitsfehler“ ist der verrutschte Aufdruck auf dem Buchrücken.
Das Buch bezieht die Zielgruppe gelungen in die Handlungen ein. Unter den einzelnen Bildern stehen direkte Ansprachen an die Kinder, wie etwa „Was gibt es noch in deinem Schlafzimmer?“ oder „Kannst du die Tiergeräusche nachmachen?“, die die Interaktion fördern. Auf den Bildern selber sind verschiedene Gegenstände oder Tiere aus bestimmten Themenfeldern abgebildet und meistens auch mit Namen beschriftet. Mittendrin sind immer die „kleinen Rosinchen“, ein Geschwisterpaar, und manchmal auch noch andere Kinder. Dass das Buch im Original aus England stammt, merkt man an einigen Eigenheiten wie dem roten Briefkasten oder der Auswahl des Märchens „Goldlöckchen und die drei Bären“, welches dort zu einem der populärsten Märchen überhaupt gehört. Die Märchen sind gekürzt und für die Zielgruppe modifiziert nacherzählt, die Handlung wurde an zu grausamen Stellen verändert.
Die Illustratorin Katie Saunders weiß mit ihrem kindlichen Stil zu gefallen: u.a. haben die Kinder überdimensionierte Köpfe. Manchmal übertreibt sie es aber mit der freundlichen Darstellung. Wenn etwa tote Tiere wie Fische im Supermarkt im Kühlregal liegen, dann lächeln sie in der Realität nicht freundlich und sehen aufgeweckt aus, sondern sind eben tot. Statt Eiern und Fleischvarianten Raum zu bieten, hätte sie auch gerne mehr Früchte unterbringen dürfen, statt nur Apfel, Banane, Birne und Erdbeere. Auch bei der Milch gibt es mittlerweile sogar in „normalen“ Supermärkten Alternativen zu Kuhmilch, wie etwa Soja-, oder Reismilch. Was bei der Darstellung des Supermarktes auffällt, schlägt sich auch in der Ausgestaltung der Figuren wieder. Die gängigen und mittlerweile längst hinterfragten Rollenklisches von (blauen) Jungen, die sich für Autos interessieren und (rosa) Mädchen, die sich im Röckchen für das Tanzen begeistern. Sicher mag es an der Lebenswelt vieler Kinder orientiert sein, dies abzubilden fördert jedoch einen nie enden wollenden Kreislauf von Gender-Stereotypen. Hier hätte sich der Rezensent mehr Mut in der Darstellung einer modernen Lebenswelt gewünscht, statt im Konservativen zu verharren. Auch bei der Auswahl der dargestellten Haustiere wirken der Hamster, ein nachtaktives Tier, ein einzelnes Kaninchen oder ein Vogel im Käfig wenig überzeugend.
Fazit
Das wattierte illustrierte Bilderbuch vermag die Neugier der Zielgruppe gekonnt zu stimulieren und bezieht sie immer wieder mit direkter Ansprache in das Geschehen mit ein. Manche Dinge hätte man sich etwas moderner dargestellt gewünscht, der Wortschatz wird davon unberührt aber spielerisch erweitert. Vielleicht schafft es neben dem Klappenbuch ja auch der im Original bereits erschienene Weihnachtsband um „Die kleinen Rosinchen“ nach Deutschland…
- Originaltitel
- Toddler Treasury
- ISBN10
- 3942453290
- ISBN13
- 9783942453295
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 48 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 18 Monaten