Chroniken der Unterwelt (1) – City of Bones
Zusammenfassung zu “Chroniken der Unterwelt (1) – City of Bones”
Als Clary mit ihrem besten Freund Simon einen Club besucht, beobachtet sie, wie ein Junge und ein Mädchen in einem Lagerraum verschwinden und von zwei mysteriösen Gestalten verfolgt werden. Als sie ihnen folgt, wird sie Zeugin einer seltsamen Szene: Der Junge ist gefesselt und wird anschließend von einem seiner beiden Verfolger getötet. Anstatt eine Leiche zu hinterlassen, löst sich das Opfer in Luft auf. Als ihr Simon zusammen mit dem Türsteher zur Hilfe kommen möchte, stellt Clary fest, dass niemand außer ihr die drei Personen sehen kann. Schon sehr bald trifft sie erneut auf Jace, einen der drei Schattenjäger. Nach einem Streit mit ihrer Mutter geht Clary erneut mit Simon aus und bekommt die Gelegenheit, von Jace mehr über die Schattenjäger zu erfahren. Ihr Gespräch wird jedoch von einem Anruf ihrer Mutter unterbrochen, die gerade in ihrer Wohnung überfallen zu werden scheint. Als Clary in der Wohnung nachsieht, wartet dort ein beängstigendes Wesen auf sie, ein Ravener. Es gelingt ihr, ihn zu töten, bevor ihr schwarz vor Augen wird.
Jace nimmt sie nach diesem Zwischenfall mit ins Institut, das Quartier der Schattenjäger. Dort sind seine Mitstreiter wenig erfreut darüber, dass Clary in einen Teil ihrer Geheimnisse eingeweiht wurde. Schon ihre Anwesenheit führt zu heftigen Diskussionen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Clary mit der Welt der Schattenjäger mehr gemeinsam hat als sie vorher ahnte. Unterdessen sorgt sich Clary sehr um ihre Mutter und weiß nicht mehr, was und wem sie noch glauben kann, als sie bei einem alten Freund der Familie, Luke, Zeuge werden, wie dieser Besuch von zwei Hexenmeistern erhält, die er offensichtlich zu kennen scheint. Auf der Suche nach ihrer Mutter muss sich Clary ihrer Vergangenheit stellen und der Wahrheit um Jace ins Auge sehen…
Wichtige Charaktere
- Clarissa „Clary“ Fray
- Jace Wayland
- Clarys Mutter Jocelyn
- Simon
- Isabelle und Alec
- Hodge
- Madame Dorothea
- Luke
- Valentin
Zitate
„Sie war zu überrascht, um zu schreien. Am schlimmsten war das Gefühl, ins Nichts zu stürzen; das Herz schoss ihr hinauf in die Kehle und ihr Magen begann, sich aufzulösen. Sie streckte die Hände aus und versuchte, sich an irgendetwas festzuhalten, was ihren Fall verlangsamen würde.
Ihre Finger schlossen sich um Äste und rissen dabei Blätter ab. Dann traf sie so hart auf dem Boden auf, dass sie mit Hüfte und Schulter über die Erde schrammte. Sie rollte zur Seite und schnappte atemlos nach Luft. Gerade als sie sich aufsetzen wollte, landete jemand auf ihr.“
„Clary beobachtete Isabelle im Spiegel, als diese ihren Kleiderschrank durchstöberte. Ihr Zimmer sah aus, als sei darin eine Discokugel explodiert. Die Wände waren schwarz und schimmerten golden von der Farbe, die jemand in schwungvoller Schwammtechnik aufgetragen hatte. Überall lagen Kleidungsstücke: auf dem zerwühlten schwarzen Bett, über den Lehnen der Holzstühle. Sie quollen aus dem Schrank heraus und hingen an der großen Garderobe, die an einer Wand platziert worden war. Der Frisiertisch, dessen Spiegel eine pinkfarbene Pelzumrandung besaß, war übersät mit Glitter, Pailetten und Rouge- und Pudertöpfchen.
‚Schönes Zimmer‘, sagte Clary und dachte sehnsüchtig an ihre orangefarbenen Wände zu Hause.“
Alle Bände der Chroniken der Unterwelt
1. City of Bones
2. City of Ashes
3. City of Glass
4. City of Fallen Angels
5. City of Lost Souls
6. City of Heavenly Fire (noch nicht erschienen)
Trailer zum Film
Persönliche Bewertung
Fesselnder erster Band einer Jugendbuchreihe voller Fantasygestalten, Action und Beziehungsdramen
Wer den ersten Band von Cassandra Clares populärer Reihe von Jugendromanen nicht schon nach dem Erscheinen, sondern erst Jahre später liest, kann nicht umhin zu denken: Vieles davon kennt man schon, wenig scheint neu. Das ist jedoch der Autorin gegenüber mehr als ungerecht, schließlich erschien „City of Bones“ bereits 2007 in den USA, also Jahre, bevor Romane über Teenagermädchen, die in eine Fantasywelt rund um einen (natürlich attraktiven) männlichen Protagonisten hineingezogen werden, die Bücherregale und damit die Bestsellerlisten stürmten. Wenn man Vergleiche ziehen möchte, dann haben eher diverse Nachfolger anderer Autorinnen an Cassandra Clares Erfolgskonzept angeknüpft, ihr selbst kann die Abkupferei keinesfalls angelastet werden. Tatsache ist, dass sie eine düstere fantastische Welt geschaffen hat, die zwar vorrangig jugendlichen Mädchen und jungen Frauen zusagen dürfte, aber in jedem Fall mit ihren Wesen und den Verwicklungen, den actionreichen Kampfszenen und den zwischenmenschlichen Dramen zwischen den Charakteren eine hohe Faszination ausübt.
Mit Clary hat Cassandra Clare eine Hauptperson geschaffen, die sicherlich in der Zielgruppe Sympathien weckt. Sie ist in vieler Hinsicht ein typisches Teenagermädchen (das jedoch einen bestimmten Typ Mädchen, die „Tussis“, nicht leiden kann), mit einem besten Freund, wie ihn sich sicherlich viele Leserinnen wünschen, umschwärmt ohne dies zu merken, und später in einer verwirrenden Beziehung zu Jace, der hemmungslos mit ihr flirtet, dessen Absichten jedoch weitgehend im Dunklen bleiben. Diese Beziehungsprobleme erscheinen dem älteren Leser vermutlich recht klischeehaft (mehr soll hier nicht verraten werden), den Nerv der Zielgruppe dürften sie jedoch treffen.
Der Erzähler bleibt weitgehend ein personaler Erzähler, der auf Clary fokussiert und nur in wenigen Ausnahmen Szenen beschreibt, in denen sie nicht anwesend ist. So weiß die Leserin hauptsächlich genau das, was Clary nach und nach über die Welt der Schattenjäger lernt. Diese Welt ist so geheimnisvoll und unheimlich wie faszinierend, mit klassischen Fantasygestalten wie Vampiren, Werwölfen, Halbdämonen und Feen. Um die Schattenjäger und ihren Ursprung hat sich die Autorin eine Legende ausgedacht, die auf der Bibel basiert und dem einen oder anderen etwas pathetisch vorkommen mag, aber die Hintergründe plausibel erklärt. Überhaupt gelingt es Cassandra Clare sowohl ihre Figuren als auch ihre Kulissen mit Leben zu erfüllen, sodass man sich dem Sog ihrer Geschichte kaum entziehen kann.
Fazit
Hohen Anspruch darf man von diesem Buch nicht erwarten, dafür aber actionreiche Kämpfe, eine düstere Welt voller fantastischer Figuren und eine Hauptfigur, mit deren Problemen und Verwirrungen sich junge Leserinnen sicherlich gut identifizieren können. 500 Seiten, die sich wie im Flug lesen und ihre Leser nicht langweilen!
- Originaltitel
- The Mortal Instruments. Book One. City of Bones
- ISBN10
- 3401061321
- ISBN13
- 9783401061320
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2008
- Gebundene Ausgabe
- 512 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 12 Jahren