Der große Entwurf

Eine neue Erklärung des Universums

Autoren
Übersetzer
Hainer Kober
Verlag
Rowohlt Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Der große Entwurf”

Wie ist das Universum entstanden? Warum gibt es das Universum überhaupt? Warum gibt es uns? Diese essenziellen Fragen der menschlichen Existenz, mit denen sich Gelehrte seit tausenden von Jahren beschäftigen, greifen Stephen Hawking und Leonard Mlodinow in ihrem neuen Buch auf und betonen dabei gleich mit dem für das Buch typischen Witz, dass die Antwort auf alle diese Fragen weitaus komplexer ausfällt als „42“ (Douglas Adams Fans wissen mit diesem Hinweis etwas anzufangen.) und dass die Forschung der vergangenen Jahre einige neue, revolutionäre Erkenntnisse hervorgebracht hat.

In den ersten Kapiteln des Buches wird ein Überblick über die Geschichte der Physik und der Astronomie gegeben und die ersten Theorien über das Universum werden vorgestellt, als Vorbereitung auf die spätere komplexere Erörterung neuer Forschungsergebnisse. Die wichtigsten physikalischen Grundgesetze werden erläutert sowie die bedeutendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Astronomie und Astrophysik mit ihren Theorien und Modellen vorgestellt. Die meisten davon sind vielen bereits aus dem Physikunterricht bekannt, doch ab der Quantenphysik wird es abstrakter und damit auch etwas anspruchsvoller. Spätestens die Theorie von den verschiedenen alternativen Geschichten und den möglichen parallelen Universen fordert dem Laienleser einiges an Vorstellungsvermögen und Konzentration ab. Eine der Kernaussagen, die den Autoren vor einigen hundert Jahren noch gehörige Probleme verursacht hätte, ist dafür recht simpel zu verstehen: für die Entstehung des Universums ist kein Schöpfer notwendig, es ist allein auf bestimmte physikalische Gesetze und Ereignisse zurückzuführen.

Zitate

„Wie die Abbildung zeigt, ist die habitale Zone in unserem Sonnensystem winzig. Zum Glück für diejenigen unter uns, die zu den intelligenteren Lebensformen gehören, liegt die Erde in dieser Zone!“
„Hatte es sich schon als schwierig genug erwiesen, die starke Kraft mit der elektromagnetischen und der schwachen Kraft zu verbinden, so waren diese Probleme doch nichts im Vergleich zu der Aufgabe, die Gravitation mit den anderen drei Kräften zu vereinigen oder auch nur eine separate Quantentheorie der Gravitation zu entwickeln.“

Persönliche Bewertung

anspruchsvolle populärwissenschaftliche Erklärung des Universums und seines Ursprungs

5 von 5

Großartig dargestellte und mit viel Humor und anschaulichen Beispielen beschriebene Entwicklung der verschiedenen Theorien über die Entwicklung des Universums bis hin zu den neuesten Modellen. In einer anspruchsvollen, jedoch gut verständlichen Sprache beschrieben und mit anschaulichen Illustrationen bebildert, bietet „Der große Entwurf“ auch für Laien eine faszinierende und vor allem lehrreiche Lektüre. Wer jedoch Hawkins‘ vorheriges Werk „Das Universum in der Nusschale“ gelesen, hat, dürfte zumindest auf den ersten 2/3 des Buches enttäuscht und gelangweilt sein.

Fazit

Wer Stephen Hawking liest, weiß im Allgemeinen, worauf er sich einlässt. Ein gewisses physikalisches Grundverständnis (und sei es die dunkle Erinnerung an den Physikunterricht in der Schule) ist auch bei diesem Buch vonnöten, um den einzelnen Kapiteln wirklich folgen und sich auf die verschiedenen Theorien und die rasante Vorstellung der verschiedenen Wissenschaftler und ihrer Ansätze einlassen zu können. Ohne diese Grundkenntnisse ist „Der große Entwurf“ zweifellos keine unterhaltsame, sondern eine sehr mühsame Lektüre, denn Hawking und Mlodinow erklären zwar alle Theorien, jedoch in sehr knapper Form. Wer sich an die wichtigsten physikalischen Größen und Gesetze erinnert, kann sich von der Entwicklung der verschiedenen, teils sehr abstrakten Modelle begeistern lassen und wird eine faszinierende Darstellung vergangener Forschungsansätze sowie der neuesten Forschungsergebnisse finden. Einzig fundamentale Theisten werden dieses Buch sehr unbequem finden, zeigt es doch sehr deutlich, dass keinerlei Art von Schöpfer oder „Gott“ für die Entstehung des Universums vonnöten ist.

Etwas zu kritisieren gibt es dennoch: wer Hawkins‘ „Universum in der Nussschale“ gelesen hat, findet in „Der große Entwurf“ wenig Neues und so ist fragwürdig, ob eine weitere Veröffentlichung notwendig war, und ob sie sich ohne den populären Namen auf dem Cover auch so gut verkaufen würde. Sicherlich gibt es bessere Bücher zum Thema, an Hawkins‘ und Mlodinows Darstellung der Materie für den Laien gibt es jedoch nichts auszusetzen, und da dieses Buch für sich betrachtet wird, gibt auch die große Übereinstimmung zur Nussschale keinen Punktabzug.

Leseprobe

Originaltitel
The Grand Design
ISBN10
3498029916
ISBN13
9783498029913
Dt. Erstveröffentlichung
2010
Gebundene Ausgabe
192 Seiten