Paper Toys

„Paper Toys“ ist ein Bastelspaß für geübte und geduldige Bastler und richtet sich daher an Menschen, die bereits über einschlägige Bastelerfahrung verfügen. Entgegen der Herstellerangaben für Kinder ab 6 Jahren, halten wir es für diese Zielgruppe eher nicht für geeignet, aufgrund der Komplexität und der langen Basteldauer pro Spielzeug. Auch gemeinsam mit den Eltern, die beim Basteln helfen, dürften Kinder schnell die Geduld verlieren. Denn aufgrund des (im Vergleich z.B. zu den Papiermonstern) dickeren glatten Bastelkartons dauert es sehr lange, bis die einzelnen Teile auch wirklich zusammenhalten. Kleber an den Fingern ist dabei unvermeidbar. Jugendliche, die bereits mit Bausätzen wie Lego Technik erfolgreich waren, dürften den Paper Toys und ihren technischen Skizzenanleitungen schon eher gewachsen sein. Wenn man zu zweit bastelt, kann man die authentisch angegebenen Zeiten pro Spielzeug durch paralleles Basteln ein wenig minimieren. Während die nostalgische Blechbox für späteres Bastelmaterial oder ähnliches eine erfreulichen Mehrwert bietet und wirklich toll aussieht, fehlte in unserem Set leider bei den Zusatzmaterialien der Draht, der für das Flugzeug benötigt wird.

Grundsätzlich kann man die einzelnen Teile ohne Probleme mit Hilfe der Ausstanzungen aus den Bastelbögen lösen, an einigen Stellen hätte man sich allerdings einen etwas saubereren Druck gewünscht (man musste in einigen Fällen mit der Schere nachhelfen, um weiße sichtbare Stellen am fertigen Modell zu vermeiden). Der einfache Mechanismus in den Figuren funktionierte teils nicht wie erhofft. Während der Autofahrer nur leicht wackelt und es sehr mühsam war, die Gärtnerin passend auszubalancieren, bewegt das Rhinozeros seine beweglichen Teile nicht auf glatten Böden und Flächen. Das Problem beim Clown war seine Kopfbedeckung – durch sie wurde der Hohlraum in seinem Kopf zu stark verengt, sodass der Augenmechanismus nicht mehr einwandfrei zu bedienen war. Das Monster aus der Kiste, der Hund, die Ente und der Hase haben allerdings verblüffend gut funktioniert! Die zu Beginn des Buchs abgedruckten Basteltipps wären hier bei den einzelnen Anweisungen je nach Bedarf hilfreicher gewesen. Denn man bastelt sicherlich nicht alle acht Figuren hintereinander, sonder eher in einem Abstand von mehreren Tagen oder Wochen. Somit erinnert man sich nicht mehr an die hilfreichen Tipps, wie etwa Papiere durch Ziehen über eine Tischkante geschmeidiger zu machen, oder den Hinweis, dass der Hase statt Reiskörnern zwingend Vogelsand oder Couscous benötigt, um zu funktionieren.