Der Zauberer, der Hässliche und das schamrote Buch
Zusammenfassung zu “Der Zauberer, der Hässliche und das schamrote Buch”
In einem Schloss, siebzehntausendzweihundertundneun Stufen hoch, wohnt der Zauberer Leitmeritz mit seinem Assistenten Chancery. Leitmeritz erfüllt jedem seinen sehnlichsten Wunsch mit Hilfe seines Roten Zauberbuchs. Doch Chancery, sein Assistent ist traurig, denn er ist nicht nur blau, sondern auch noch hässlich. Im Dorf ist er nur als „der Hässliche“ bekannt, und er schämt sich für sein Aussehen. Leitmeritz möchte ihm nicht helfen, denn er sagt, an der Scham seines Assistenten kann auch er nichts ändern. Chancery ist sehr unglücklich, und so beschließt er, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Als Leitmeritz also eines Tages zum Einhorn Blanik mit seinem wackligen Horn gerufen wird, schaut Chancery in das Zauberbuch und vertraut ihm seinen sehnlichsten Wunsch an. Doch etwas geht schief: Alle Buchstaben und Bilder fliegen aus dem Zauberbuch heraus, bis es ganz leer ist. Chancery kehrt zwar alles zusammen und bestückt das Buch neu damit, doch das scheint nicht geklappt zu haben, denn als Leitmeritz das nächste Mal sein Buch konsultiert, um zu zaubern, gelingt kein Zauber mehr…
Wichtige Charaktere
- der Zauberer Leitmeritz
- sein Assistent Chancery
- ein Frosch
- der Drache Argos
- der König Anakreon
- das rote Zauberbuch
Zitate
„Er sah Menschen, Städte und alle möglichen Geschöpfe, hübsche wie hässliche. Er sah seine Hoffnungen in den bunten Farben auf dem weißen Papier und seine Ängste in der schwarzen Tinte. Jeder Fleck war eine Welt.
Chancery schwirrte der Kopf vor all den wundersamen Dingen in dem Buch. Aber er wusste, dass er sich konzentrieren musste, wenn er seine Probleme lösen wollte. Und so vertraute Chancery dem Buch seinen sehnlichsten Wunsch an:
‚Ich möchte ein schöner Mann sein.'“
Persönliche Bewertung
Herrlich kreatives Bilderbuch mit einer positiven Aussage
Pablo Bernasconis Bilderbuch besticht vor allem durch seine kreative Collagentechnik: Der Zauberer, seine Kunden, Chancery, das Schloss, alles setzt sich aus den interessantesten Details zusammen. Die Krönung des Ganzen ist Leitmeritz selbst: Die Nase besteht aus einer Karotte, das Gesicht wird hinter den gezeichneten Bart- und Kopfhaaren von einer groben Küchenreibe gebildet, auf der Nase sitzt eine Brille, die Augen bestehen aus dreidimensional wirkenden „Glubschaugen“, er trägt Turnschuhe und ist in einen geflickten alten Lappen gewickelt, auf dem Kopf trägt er einen Hut mit Sternen, an dessen Spitze ein undefinierbares Wesen mit Zähnen und großen Augen hängt. Die ganze Erscheinung des Zauberers ist so absurd und kreativ, dass Vorleser und Zuhörer ihre Freude daran haben werden! Auch der kleine König mit seiner spitzen Nase und der Kröne, die von einer Tomate geziert wird, ist herrlich und ausdrucksstark durch die Collagen charakterisiert.
Das Buch teilt sich fast durchgängig jeweils in eine Textseite und eine ganzseitige Illustration, wobei die weißen Textseiten durch ornamentartige Gebilde geschmückt werden. Die Texte sind einfach und dennoch ansprechend geschrieben und zeugen vom Witz des Autors. Die Geschichte selbst ist phantasievoll und passt perfekt zu den märchenhaft-absurden Collagen. Aber das Beste: „Der Zauberer, der Hässliche und das schamrote Buch“ ist nicht nur eine vergnügliche Lektüre, sondern vermittelt auch eine wichtige Botschaft zum Thema Schönheit und Selbstvertrauen.
Fazit
Ein wunderbares, kreatives, humorvolles und tiefsinniges Bilderbuch, das man auch das zehnte Mal noch gern ansieht und das Kindern hoffentlich einen wertvollen Rat mit auf den Weg geben kann: Nicht die Äußerlichkeiten machen hässlich oder schön, sondern die Ausstrahlung!
- ISBN10
- 3827050995
- ISBN13
- 9783827050991
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2006
- Gebundene Ausgabe
- 40 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 4 Jahren