Ben, der Schneemann

Autoren
Illustrator
Guido van Genechten
Übersetzer
Martin Rometsch
Verlag
Aracari Verlag

Zusammenfassung zu “Ben, der Schneemann”

Der kleine Schneemann Ben steht mit anderen Schneemännern auf einem schneebedeckten Hügel und ist traurig. Obwohl er sich nach Bewegung sehnt, erzählen ihm die anderen Schneemänner, dass ein Schneemann sich niemals bewegen darf, weil er sonst schmilzt und weil das schon immer so war. So steht Ben lange still, bis sich eines Morgens ein Vogel auf seiner Möhrennase niederlässt und ihm klarmacht, dass er sich nicht in sein vermeintliches Schicksal fügen muss…

Wichtige Charaktere

  • Ben, der Schneemann
  • Herr Zylinder
  • ein Schneesoldat
  • freundliche Schneemänner
  • Alfred, der älteste Schneemann im Eisland

Zitate

„Wenn Ben der Schneemann sich ab und zu ein kleines bisschen bewegte (er konnte ja nichts dafür, dass es ihn juckte oder dass ein Hund mit ihm spielen wollte, oder?), schnauzte ihn der Schneesoldat an: ‚Hör auf damit! Steh still!‘
Herr Zylinder, der andere große Schneemann, der neben ihnen stand, fügte dann etwas sanfter hinzu: ‚Nein, nein, Kleiner, nicht bewegen!'“

„Schneemann Ben lachte im Mondschein und warf Schneebälle bis zum Mond hinauf. Nein, sogar noch höher!“

Illustrationen aus dem Buch

Innenillustration - Ben der Schneemann
Innenansicht - Ben der Schneemann

Persönliche Bewertung

Lehrreiche Geschichte um einen Schneemann mit Freiheitsdrang

4 von 5

Autor und Illustrator Guido van Genechten erzählt mit der Geschichte um den kleinen Schneemann Ben, wie es ist, wenn man nicht alles hinnimmt, was einem erzählt wird. Für die Zielgruppe hat er mit Ben eine sympathische, mutige Hauptfigur geschaffen – Schneemänner als solche dürften bei den Kindern, besonders im Winter, ohnehin genug Faszination auslösen. Manchmal bedarf es eines Anstoßes von Außen, um aktiv etwas an seiner eigenen Situation zu ändern. Bei Ben ist es ein Vogel, der in ihm den Prozess des Hinterfragens auslöst. Später taucht der Vogel nochmals beim alten, weisen Schneemann Alfred auf, bestimmt kein Zufall… Das Buch enthält viel Text, ist also eher zum Vorlesen gedacht. Leider endet die Geschichte etwas abrupt, auf der letzten Seite stehen gleich zwei Textblöcke – hier wäre eine weitere Doppelseite, die die Heimkehr Bens zeigt, und damit eine Entzerrung des Endes wünschenswert gewesen.

Im flüssig geschriebenen Text und in den winterlichen Illustrationen kann man gut die Zerrissenheit von Ben wiederfinden, der anfänglich traurig und später überglücklich ist. Besonders die Struktur von Puderschnee auf den Accessoires der Schneemänner und die Schneewehen fallen in Guido van Genechtens Bildern neben seinen je nach Tageszeit farblich variierenden Hintergründen besonders auf. Verspielte und zahlreiche Detaills findet man hier nicht, stattdessen konzentriert sich Guido van Genechten ganz auf die Schneemänner in ihrer Winterlandschaft. In den Vor- und Nachsatzblättern kann man anhand eines Mosaikbildes die Entstehung und den Tagesablauf von Ben betrachten. Einzige Unstimmigkeit zwischen Text und Bildern ist der Schlapphut, den Ben aufhaben soll. In den Bildern ist es eine Mütze.

Fazit

Ein vorlesenswertes Bilderbuch, das zum eigenen Denken und Ungehorsam ermutigt. Besonders in der Winterzeit, wenn es schneit und Schneemänner gebaut werden, ein schönes Buch für die warme Stube!

ISBN10
390594538X
ISBN13
9783905945386
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
32 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 4 Jahren